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Barenco & Andreoli SA, Faido

Letztes Update: 13. April 2024, 21:01

Die Firma Barenco&Andreoli SA aus Faido ist seit einem guten Jahrhundert ein sicherer Wert im ÖV in der Leventina. Als PU ist die Firma hauptsächlich für die Buslinien auf den schmalen Bergsträsschen ab Faido und Lavorgo zuständig – es werden aber auch Leistungen auf der Hauptlinie 120 zwischen Airolo und Osogna (bis Ende 2020 Bellinzona) erbracht, welche 1994 die SBB-Regionalzüge auf der Gotthard-Südrampe ersetzte. Für diese Leistungen wurden zuletzt Ende 2020 zwei verkürzte Volvo 8900LE beschafft…

…und im Sommer 2017 ein Citaro LE Ü beschafft, welcher aus einer grösseren Lieferserie für die Tessiner Regiebetriebe abgezweigt wurde. Die drei Fahrzeuge teilen sich zusammen mit drei Niederflurbussen von PU Marchetti, Airolo, den Betrieb der Linie 120.

Vor 2017 standen für die Tal-Linie zwei Volvo 8700LE in 12-Meter-Ausführung im Einsatz. Die beiden Busse wurden 2010 als erste LE-Fahrzeuge für diese lange Linie beschafft, zeitgleich mit vier baugleichen Fahrzeugen für PU Marchetti aus Airolo. Ein letzter solcher Wagen steht für Zusatzkurse und als Reserve nach wie vor zur Verfügung; das zweite Fahrzeug wurde Ende 2021 im Rahmen der landesweiten Kürzung der Fahrzeugreserven ausrangiert.

Ein dritter Volvo 8700 in hochfluriger Ausführung wurde 2019 als private Reserve eingesetzt und stand für rund ein Jahr im Einsatz. Der Bus war Teil einer verkürzten Serie von 10.8-Meter-Wagen, welche 2006 ins Wallis geliefert wurden, und stand dort für PU TMR, Martigny, im Einsatz.

Für die kleineren Linien sind vor allem Sprinter-Kleinbusse in der Flotte vorhanden. Nach etwas Anfangsschwierigkeiten bewähren sich die Sprinter der neusten Generation inzwischen gut; inzwischen stehen vier Fahrzeuge dieser Generation im Einsatz: Drei Fahrzeuge in der klassischen hochflurigen Ausführung insbesondere für die Linien ab Lavorgo, sowie ein 4x4-Fahrzeug für die Linien ab Faido. Die Fahrzeuge wurden über die Firma Waldspurger+Bühlmann/Buscom importiert…

…während in den vorherigen Jahren die Firma Bushandel aus Dagmersellen als Importeur amtete. Die Kleinbusse der zweitneusten Generation waren an den etwas klobigen Frontanzeigen erkennbar, auch die beiden 2017 und 2018 an Barenco gelieferten 516CDI tragen dieses Merkmal. Die beiden Fahrzeuge sind ohne 4x4-Antrieb ausgeliefert und kommen vor allem ab Lavorgo zum Einsatz – für die enge Linie nach Calonico und Sobrio sind die Fahrzeuge deutlich wendiger als ihre stärkeren Verwandten und deshalb besser geeignet.

Die älteren 516er-Sprinter bei Barenco sind dagegen wiederum in 4x4 ausgestattet und kommen insbesondere ab Faido nach Carì und Osco zum Einsatz. Ein 2015er-Fahrzeug der Bauart 516BT 4x4 trug dabei die gut integrierte Frontanzeige des VDL MidCity-Typs – es wurde 2023 als erster Sprinter der 5xx-Generation ausrangiert…

…während die älteren, 2011 und 2013 gelieferten Busse mit Werksanzeigen geliefert wurden und derzeit noch im Einsatz stehen.

Da im Schülerverkehr starke Spitzen zu bewältigen sind und auf den Strassen kaum grössere Fahrzeuge als Sprinter eingesetzt werden können, muss der Fahrzeugpark von Barenco regelmässig mit Reservefahrzeugen verstärkt werden, die zum Teil auch privat angekauft werden. Derzeit sind zwei niederflurige Sprinter dafür im Einsatz, welche ausser der relativ flachen Linie Lavorgo – Chironico vor allem im Schülerverkehr Verwendung finden: Ein neuerer 515CDI («Sprinter City 35») konnte im Jahr 2019 von der Regie Delémont übernommen werden (welche ihn ihrerseits von PU Stucki, Porrentruy, übernahm)…

…während ein älterer 2006er-Sprinter 416CDI-NF mit VDL-Ausbau 2015 vom Nidwaldner PU STANI Transporte, Oberrickenbach, angekauft wurde. Die beiden Fahrzeuge wurden 2021 ersetzt.

Eigene Sprinter 4xx waren ebenso vorhanden, sowohl in der kürzeren 413er- als auch in der 416er-Ausführung. Das Bild zeigt einen 2001 gelieferten 416CDI, der vor allem ab Lavorgo eingesetzt und wohl etwa 2015 ersetzt wurde – der letzte 413CDI 4x4 wurde erst 2019 ersetzt.

Auch die leichtere und kürzere Bauart 313CDI 4x4 war im Einsatz – im Bild eines der handlichen Fahrzeuge unterwegs von Lavorgo nach Chironico. Eines der Fahrzeuge blieb noch bis 2019 als Dienstfahrzeug im Einsatz, womit die Fahrzeuge (erstmals 2000 in die Leventina gelangt) fast 20 Jahre lang im leventineser ÖV dienten.

Ebenfalls in mehreren Generationen waren die Vario-Kleinbusse der Bauart MB 8xx im Einsatz – nach wie vor steht einer dieser unter Fans auch «Traktoren» genannten Kleinbusse im Einsatz – 2013 wurde in Form eines 818D der letzte solche Wagen beschafft, kurz bevor Ende Jahr die Bauart mit der Pflicht zu Euro-VI-Motoren im Linienverkehr nicht mehr beschafft werden durfte. Zuvor waren bereits zwei 815D im Einsatz, die sich hier am Bahnhof Faido begegneten – im Gegensatz zu den Sprintern können die Fahrzeuge etwas mehr Reisende befördern, mit gewissen Einschränkungen aber die engen Strassen nach Osco, Tengia und Sobrio aber befahren.

Mit Jahrgang 1994 ein echter «Youngtimer» war dieser Bus der Vorgängerbauart 814D, welcher 2014 noch aus dem Mendrisiotto angekauft wurde und als private Notreserve bis 2019 im Einsatz stand…

…und noch überlebt wurde von diesem 1992 erbauten NAW/Hess BH4-23, der bis 2020 für Extra- und Schülerfahrten im Einsatz steht. Das Fahrzeug stand von 1992 bis 2014 beim KTU AMSA, Mendrisio, in orange im Einsatz und wurde 2014, von Anfang an als private Reserve, nach Faido angekauft, wobei er sogar noch eine PostAuto-ID und den gelben Anstrich erhielt. Foto: Markus Doyon.

Bereits zuvor waren mehrmals NAW-Fahrzeuge im Einsatz, welche teilweise für die damaligen Personaltransporte im Rahmen der NEAT-Baustelle Faido angekauft oder angemietet wurden und dabei auch gelegentlich als Notablösung in den Liniendienst gelangten – hier ein Fahrzeug ex PU Kälin, Alpthal, im Einsatz auf der Linie Airolo – Rodi – Dalpe. Der Bus wurde danach noch an AutoPostale Valle di Muggio weiterverkauft.

Eine Zwischengrösse im Fahrzeugpark decken die beiden Hess-Bergbusse (Typ Scania/Hess K320UB) ab, welche 2014 bzw. 2018 in 9.7-Meter-Ausführung beschafft wurden. Ihre Haupteinsatzstrecke ist diejenige von Airolo über Quinto und Rodi nach Dalpe, sie können aber auch nach Carì eingesetzt werden (allerdings nur mit Zusatzkursen ohne Bedienung der Stichstrecke nach Tengia)…

…und sie lösten zwei klassische Transliner der Bauart Neoplan N312K auf denselben Linien ab. Die 2001 und 2004 beschafften Busse waren wiederum Teil einer grösseren Serie von Fahrzeugen, die über den ganzen Tessin verteilt wurden und auch in anderen gebirgigen Gegenden der Schweiz zu sehen waren.

Ein weiterer Hersteller gab dazwischen nur ein kurzes Intermezzo in der Leventina: Drei Kleinbusse Typ Iveco 50C17 mit Kapena-Aufbau wurden zwischen 2006 und 2009 angekauft, sind aber bis 2017 wieder verschwunden. Wie die Vario haben auch diese etwas grössere Kapazität als die Sprinter, konnten aber technisch nie ganz befriedigen, waren störungsanfällig und relativ schwach motorisiert.

Während vieler Jahre im Einsatz standen auch die Setra 313UL – 1999 und 2003 für Einsätze auf der Linie Airolo – Bellinzona je zusammen mit PU Marchetti, Airolo, beschafft, wurden die Fahrzeuge nach Ablieferung der Volvo 8700LE in die Reserve verdrängt und später verkauft. Der ältere, hier abgebildete Bus gelangte 2011 noch zur Regie, der neuere Wagen aus 2003 stand noch bis 2018 im Einsatz.

Extra für Reiseeinsätze stand von 2007 bis 2020 ein Mercedes-Benz O404 mit Baujahr 2000 zur Verfügung, der ursprünglich für die Regie beschafft wurde. Im Linienverkehr war der Wagen nur im Ausnahmefall anzutreffen; Am 7.6.2010 bestand eine solche Gelegenheit, die Aufnahme entstand in Bellinzona. Das im Vergleich zu früheren Jahren geringe Extrafahrtengeschäft wird heute, falls nötig, mit Linien- oder Privatfahrzeugen bestritten – sowie mit zwei historischen Fahrzeugen, welche ebenfalls für die Firma im Einsatz stehen.