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60.401 Flüelen – Erstfeld – Göschenen (AAGU-Stammlinie)

Letztes Update: 13. Mai 2023, 17:05

Die Auto AG Uri (AAGU) als konzessioniertes Transportunternehmen ging ursprünglich aus einer Strassenbahn zwischen Flüelen und Altdorf hervor, die Stammlinie führt heute von Flüelen bis Göschenen, wobei jeder zweite Kurs seit Ende 2021 über den Bahnhof Altdorf fährt und dort gebrochen wird. Aus historischen und praktischen Gründen war es aber keine reine KTU-Linie, kamen doch auch Postautos zum Einsatz: Von Montag bis Freitag wurde bis 2021 ein Tagesumlauf zwischen Göschenen und Flüelen von PU Mattli abgedeckt, hier am Bahnhof Flüelen.

Die Strecke von Flüelen nach Altdorf, einst eine Überland-Strassenbahn, ist heute weitestgehend ein Stadtbus geworden; die Lücken in der Siedlung sind grösstenteils geschlossen, der übliche Haltestellenabstand auf weniger als 500 Meter gesunken. Die Busse fahren im Viertelstundentakt, nur sonntags und spätabends wird auf einen Halbstundentakt ausgedünnt. Zentrum und wichtiges Reiseziel ist das Telldenkmal in Altdorf. Der Platz an der chronisch verstopften Ortsdurchfahrt ist auch Anschlusspunkt für die Linien 2 und 3, welche Seedorf, das untere Schächental und Attinghausen an den öV anschliessen. Hier kreuzen sich zwei der inzwischen acht Hess-Komplettbusse vom Typ BD1N; die Fahrzeuge, Ende 2012 beschafft, brachten ein neues Design und das vorübergehende Ende einer jahrelangen Evobus-Beschaffungsphase im Urnerland. (Inzwischen werden wieder Citaro beschafft).

Weiter geht die Fahrt über Schattdorf, wo bis 2021 der Viertelstundentakt endete, nach Erstfeld, wo die Buslinie erneut Bahnanschluss bietet. Ab hier wurde meist stündlich gefahren, Verdichtungskurse gab es nur in der Hauptverkehrszeit nach Amsteg – hier ist ein solcher gerade eben am Bahnhof abgefahren. Während die stündlichen Kurse nach Göschenen den Anschluss der IR aus Basel oder Zürich abnehmen, dienen die Zusatzkurse vor allem dem internen Verkehr und haben keinen Bahnanschluss.

In Amsteg (das Dorf wurde früher durch den SBB-Bahnhof Amsteg-Silenen erschlossen) besteht zum Teil Anschluss an die Postautolinie nach Bristen. Ab 2011 waren die Umläufe der beiden in Amsteg stationierten Postautos teils auf die Linie 1 ausgedehnt, so fuhr am Samstagmorgen zeitweise ein Postauto der AAGU bis Göschenen. In Amsteg hiess es dann umsteigen auf den AAGU-Bus, welcher einen Zusatzkurs aus Flüelen bis Amsteg gefahren ist. Im Hintergrund die imposante Kerstelenbach-Brücke der SBB…

…welche zwischen Erstfeld und Göschenen seit 1994 ohne Halt verkehrt. In die Lücke gesprungen ist die AAGU, welche stündlich die Dörfer und Weiler entlang der Linie bedient und so auf die alte Passstrasse gelangt – hier im Zgraggental bei Intschi.

Die Fahrt bis Göschenen führt dann auch weiter durch schöne Landschaften, hier wieder der PostAuto-Standardwagen unterhalb Gurtnellen. Für Wanderer bringt die Buslinie einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, nämlich Haltestellen direkt an den Ausgangspunkten, wie unweit dieses Standort für die Wanderung durch das Fellital zur Treschhütte.

Als nächstes Dorf folgt Wassen. Das durch seine schöne und von der Gotthard-Nordrampe aus von drei verschiedenen Ebenen sichtbare Dorf ist allerdings von «innen» recht unspektakulär: Ein typisches Durchgangsdorf, mit breiter Strasse, Trottoirs, Töfffahrer-Beizen und Tankstelle eben. Immerhin blieb aus Bahn-Zeiten der mindestens stündliche öV-Anschluss, hier mit einem älteren AAGU-Citaro.

Göschenen, Endstation: Der Ort vor dem Gotthardtunnel glänzt im Winter oft durch relativ ausgiebigen Schneefall, im Sommer durch ebenso häufigen Regen. Im morgendlichen Bahnhofareal begegnet der Citaro von PU Mattli aus Wassen seinen „grossen Geschwistern“, welche für denselben PU ins Göschenertal (dies nur noch bis 2022) und über die Alpenpässe fahren. Während der Integro via Susten, Gotthard und Nufenen unterwegs sein wird, hat der Citaro an diesem Morgen bereits die erste Fahrt nach Flüelen hinter sich, zwei weitere werden folgen – beide Fahrzeuge sind inzwischen ersetzt worden durch neuere Gefährte.