Letztes Update: 11. September 2024, 20:46
1919 gegründet, zählt die Societé des Auto-Transports du Pied du Jura Vaudois (SAPJV) zu den ältesten Busbetrieben der Schweiz. Im Besitz der Gemeinden der Region, wurde die Firma 1966 auch Postautohalterin und blieb dies bis Ende 2013 – aufgrund von offensichtlich unüberbrückbaren Differenzen (bzw. gröberen Verstössen der SAPJV gegen die Vertragspflichten) zwischen der Post und der Firma wurde der PU-Vertrag schliesslich nicht mehr verlängert und die Linien an die Regie übergeben. Aus Protest dagegen wurde der Schülerverkehr von den Gemeinden bereits im Sommer 2013 direkt an die SAPJV vergeben; der Kanton Waadt übertrug zudem einige Linien im Raum L’Isle und Cossonay der kantonal-kommunalen MBC. Zuletzt beschaffte die SAPJV vor allem Citaro-Autobusse: Für die Linie 735 Morges–Aclens–Cossonay gelangten 2011 zwei Gelenkbusse zur Ablieferung. Die Busse waren in der Garage Cossonay stationiert und die ersten Gelenkbusse der Region – zwei weitere Gelenkwagen wurden 2013 für die Linien ab Nyon bereits an die Regie abgeliefert und zuerst noch einige Wochen durch die SAPJV eingesetzt.
Zwischen 2009 und 2011 wurden sieben Standardbusse der Bauart Citaro LE Ü angekauft, welche ab allen drei Standorten der Firma zum Einsatz kamen: Ab dem Hauptsitz in L’Isle wie auch ab Cossonay und Gland. Ab letzterem Standort wurden insbesondere die Linien Nyon–St-Georges und Gland–Bassins bedient, die Aufnahme entstand bei Marchissy.
Auch die älteren Citaro-Bauarten waren bei der SAPJV gut vertreten – hauptsächlich in der Bauart Citaro Ü mit Podesten und Überlandsitzen. Ab 2002 wurden insgesamt neun Fahrzeuge in der Euro-IV-Ausführung beschafft, die letzten fünf davon 2006 bereits mit der neuen Inneneinrichtung, erkennbar an den gelben Haltestangen.
Schon 2001 wurden zwei Citaro Ü beschafft, diese allerdings noch in der klassischen Euro-II-Ausstattung mit schräger Trennlinie am Heck. Im Gegensatz zu den Euro-IV-Citaros gelangten diese Wagen Ende 2013 nicht mehr zur Regie, sondern blieben bei der SAPJV für Schulbusse und Extrafahrten und wurden kurz darauf ausrangiert.
Bis in die 2010er-Jahre wurden grosse Teile des Kantons Waadt am Wochenende und abends nur mit dem PubliCar-Rufbus bedient. Auch die SAPJV war in drei Gebieten am System beteiligt und stellte dafür vier Renault-Master-Kleinbusse der Bauart T39, einige davon sogar mit Niederflureinstieg - ein weiters Fahrzeuge der gleichen Grundbauart stand für den Schülerverkehr zur Verfügung und gelangte 2013, zusammen mit mehreren Publicars, in den SAPJV-Privat-Park.
Bis 2010 stand für den PubliCar auch noch ein älterer Sprinter 313CDI zur Verfügung – ein baugleiches Fahrzeug blieb ausserdem bis 2013 noch im Schülerverkehr im Einsatz…
…wo ausserdem auch Fiat-Kleinbusse (Fiat Ducato) unterwegs waren. Der abgebildete Wagen 52 stammte mutmasslich von der Regie und schied 2010 aus dem Postauto-Einsatz aus. Er wurde im Schülerverkehr ab L’Isle eingesetzt.
Eine so grosse Flotte wie die der SAPJV bringt es mit sich, dass fast jedes Jahr eine Ersatzrunde ansteht. So gelangten auch fast alle Fahrzeugtypen der neueren Fahrzeugkataloge zur Ablieferung – drei MAN NÜ313/A20 gelangten 2005 zur Ablieferung, sie entsprechen der letzten Vor-Lion’s-City-Bauart mit zweiflügliger Innenschwenktüre vorne…
…und lassen sich so problemlos vom bereits 2001 beschafften Wagen 33 unterscheiden. Während die neueren 2005er-Wagen noch bei der Regie Verwendung fanden, blieb Wagen 33 für den Schülerverkehr bei der SAPJV.
Auch bei Volvo wurden immer wieder Fahrzeuge beschafft – zuletzt 2006 ein leicht verkürzter 8700LE (11.4 Meter) für die Linien ab L’Isle. Ab diesem Standort wurde zuletzt nach Croy-Romainmôtier, Bière, La Sarraz und Cossonay gefahren – und zahlreiche Leistungen im Schülerverkehr.
Bereits 2002 wurde ein 8700LE beschafft, ebenfalls für den Standort L’Isle – flankiert wird er hier von Wagen 25, einem von drei 2004 beschafften hochflurigen Standardwagen, am Bahnhof Cossonay. Ab hier fuhr der Standort Cossonay nach Daillens und Cheseaux – und ab dem höher gelegenen Ortskern über zwei Wege nach Morges. Die Linie nach L’Isle wurde hingegen stets ab jenem Standort bedient. Mit den Jahren gelangten übrigens weitere 8700-Hochflurer zur SAPJV: Nebst einem bereits 2002 beschafften eigenen Wagen insgesamt drei ehemalige Regiewagen mit Baujahr 2001 und 2003.
Für den Stadtverkehr in Gland wurde ein Volvo 7000 mit spezieller Bemalung beschafft; der Wagen mit Baujahr 2002 ist vermutlich ein ehemaliger Vorführwagen. Weitere Volvo 7000 wurden für andere Ortsbusleistungen, die jedoch nur kurzzeitig bestand hatten, beschafft und anschliessend wieder verkauft.
Nur als Occasion gelangten die Setra 315UL zur SAPJV: Zwei 1997 an die Regie Yverdon gelieferte Wagen liefen ab 2008 in L’Isle und blieben anschliessend für Schulbusleistungen bei der SAPJV.
Original ist dagegen dieser erst 1995 als einer der letzten an PostAuto gelieferten 213UL, der zumindest zuletzt ebenfalls ab L’Isle eingesetzt wurde. Das formschöne Fahrzeug war zuletzt nur noch im Schülerverkehr im Einsatz.
Bereits «entpostet» ist dieser 2002 beschaffte Einzelgänger der Bauart UL363/A01: Der MAN-Kombibus konnte sich in der Schweiz nie durchsetzen und nur eine Handvoll Exemplare waren hierzulande im Einsatz – unter anderem auch am Waadtländer Jura.
Verbreiteter war vor allem im Westen der O303 – 1990 beschafft, stand dieses Fahrzeug noch bis im Herbst 2013 als eiserne Reserve in L’Isle im Einsatz…
…während die zahlreichen Mercedes-Benz O405 schrittweise ausgemustert wurden. Noch drei Fahrzeuge waren bis 2013 im Einsatz; einige wie der abgebildete Wagen 5 erhielten sogar noch eine digitale Anzeige!
Nicht mehr im Park standen 2013 die beiden O405 mit R+J-Aufbau; nachdem auch für die Schweiz normal breite und lange Unterflur-Autobusse beschafft wurden, geschah dies anfänglich noch in Spezialvariante mit Post-/Gepäckraum im Heck, wofür Schweizer Carossiers zuständig waren. Bei SAPJV wurden die letzten solchen Fahrzeuge um 2010 ausrangiert.