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10.720/722/723/725: Region Allaman – Aubonne – Gimel

Letztes Update: 31. Oktober 2023, 16:52

Die Firma "Auto-Transports du Coeur de la Côte" (ARCC), über Umwege aus den einstigen Schmalspurbahnen am Genferseeufer entstanden, betreibt im Auftrag von PostAuto ein grosses Liniennetz, das sich inzwischen von Gland bis Bière, Etoy und Les Brassus im Vallée de Joux erstreckt. Eines der Zentren des Netzes ist Aubonne, wo die Busse in 5 Richtungen vor dem alten Tram- (bzw. heute Bus-)Depot abfahren. Vor allem im Schülerverkehr sind auch nach wie vor Fahrzeuge im Einsatz, welche im alten ARCC-Look aus der Vor-PostAuto-Zeit fahren; auf diesem Bild aus 2017 warten gleich zwei solche Fahrzeuge auf ihre nächsten Einsätze.

Von 1892 bis 1952 verband eine elektrische Strassenbahn Allaman, Aubonne und Gimel; seit über 60 Jahren stellen nun aber schon Autobusse die Verbindung zwischen dem Städtchen Aubonne und dem SBB-Bahnhof Allaman her. Erst in den letzten Jahren gelockert wurde die Bindung der ARCC zur SEFA, der Société Électrique des foreces d'Aubonne, einem der ältesten kommunalen Elektrizitätswerke der Schweiz. Seit 2004 im Auftrag von Postauto unterwegs, fährt auch dieser MAN A20, unterwegs von Aubonne zum Bahnhof Allaman, noch immer im ursprünglichen ARCC-Design, das bis etwa 2009 als Sonderlösung mit PostAuto-Logos ergänzt an neue Busse angebracht wurde.

Das Angebot auf dem Abschnitt erfährt in den letzten Jahren einen regelrechten Boom. 2004, als die SBB den Regionalverkehr zwischen Allaman und Coppet einstellten, wurde stündliche Linien Aubonne - Allaman - Rolle und Gland - Gilly-Bursinel eingeführt, welche bis Gimel verlängert und über die bestehende Linie Rolle - Gilly - Gland verknüpft wurden. Inzwischen fahren die Busse zwischen Allaman und Gimel während der ganzen Woche stündlich und in Spitzenzeiten bis zu 4x pro Stunde. Auch die Farbe hat gewechselt: Nach den jüngsten Neuablieferungen dominiert immer mehr das PostAuto-Gelb... Aufnahme am 25.5.2013.

Auch die Buslinie 722 führt von Aubonne zu einem SBB-Bahnhof, nämlich zum Regionalverkehrshalt Etoy (die Durchbindung bis Morges entfiel 2004 zugunsten einer neuen MBC-Linie Morges-Etoy). Mit der Vertaktung und Systematisierung des Angebotes gelangen die Kurse ab Etoy nur noch vereinzelt bis Aubonne, um das Fahrzeug auszutauschen, und das Aubonne-Tobel wird fast nur noch von Schülerkursen durchquert. Im Bild hat ein MAN A20 gerade einen neueren Citaro LE abgelöst und fährt nun durch die herbslichen Rebberge nach Lavigny und Etoy.

Wenn keine Verknüpfung nach Aubonne stattfindet, enden die Kurse heute in St-Livres ob Lavigny, was es ermöglicht, auf der (noch vor kurzem nur in den Spitzenzeiten bedienten) Linie einen Halbstundentakt mit 2 Fahrzeugen anzubieten. Am 23.3.2011 hat der kleine MAN in St-Livres gewendet und fährt nun weiter nach Aubonne, wo er seine Vormittagspause verbringen wird.

Auf dem Weg nach Etoy bedienen die Busse auch das kleine Dörfchen Bouchillon, eines der unzähligen alten Weinbauerndörfern; Die Ortsdurchfahrt bleibt hier für den Bus allerdings gesperrt, er fährt durch die Neubauquartiere im Hinterland in Richtung Etoy...

...wo er kurz darauf am Bahnhof eintrifft. Bei der frisch umgebauten Haltestelle wartet ein neuer Citaro LE Ü im C2-Design auf die Reisenden aus Lausanne. Ebenso gross wie die Bedeutung als Umsteigebahnhof ist heute auch das Angebot an Shoppingmöglichkeiten direkt um den Bahnhof, das Gewerbegebiet erstreckt sich inzwischen fast durchgehend zwischen den Bahnhöfen Etoy und Allaman.

Zurück zur Stammlinie ab Allaman; auch auf der Weiterfahrt durch das Tal der Aubonne, in Richtung Gimel, wird fleissig gebaut. Noch aber liegt der Friedhof von Montherod ausserhalb des Dorfes auf grüner Wiese und ermöglicht diese Aufnahme des Citaros, unterwegs am 24.8.2011 talwärts in Richtung Aubonne - Allaman.

Von 1898 bis 1938 war Gimel nicht nur ab Allaman, sondern auch ab Rolle mit einer Schmalspurbahn erschlossen, welche direkt das Dorfzentrum anband. Dagegen endete die Bahn aus Allaman unterhalb des Ortseingangs. Ein Mangel, den die Buslinie später zum Glück behoben hat: Ab dem Busknoten Les Vernettes fährt dieser Citaro-Gelenkbus mit Ziel Allaman zuerst parallel zur alten RG-Trassee, biegt dann aber nicht rechts nach Rolle ab, sondern fährt weiter geradeaus am alten AAG-Bahnhof vorbei talabwärts.

Die Weiterfahrt von Gimel nach St-George und Longirod wurde bis 2012 durch die Linie Rolle - Gimel sporadisch bedient; seither fahren die Busse ab Allaman stündlich nach St-George, während Longirod ausschliesslich durch die (ebenfalls verdichtete) Linie Nyon - St-George bedient wird. Der MAN NÜ313 im ARCC-Look hat auf dieser 2011er-Aufnahme in St-George die letzten Reisenden ausgeladen und fährt nun leer weiter nach Longirod.

Ebenfalls erst seit 2013 gehört Saubraz zum ARCC-Einsatzgebiet; Das Dorf wurde bis 2012 nur sporadisch von der Linie Gimel - Bière - L'Isle des PU SAPJV bedient. Seither werden in Spitzenzeiten die Halbstunden-Verdichtungskurse Allaman - Gimel bis hierhin verlängert, teils sogar mit Gelenkbussen wie dieser Mittagskurs am 25.9.2013.

Viermal pro Werktag fahren die Postautos ab Saubraz weiter nach Bière, vor allem bekannt als grosser Standort der Schweizer Armee. Bis die Busse die offene Landschaft erreichen, rollen sie zuerst entlang der endlosen Alleen, welche die grossen Kasernenanlagen säumen; Fahrgäste gibts hier nur selten... Aufnahme am 25.9.2013.

Der Col de Marchairuz gehört ebenfalls seit 2013 zum ARCC-Rayon, zuvor wurde er ab Nyon durch PU SAPJV bedient. Obschon der Pass mit seinen Langlaufloipen und Schneeschuh-Trails auch im Winter geöffnet ist, fährt das Postauto nur an Wochenenden im Sommer, immerhin inzwischen 3x pro Tag. Die eigentliche Bergfahrt beginnt in St-George und schon nach kurzer Fahrt eröffnet sich eine wunderbare Aussicht auf den Genfersee und die Savoyer Alpen. Die Aufnahme entstand unterhalb des Sapin à Simeon.

Nach der durchaus schroffen Genferseeseite eröffnet sich hinter der Passhöhe die sanftere Hügellandschaft der Vallée de Joux, durch welche die Buslinie in einer steten Berg- und Talfahrt abwärts führt. Der Fahrzeugeinsatz ist recht vielfältig, wird doch in der Regel jeder der drei täglichen Kurse mit einem anderen Bus geführt. Im Bild ist ein Citaro Ü bei Pré de Bière unterwegs bergwärts und wird in Kürze die 1446 Meter über Meer (bzw. 1000 Meter über dem Léman) gelegene Passhöhe erreichen.

Ziel der Fahrt ist Le Brassus, wie das ganze Tal für seine Uhrenindustrie bekannt und Endpunkt der Bahnlinie der Travys aus Vallorbe. Der erste Morgenkurs des Tages wird in Kürze sein Fahrtziel erreichen und ist hier bei der Alp Molard unterwegs talwärts. Im Hintergrund ist bereits der Lac de Joux zu erkennen, der das Tal zu einem beliebten Reiseziel macht.