Letztes Update: 11. August 2023, 22:18
Zwischen Arbon und Rorschach liegen mit Steinach und Tübach und Horn zwei Gemeinden im Kanton Kanton St.Gallen, aber ohne direkte Bahnverbindung zur Kantonshauptstadt; mitten drin befindet sich die Thurgauer Exklave Horn, deren Bewohner entsprechend ebenfalls nur über Umwege nach St. Gallen gelangen. Abhilfe schafft seit langem schon die Buslinie 210/211 des PU Eurobus Ostschweiz (früher Cars Alpins Neff) aus Arbon, welche seit Ende 2020 auch eine direkte Verbindung dieser Orte mit Arbon sicherstellen. Die Busse starten am neuen St.Galler Bushof vor dem Metropol-Gebäude und fahren heute von Mo-Fr viertelstündlich, abwechselnd als Linie 210 oder 211.
Erstes Zwischenziel dieser Linien ist, wie bei fast allen Überlandbuslinien ab St.Gallen Richtung Bodensee, der Marktplatz mit seiner vom Architekten Calatrava designten Wartehalle. Im Bild ist ein Citaro-Gelenkbus unterwegs als Linie 211 Richtung Bodensee – die Linien von Eurobus Ostschweiz werden seit mehr als einem Jahrzehnt ausschliesslich mit Gelenkbussen bedient.
Aus St.Gallen nehmen die Busse der Linien 210 und 211 den Weg entlang der Rorschacherstrasse, den auch die Trolleybuslinien in Richtung Stephanshorn nehmen. Bei der Kirche St. Maria Neudorf ist ein Citaro unterwegs stadteinwärts unter der Fahrleitung.
Mörschwil ist die erste Gemeinde ausserhalb der Stadt, die von den Buslinien bedient wird. Bis Dezember 2018 erfolgte die Grunderschliessung im 20-Minuten-Takt mit der Linie 11 der Verkehrsbetriebe St.Gallen (VBSG), nur am Wochenende wurde mit der Linie 210 das Dorf im Stundentakt angebunden. Heute wird der Viertelstundentakt auf der langgezogenen Ortsdurchfahrt durch Postauto hergestellt – die halbstündlich hier haltenden S-Bahn-Züge halten zwar nahe am alten Ortskern, können von dort die bisweilen weit entfernten Einfamilienhausquartiere am Hang nicht erschliessen. Der Bus ist unterwegs bei der Haltestelle altes Gemeindehaus in Richtung St.Gallen.
Vor 2018 fuhr werktags stets die Linie 211, welche ab der oberen Waid in St.Gallen direkt talwärts zum Bodensee und auch über denselben Weg wieder zurück fuhr. Dieser Bus hat soeben das St.Galler Stadtgebiet verlassen und passiert in Kürze die Haltestelle Riederen.
Bei Tübach wird die leicht geneigte Ebene am Bodensee-Südufer erreicht, auf welcher die Zielorte der beiden Buslinien liegen. Bis 2018 wurde stets in einem Rundkurs gefahren, der die Busse ab Tübach über Obersteinach, Steinach und Horn zurück nach Tübach führte; dieser Citaro-Gelenkbus hat diese Rundfahrt bereits absolviert und nimmt beim Schulhaus Tübach den Anstieg zurück ins fast 300 Meter höher auf 670 Meter über Meer gelegene St.Gallen in Angriff.
Wir nehmen zuerst den Weg der heutigen Linie 210; dieser führt die Gelenkbusse halbstündlich entlang dem Hangfuss nach Obersteinach, dem ländlich gebliebenen Teil der stark gewachsenen Gemeinde Steinach. Hier endet das lange Tobel, das das St.galler Stadtflüsschen Steinach in die Voralpen gefressen hat; der Bus, hier noch im Rundkurs-Einsatz als Linie 211, wird in Kürze den Fluss auf einer kleinen Brücke im Rücken des Fotografen überqueren und dann nach rechts abbiegen…
…um nach einer kurzen Fahrt übers Feld das eigentliche Dorf Steinach zu erreichen. Nachdem die Busse bei der in den Nullerjahren neu geschaffenen Bahnhaltestelle Steinach kurz den Weg der Linie 211 kreuzen, endete die Linie von 2018 bis 2020 bei der Haltestelle Kirche. Mangels Wendeplatz führte die Fahrt von dort leer weiter entweder ins Depot Arbon oder zum Anfangspunkt der Linie 211, auch in Gegenrichtung war die Schlaufenfahrt somit nötig. Wagen 1, einer der 2017 neu beschafften MAN-Gelenkbusse, ist soeben an der Haltestelle Kirche als Leerfahrt angekommen und fährt nun weiter nach St.Gallen…
…während ein Schwesterfahrzeug vor 15 Minuten den umgekehrten Weg absolviert hat und soeben bei der Haltestelle Ifang, Endhaltestelle der Linie 211, zu seiner Fahrt nach St.Gallen gestartet ist. Im Gegensatz zur Linie 210 befährt die Linie 211 auch Quartierstrassen, was für die Gelenkbusse zum Slalom-Parcours zwischen den ziemlich unsystematisch angeordneten Parkplätzen wird.
Die Linie 211 fährt von Steinach nach Tübach via Horn, das im Gegensatz zu Steinach stets Bahnanschluss über den gleichnamigen Bahnhof hatte. Als die Linie noch als Rundkurs geführt war, bestand hier eine kleine Zeitreserve, um den Fahrplan zu stabilisieren; Heute wird der Bahnhof nur noch als Durchgangshaltestelle bedient.
Seit Ende 2020 fahren nun beide Linien weiter von und nach Arbon, was auch die Schlaufenfahrt ohne Fahrgäste überflüssig macht. Endpunkt beider Linien ist der moderne Bushof, Ende 2016 eingeweiht, wo mit den Nummern 200 und 201 auch die beiden schon länger bestehenden weiteren Buslinien zwischen St. Gallen und Arbon beginnen und enden. Während die Linie 210 zur Viertelstunde in Arbon wendet und somit den anderen Bussen nicht begegnet, besteht bei der Linie 211 zumindest die Chance, die Busse der verknüpften Linien 200 und 201 zu sehen (während die vier Linien in St. Gallen planmässig untereinander verknüpft sind).
Die Linie 210 fährt ab Steinach Kirche mehrheitlich der «alten» Kantonsstrasse entlang auf der Seeseite der Bahn und bedient so auch die Haltestelle Arbon, Bahnhof Ost; vor dem Bau des heutigen Bushofs war der grosse Platz vor dem Bahnhof planmässige Endstation aller Arboner Buslinien. Der Halt am Bahnhof Ost dient unter anderem dazu, die Fahrgäste der Züge aufzunehmen…
…welche dann weiter in die Arboner Altstadt gebracht werden; diese war von 2017 bis 2020 ohne ÖV, nachdem die Linie 200 St. Gallen – Wittenbach – Arbon über die neue Umfahrungsstrasse umgeleitet wurde; es brauchte einige Zeit, bis man sich auf die nun geltende Nachfolgelösung einigte.
Die Linie 211 fährt ab Steinach Bifang nach Arbon über die Landquartstrasse, wobei sie die letzten Meter parallel zur Schnellbuslinie 201 zurücklegt. Der Bus hat soeben das Flüsschen Aach überquert und wird in Kürze die Haltestelle Landquartstrasse bedienen, wo auch Anschluss zwischen der Linie 211 aus Steinach und dem Eilkurs 201 nach St. Gallen (und umgekehrt) besteht.