Letztes Update: 26. April 2024, 20:38
Das PostAuto-Unternehmen Motrag, Flaach (ein „Kunstwort“ aus dem Familiennamen Moser und dem Firmenzweck „Transport“) bedient ab seinem Hauptsitz in Flaach sieben Postautolinien, wobei sich das Netz inzwischen vom Rafzerfeld bis nahe an die Thurgauische Kantonsgrenze erstreckt. Die Fahrzeugflotte besteht aus aktuell 15 Fahrzeugen (Stand Anfangs 2024). Die Flotte ist seit Langem ein Mix aus Fahrzeugen von MAN und Mercedes, wobei inzwischen 3 Fahrzeuge der neusten Generation des Lion’s City unterwegs sind. 2023 wurde erstmals ein Gelenkbus vom Typ 18C beschafft…
…der auf zwei 2021 beschaffte Standardbusse folgte. Die Standardbusse gelangen vor allem auf den Linien im Rafzerfeld und Weinland zum Einsatz, gelangen aber in Randzeiten auch auf die Gelenkbus-Linien von und nach Winterthur.
Genau wie vom New Lion’s City sind auch drei Fahrzeuge der neusten Citaro-C2-Generation unterwegs. Zwei Standardbusse wurden 2021 beschafft…
…und folgten auf einen Gelenkbus aus 2020. Die Standardbusse des Betriebs sind heute allesamt 3-türig, während die Gelenkbusse seit 2018 viertürig beschafft werden. Dies entspricht sowohl den neusten Bestrebungen von PostAuto als auch denjenigen des ZVV, auf stehplatzoptimierte Fahrzeuge für schnellen Fahrgastwechsel zu setzen.
Vor dem C2 wurden seit 2013 ausschliesslich MAN-Autobusse beschafft wurden. So gelangten auch vier Gelenkbusse des Typs MAN NG363/A23 zur Flotte, die letzten beiden für einen Angebotsausbau im Dezember 2018 als erste 4-türige Gelenkbusse.
Auch Standardbusse wurden bei MAN beschafft – derzeit stehen vier NL323/A21 im Einsatz, die zwischen 2016 und 2020 abgeliefert wurden. Alle vier Fahrzeuge tragen bereits den mit Einführung der Euro-VI-Version 2014 eingeführten Silberlöwen...
…sind die älteren beiden Fahrzeuge noch mit der «nackten» Front der früheren Modellreihen unterwegs waren. Im Bild Wagen 256 – das Fahrzeug wurde ursprünglich an die Regie Winkel geliefert, gelangte Ende 2015 zu PU Knöpfel, Dinhard und schliesslich 2018 zusammen mit dessen Stammlinie 612 zu PU Motrag – ein zweiter baugleicher Wagen wurde 2013 neu beschafft. Die beiden Fahrzeuge wurden 2021 ersetzt, wobei der «eigene» Wagen als private Reserve noch bis 2023 im Park blieb.
Als einer der vier ersten Lion’s City von PostAuto Zürich wurde im Jahr 2006 der Wagen 212 beschafft. Das Fahrzeug entstammt einem kleinen Kontingent von echten Überlandwagen (Typ NÜ313/A20), welche mit komfortablen Sitzen und Gurten für den Extrafahr-Verkehr ausgerüstet sind. Der Bus hatte in der Flotte lange Zeit eine Sonderstellung und wurde insbesondere auch als Ersatz auf Gelenkbus-Kursen eingesetzt, da er eine grössere Sitzplatzzahl als seine dreitürigen Schwesterfahrzeuge aufwies. Zuletzt war Wagen 212 der «Oldtimer» des Betriebs und vor allem als Reservewagen noch anzutreffen. Zwei weitere «Ur-Lion’s City» (je ein A20 und A21) wurden im Dezember 2015 in Zuge eines Angebotsausbaus angekauft – sie wurden aber bereits 2018 ersetzt. Wagen 212 folgte schliesslich 2020 und wurde durch einen neueren A21 ersetzt.
Doch zurück zu den Neufahrzeugen. Schon im Jahr 2011 wurde ein Anhängerzug der deutschen Firma Göppel getestet mit dem Ziel, damit die Linie 615 mit den starken Frequenzschwankungen besser abzudecken. Nach zwischenzeitlicher Insolvenz der Firma wurde der Zug schliesslich 2014 geliefert und wird seither auf der Linie 615 eingesetzt – in Spitzenzeiten mit, ansonsten ohne Anhänger. Der Platz als erster gelber Anhängerzug seit langer Zeit blieb ihm verwehrt, wurde doch der später bestellte Anhängerzug von Hess für PU Klopfstein deutlich früher abgeliefert. Der Göppel hat sich vom Konzept her im Grunde bewährt, litt aber stets an mangelnder Zuverlässigkeit; er wurde deshalb Anfang 2021 verkauft, auf seiner Stammlinie verkehren heute je nach Tageszeit Standard- oder Gelenkbusse.
Der Citaro ist in der Motrag-Flotte nicht nur in der neusten Ausführung vertreten – insbesondere als Gelenkbus gibt es ihn auch als Facelift. Nur zwei Standardbusse des Typs wurden abgeliefert und verkehrten seit Dezember 2012 auf allen Standardbuslinien des Betriebes, hier auf der «alten» Linie 670 Winterthur – Rafz, Ende 2018 zugunsten stabilerer kurzer Linien aufgehoben. Beide Fahrzeuge wurden 2021 mit hohen Kilometerständen ersetzt.
Gelenkbusse wurden zwischen 2006 und 2013 insgesamt vier Stück abgeliefert – aufgrund des Überlandcharakters der meisten Linien damals noch mit 3 Türen (inzwischen ist im ZVV auch Überland ein viertüriger Standard vorgesehen). Das Bild zeigt Wagen 249, den zweiten der vier Wagen, und der erste im Facelift-Design. Er wurde 2020 ersetzt, ein zweites Fahrzeug gelangte Ende 2023 als Lückenfüller zur Regie Embrach, womit aktuell noch ein solcher Gelenkwagen als ältestes Fahrzeug der Flotte im Einsatz steht.
Der vierte, 2006 gebaute Wagen 200 wurde noch im klassischen Citaro-Design abgeliefert. Das Fahrzeug wurde Ende 2015 an die Regie Embrach weitergegeben, da mit der Neugestaltung der Linien zwischen Henggart und Flaach die Gelenkbus-Einsätze auf der Linie 675 wegfielen.
Bereits vor der Citaro-Phase wurden MAN-Gelenkwagen beschafft, dann aber natürlich noch im früheren Design, das ab Ende der 90er-Jahre gebaut wurde. Wagen 163, als Einzelstück zusammen mit sechs Standardwagen 2003 abgeliefert, drehte noch bis Ende 2016 seine Runden auf dem Netz, hier auf einem der nach 2015 fast komplett weggefallenen Einsätze auf der Linie 670.
Ein besonderes Fahrzeug war Wagen 117, welcher bereits 1998 an PU Motrag geliefert wurde. Es handelt sich um den ersten MAN-Gelenkwagen für PostAuto, er ist noch im ganz frühen Design mit im Hochflurbereich erhöhter Fensterlinie gehalten. Das Fahrzeug stand noch bis im Herbst 2013 im Einsatz und wurde dann mit 15 Betriebsjahren ausrangiert; trotz einer zweifelhaften Zuverlässigkeit und vielen „Absenzen“ also ein respektables Alter.
Die ersten MAN-Standardbusse wurden 2002 geliefert und erhielten später die ZVV-Nummern 132-134. Da zwischen 2002 und 2007 PostAuto Zürich grossmehrheitlich MAN-Standardbusse beschaffte, folgten den Wagen 2003 und 2005 weitere Fahrzeuge, womit zeitweise sechs dreitürige, klimatisierte MAN NL313/A21 im Einsatz standen. Die Ausrangierung begann schon 2012 mit den Wagen 132 und 133, welche in ihren zehn Betriebsjahren hohe Kilometerleistungen herausfuhren, und endete 2016 mit Wagen 197 aus 2005.
Noch 2015 kam erneut ein A21 zum Betrieb – der 2002 noch ohne Klimaanlage an die Regie Winkel gelieferte Wagen 125 gelangte nach Flaach, als in Winkel die letzten Umläufe auf Gelenkbus umgestellt wurden – dort konnte er noch bis 2017 die zur «Pflicht-Million» fehlenden Kilometer als Reservewagen abfahren, wurde er doch zuletzt in Winkel nur noch selten eingesetzt.
Während der 1990er-Jahren prägte der Mercedes-Benz O405 das Bild in Winterthur wie kein anderer. Nicht nur standen bei den städtischen Verkehrsbetrieben bis zu 34 Busse gleichzeitig im Einsatz, auch bei beiden Postautohaltern im Umland waren die Fahrzeuge vertreten. Der letzte Standardbus der Bauart wurde Ende 2006 durch einen Lion’s City ersetzt – kurz zuvor zeigte sich der 1993 gelieferte Bus mit Matrix-Anzeige noch dem Fotografen am Hauptbahnhof Winterthur.
Nur unwesentlich früher, nämlich Anfangs 2006, wurde der abgebildete Gelenkbus derselben Bauart ersetzt – immerhin durch einen aus demselben Hause stammenden Citaro. Mit den O405G hielten Anfangs der 90er-Jahre Gelenkbusse zum ersten Mal Einzug auf den Linien im Weinland, insbesondere zwischen Winterthur und Henggart, schon damals die stärkstfrequentierte Postautolinie ab Winterthur.