Letztes Update: 16. März 2024, 20:56
Brugg ist einer der grössten PostAuto-Knotenpunkte der Schweiz; Hier starten 14 Buslinien in alle Richtungen. Die Linien in Richtung Westen haben ihre Plätze auf der Westseite an der Haltestelle Bahnhof/Zentrum, wie die Linie 372 nach Linn, für welche am 28.8.2012 bereits vor dem grossen :30-Knoten ein BZ-Citaro bereitsteht – fünf dieser Wasserstoff-Fahrzeuge wurden von 2011 bis 2017 bei PU Voegtlin-Meyer getestet und auf allen Linien rund um Brugg eingesetzt.
Die Altstadt von Brugg wird dank einer Umfahrungsstrasse weitestgehend vom Verkehr befreit. Leider gilt das auch für Postautos; Die Linien in Richtung Westen umfahren die Altstadt ebenfalls auf der Umfahrung. Bei der alten Aarebrücke ist ein Wagen von PU Keller, Hottwil, am 11.5.2012 unterwegs in Richtung Thalheim. Der PU fährt einige Kurse der Linie 371; ansonsten werden alle Linien Richtung Westen von PU Voegtlin-Meyer betreben. Die Aare bleibt den Fahrgästen hier in ihrer Schlucht verborgen, die Silhouette der schönen Altstadt ist aber auch von dieser Seite her zu bestaunen.
In Umiken verzweigen sich die Linien nach Thalheim und Linn. Während die Busse nach Thalheim beim Kreisel südwärts abbiegen, kann der Citaro auf der Linie 372 geradeaus weiterfahren. Aufnahme am 11.5.2012.
Die Linie nach Linn durchquert auch die verstreute Gemeinde Unterbözberg mit ihren diversen Weilern auf ganzer Länge. Die Aufnahme entstand auf der Fahrt von Alt Stalden nach Neustalden, auch bekannt als Bözberg-Passhöhe. Dieser abendliche Kurs am 9.8.2012 wurde mit einem Midibus bedient; inzwischen besteht die Flotte für die Linien rund um Brugg ausschliesslich aus Standard- und Gelenkbussen.
Die Dörfer Gallenkirch und Linn gehören ebenfalls zur Gemeinde Unterbözberg, liegen aber auf der Fricktaler Seite des Passes. Gallenkirch wird nur auf der Hinreise nach Linn bedient; Im Rückweg aus Linn wird nur die Haltestelle Abzweigung im Wald angefahren. Dieser Citaro am 9.8.2012 hat soeben in Gallenkirch gewendet und fährt im letzten Abendlicht weiter nach Linn.
Das Dorf Schinznach war bis vor einigen Jahren noch mit einem Bahnhof an die SBB angebunden; Seit der definitiven Einstellung der Regionalzüge zwischen Brugg und Frick fährt das halbstündliche PostAuto nach Brugg. Weiter nach Veltheim und Thalheim geht die Fahrt ausserhalb der Spitzenzeiten nur stündlich und nach einem komplizierten Muster. Die Busse wenden zuoberst im Dorf Schinznach, fahren dann wieder durch das Dorf zurück und weiter über Veltheim und Oberflachs nach Thalheim; in Gegenrichtung wird von Oberflachs direkt ins Schinznacher Oberdorf gefahren, was wertvolle Fahrzeit spart. Der Bus im Bild hat seine Dorfschlaufe hinter sich und fährt nun durch das Schinznacherfeld in Richtung Veltheim.
Nebst dem genannten Modus gibt es, abhängig von der Tageszeit, zwei weitere: in Schwachlastzeiten wird ohne zusätzliches Fahrzeug in beide Richtungen via Veltheim gefahren, ebenso in der Hauptverkehrszeit, dann aber mit zusätzlichem Bus. Der MAN-A21 von PU Voegtlin-Meyer hat seinen Gegenkurs bereits gekreuzt, als er mit den üblichen Verspätungsminuten von Schinznach die Steigung nach Oberflachs in Angriff genommen hat.
In Thalheim im Schenkbergertal hat der Bus dann die Möglichkeit, die eingefahrene Verspätung wieder aufzuholen, er wird pünktlich zurück nach Brugg fahren. Dabei passiert er im letzten Abendlicht zwischen Thalheim und Oberflachs auch das Schloss Kasteln, das heute ein Schulheim ist.
Auch ab dem Bahnhof Wildegg fährt ein Postauto nach Schinznach; Die Linie 379 dient hauptsächlich der Anbindung an den Hauptort Aarau, wofür noch bis 2020 oftmals Midibusse eingesetzt wurden – inzwischen wurden sie im Sinne der Einheitlichkeit durch Standardbusse ersetzt. Schinznach und Veltheim sind stärker Richtung Brugg orientiert, für die sekundäre Verbindung waren die kleineren Fahrzeuge gut ausreichend - hier hat der Bus soeben Veltheim verlassen und fährt nun durch das Schinznacherfeld weiter in Richtung Wildegg. Inzwischen ist bei PU Voegtlin-Meyer nur noch ein Midibus im Einsatz; auf der Linie 379 fahren seither auch Standardbusse.
Auf seiner Fahrt passiert der Bus auch die alte Aarebrücke zwischen dem Bahnhof Wildegg und dem Ortsteil Au. Die sehenswerte Stahlkonstruktion wurde kürzlich grundlegend saniert, womit die früheren Beschränkungen weggefallen sind. Der Midibus überquert die Brücke in Fahrtrichtung Wildegg…
---und erreicht nach wenigen Metern die Endhaltestelle Bahnhof/Talstrasse. Die Haltestelle auf der «Rückseite» des Bahnhofs wurde erst Ende 2023 in Betrieb genommen, zuvor mussten die Busse den Bahnhof auf einer zeitraubenden Schlaufe umrunden und auf der Ostseite anhalten. Hier besteht dann Anschluss an den Regionalverkehr in beide Richtungen sowie je nach Zeit auch auf den Regionalbus Lenzburg in Richtung Lenzburg (dieser Abschnitt wurde einst durch die Seetalbahn bedient, damals - vor Eröffnung der Heitersberglinie Zürich - Aarau - war Wildegg noch Bahnknoten und Fernverkehrshalt).
Ebenfalls mit dem Bus über die Aarebrücke an Wildegg angebunden wird das Dorf Auenstein. Die Kurse von/nach Schinznach bedienen es zwar nur in Lastrichtung, dazu kommen aber ebenfalls stündlich Kurse Wildegg - Auenstein - Wildegg. Die Busse durchfahren das in den letzten Jahren um ein ausgedehntes Einfamilienhaus- und Villenquartier erweiterte Dorf in einer Schlaufe. Der Midibus hat im klassischen Morgennebel der Aare seine Schlaufe beinahe vollendet, die Haltestelle Kirche bedient und fährt nun aus dem Dorf hinaus zurück nach Wildegg.
Dem ÖV-Interessierten Leser dürfte bekannt sein, dass Schinznach auch einen zweiten Bahnhof besitzt; Die Haltestelle Schinznach Bad liegt an der Bahnlinie Brugg - Aarau weitab im gleichnamigen Ortsteil. Das eigentliche namensgebende Kurbad liegt wiederum ausserhalb und ist seit Ende 2012 mit dem Bus erschlossen. Die anfänglich nur einzelnen Kurse wurden in zwischen zu einem weitgehenden Halbstundentakt verdichtet, der in den Knoten Brugg eingebunden ist und somit zwei Fahrzeuge erfordert. Das ermöglicht es, eine 20-minütige Pause abzuwarten und so den Chauffeureinsatz zu verbessern. Im letzten Abendlicht wartet ein MAN A21 der neusten Serie zwischen alten und neuen Kurgebäuden auf seine Rückfahrt.
Vor Einführung der Linie ins Schinznacher Bad begann und endete die Linie 368 im Brugger Industriegebiet und wurde nur unregelmässig bedient. Noch heute wird die Schlaufe durch das Industriegebiet Wildischachen nur stündlich bedient; hingegen fahren alle Busse den kleinen Umweg, um die östlichen Wohnquartiere der Stadt Brugg zu bedienen. Dabei wechseln sich Einfamilienhäuser mit dichteren Strukturen wie hier an der Bodenackerstrasse ab.