Letztes Update: 16. März 2024, 20:50
Laufenburg, Bezirkshauptort im Aargauer Rheintal, ist in den letzten Jahren "dank" der Stilllegung des SBB-Regionalverkehrs nach Koblenz und der stark gewachsenen Industrie zu einem veritablen PostAuto-Knoten herangewachse. Um die Ankunft der stündlichen S-Bahn aus Basel sammeln sich bis zu 6 Postautos am Bahnhofplatz an; Im Bild vom 21.8.2012 fahren die Busse nach Sulz, Stein-Säckingen, Kaisten und Brugg.
Die Hauptverbindung in den Raum Zürich stellt die Linie 135 Laufenburg – Frick – Aarau sicher, welche in Frick die IR-Züge nach Zürich anbindet. Diese Linie wird in einer anderen Galerie beleuchtet. Die Hauptverbindung nach Basel ist heute die Linie 143 – diese verbindet Laufenburg bis zu dreimal pro Stunde mit Stein-Säckingen an der Hauptlinie Zürich – Basel via Bözberg. Seit Dezember 2023 sind auf der Linie, die seit einigen Jahren zwischen der Regie und PU Brändli, Elfingen, aufgeteilt ist, auch Gelenkbusse im Einsatz – hier hat einer der Busse bei Ritanne gerade die Hochrhein-Hauptstrasse verlassen und fährt vorbei an der grossen Hochspannungs-Zentrale von Swissgrid ins Dorf Kaisten.
Ab Kaisten fährt werktags ein kleineres Fahrzeug weiter nach Ittenthal; die Familie Grenacher betrieb über lange Jahre diese Linie, die inzwischen durch den PU BrändliBus, Elfingen, bedient wird. Zum Einsatz kommt heute ein Solaris-Midibus, und zahlreiche Kurse werden direkt ab Laufenburg geführt – mit diesem Mittagskurs wird hingegen in Kaisten gewendet und Anschluss abgewartet.
Ab Kaisten fährt der Kleinbus taleinwärts, das kleine Ittenthal fusionierte Ende 2009 mit Kaisten und liegt ganz zuhinterst im Talkessel. Die Kinder der 300 Einwohner fahren mit dem Postauto inzwischen nach Kaisten in den Kindergarten und zur Schule, und der damals noch eingesetzte Sprinter wurde für die Linie zunehmend zu klein.
Im Jahr 2016 wurde deshalb das heutige Kursfahrzeug beschafft. Mit dem Bus können in Spitzenzeiten deutlich mehr Reisende legal und sicher nach "Üttlete" befördert werden. An einem schönen Herbstnachmittag ist der Midibus unterwegs talauswärts nach Kaisten und Laufenburg.
Zurück zur Hauptroute: Die Linie 143 führt ab Kaisten weiter nach Sisseln – das Dorf an der Mündung der Sissle in den Rhein hatte einst einen weit ausserhalb gelegenen Bahnhof. Die Busse bedienen hingegen das Zentrum, das aufgrund der breiten Strasse trotz alter Gebäude wenig historisch wirkt. Die Linie 143 ist aufgeteilt in zwei Kurse: Die stündlichen (und in der HVZ halbstündlichen) Gelenkbus-Kurse via Kaisten, hier ein Wagen der Regie, binden in Stein-Säckingen die S-Bahnen in Richtung Basel an – zusätzlich besteht ein stündlicher «Express», welcher nicht via Kaisten fährt und in Stein einen IR nach Basel anbindet – quasi als Halbstunden-Ergänzung zur stündlichen S-Bahn Laufenburg – Basel.
Zwischen Sisseln und Stein bedienen die Busse dann das Sisslerfeld, wo sich über die letzten Jahrzehnte eine wachsende Chemie-Industrie angesiedelt hat. Aktuell sind es Novartis, Syngenta und DSM, welche den Grossteil der Arbeitsplätze hier stellen – wobei einige sogar zusätzliche Shuttlebusse bei Postauto bestellen. Mit den drei stündlichen Grundtakt-Kursen ist das Gebiet ansonsten inzwischen gut angebunden – hier noch ein Bild aus älteren Tagen, als die heute durch PU Brändli geführte Garage Rheinsulz noch durch den dortigen PU Obrist genutzt wurde.
Am Bahnhof Stein-Säckingen bestehen dann die erwähnten Anschlüsse in alle Richtungen; der Bushof ermöglicht heute auch die notwendigen Standzeiten für die Busse. Während die Gelenkbuskurse der Linie 143 hier wenden, fahren die Expresskurse weiter auf die Linie 134, welche hier den Anschluss der nicht nach Frick weiterfahrenden S-Bahn abnimmt…
…und über Eiken nach Frick fährt. So gelangen auch diese Nutzer halbstündlich ins Zentrum der Agglomeration (wobei die Gemeinden durchwegs im Kanton Aargau liegen und somit auch Aarau als Zentrum eine Bedeutung hat). Im Dorf mit seiner markanten Kirche ist ein MAN von PU Brändli unterwegs Richtung Frick…
…und wird nach einigen hundert Metern die Hauptstrasse verlassen, um auch noch Oeschgen anzubinden, als einziges Dorf im Korridor ohne eigene Bahnhaltestelle. Um auch in Richtung Zürich einen Halbstundentakt zu ermöglichen, fahren zwischen Frick und Stein-Säckingen in der Hauptverkehrszeit heute auch halbstündliche Busse (wobei «halbstündlich» etwas hoch gegriffen ist – weil die SBB-Schnellzüge nicht sauber getaktet sind, fahren die Busse eher im 20/40-Minuten-Takt). Bis zur Betriebsaufgabe im Dezember 2020 war auch PU Brem, Wölflinswil, auf den Kursen Laufenburg – Stein – Frick tätig, welche ab Frick jeweils nach Oberhof an der Benkerjoch-Linie durchgebunden sind. Das Fahrzeug hier gehört zum Aufnahmezeitpunkt bereits der Regie, stammt aber noch aus der Brem-Flotte.
Endpunkt der Linie ist schliesslich am Bahnhof Frick, wo die erwähnten Anschlüsse nach Aarau und Zürich angeboten werden. Auch verschiedene weitere Buslinien starten hier, von den einst vier PU (Glanzmann, Brändli, Brem und Obrist), die den Knoten regelmässig erreichten, ist heute nur noch Brändli übrig.
Seit Ende 2023 besteht auch eine zusätzliche Verbindung zwischen Frick und Stein-Säckingen, welche allerdings nicht der Linie 134 folgt, sondern die Arbeitsplatzgebiete im Sisslerfeld direkt an die Schnellzüge anbindet. Morgens fährt hier PU Brändli, abends die Regie – hier hat ein Bus gerade das Sisslerfeld verlassen und quert bei Eiken die Autobahn.
Nebst den bekannten Grossunternehmen wird von der Linie mittels kurzer Schlaufe auch die Industriezone Rütti in Eiken bedient, welche (Güter-)Bahnseitig durch den ehemaligen Bahnhof Sisseln angebunden ist – der Bus hat die Schlaufe gerade absolviert und erreicht nun in Kürze wieder die Hauptstrasse.
Ebenso von PU Brändli bedient wird die Linie Laufenburg – Obersulz. Diese bedient in Laufenburg als einzige auch das Regionalspital und fährt dafür entlang der hübschen Altstadt und Burg…
…bevor sie dann in Rheinsulz von der Hochrhein-Hauptstrasse abzweigt ins Sulztal, das früher mit dem Bahnhof in Rheinsulz sogar per Bahn angebunden war, gewann in den letzten Jahren stetig an Einwohner, zumal die Verbindung (mit dem Auto) über den Jura nach Brugg oder Baden recht kurz ist. Die Busse wenden allerdings in Obersulz und fahren wieder zurück, wie dieser MAN zwischen Sulz und Bütz.
Den ursprünglichen Charakter bewahren konnte, ganz im Gegensatz zu den Dörfern mit ihren zahlreichen wenig phantasievollen Günstig-Einfamilienhäuschen, der kleine Weiler Leidikon. Auf dem Schlussbild dieser Galerie passiert gerade ein MAN A20 die kleine Kappelle, mit Fahrtziel Obersulz.