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62.513-516, 522 Region Castel S. Pietro/Morbio/Muggio

Letztes Update: 1. November 2023, 10:18

Das Busnetz im Mendrisiotto lässt sich grob in drei Teile teilen; diese Seite beschreibt die Linien, welche die Bergdörfer und Seitentäler östlich der Bahnlinie Mendrisio und Chiasso bedienen. Bis Dezember 2015 führten vier Buslinien ab Mendrisio in dieses Gebiet und erschlossen auch Coldrerio und Balerna mit; seither fährt Postauto ab Mendrisio nur noch mit zwei Linien Richtung Osten. Die wichtigere davon ist die Linie 513, welcher wir zuerst folgen. Im Bild wartet ein Hess-Bergbus am neuen, Ende 2020 eröffneten Bushof in Mendrisio auf die Abfahrt.

Diese Linie führt ab Mendrisio über Castel San Pietro und Morbio Superiore nach Chiasso. Nachdem die Linie wegen ihrer Geometrie für eine Agglo-Linie noch relativ lange mit Hochflurwagen bedient wurde, sind heute LE-Fahrzeuge verschiedener Hersteller Standard. Nebst verschiedenen Fahrzeugtypen von PU AutoPostale del Mendrisiotto gelangen seit Ende 2020 auch wieder Fahrzeuge des PU AutoPostale Valle di Muggio nach Mendrisio, wobei diese im Abschnitt Mendrisio – Morbio Superiore die Stammkurse verstärken und direkt nach Muggio durchgebunden sind.

Als nächstes Dorf wird Morbio Superiore erreicht; an der über die ganze Kreuzung verteilten Haltestelle wurden früher diverse Anschlüsse hergestellt, so auch zwischen der Linie 513 und den Berglinien ins Valle di Muggio. Nebst dem heutigen Weg der Linie 513 fuhr ab hier die oben erwähnte Linie Mendrisio – Sagno zurück nach Mendrisio, hier im Bild einer der damals üblichen Neoplan 312K.

Nach Dezember 2015 führte die Linie 513 vorübergehend nicht mehr weiter nach Chiasso, sondern ab Morbio Superiore hinunter nach Serfontana. Nach nur einem Jahr wurde dieser Mangel wieder behoben – allerdings erreichen die Busse seither nicht mehr den Bahnhof Chiasso, sondern wenden aus Zeitgründen vorher um die Häuserblocks. Offizielle Endhaltestelle ist seither an der Via Volta, wo diese Aufnahme entstand.

Das Dorf Vacallo, im Jahr 2016 durch den lokalen Verkehrsbetrieb AMSA bedient, wird somit auch wieder vom Postauto bedient. Die Aufnahme entstand auf Bergfahrt vom Zoll Piazzogna nach Vacallo beim Ortsteil San Simone. Auf dem Bild wird deutlich, dass die Zersiedlung des Mendrisiotto längst nicht mehr durch Grenzen aufgehalten wird, der Blick reicht weit über die Grenze in Richtung Lago di Como, wo die Hänge ebenso nicht mehr grün sind wie im Schweizerischen Teil des Tales.

In Morbio Superiore kreuzt die Linie 513 die beiden Valle-di-Muggio-Linien 514 und 515, welche heute beide in Serfontana unterhalb von Morbio Inferiore enden. In Morbio Inferiore durchqueren die Busse das schön erhaltene historische Zentrum auf einer schmalen Strasse, der Blick fällt auch zurück ins höher gelegene Morbio Superiore, dessen Dorfkern lockerer und kleiner ist. Von hier ist es nur noch ein kleiner Abstieg…

…bis zum neuen Busknoten in Serfontana, wo die beiden Buslinien aus Muggio und Sagno heute enden. Die Linie 514 aus Sagno ist heute in der Regel durchgebunden auf die Linie 518 weiter nach Novazzano und Stabio. Früher fuhr die Linie 514 aus Sagno weiter nach Mendrisio, die Linie 515 weiter nach Chiasso; für diese Talabschnitte zeichnet heute die Autolinea Mendrisiense (AMSA) verantwortlich.

Wir verlassen nun ohnehin den Talboden und begeben uns ins wilde Valle di Muggio. Quasi über dem Eingang des Tals thront das Dorf Sagno, das Ziel der früheren Buslinie ab Mendrisio und seit Ende 2015 vom PU AutoPostale Valle di Muggio ab Serfontana bedient. Auf der Bergfahrt ist hier einer der beiden 2015 neu beschafften Hess-Bergbusse des Betriebs zu sehen, der Blick reicht zurück zu den bewaldeten Hängen des Monte San Giorgio, während der Bus in Kürze die Kapelle San Martino passiert…

…um kurz darauf am Rande der für Busse zu engen Ortsdurchfahrt zu wenden. In der kleinen Garage hinter dem Bus waren lange Zeit Postautos eingestellt, der neue Hess-Bergbus dürfte mit seinen 10.9 Metern Länge kaum noch in das Gebäude passen.

Länger als die kurze Stichstrecke nach Sagno ist die Fahrt nach Muggio, dem letzten grösseren Ort im langen Valle di Muggio. Dort enden auf der in den 1970er-Jahren erbauten „Kurzumfahrung“ unter dem gleichzeitig erstellen Dorfparkplatz die Busse aus dem Talboden; mit Kleinbussen geht es von hier noch weiter bergwärts bis Scudellate und Roncapiano. Doch schauen wir uns zuerst noch die Linie 515 etwas genauer an…

Diese Linie bedient die Dörfer am südöstlichen Abhang des Valle di Muggio, Welche 200-300 Meter über dem engen und kaum je von der Sonne erreichten Talgrund am Berghang kleben. Auf der Fahrt ins Tal durchquert man einige direkt, andere auf kurzen umfahrungsstrecken – hier ein Bus auf der Fahrt talauswärts bei Caneggio…

…und hier unterhalb von Cabbio, im Hintergrund (im Schatten) ist das Dorf Muggio zu erkennen. Darüber, in den Wolken, liegt der Monte Generoso. Dieser Berg, dessen touristische Infrastruktur 2014-2016 vom „Hausherr“ Migros neu gebaut wird, ist Ziel vieler Wanderungen ab dem Valle di Muggio.

Um noch etwas näher zu den Wanderausgangspunkten zu gelangen, bietet sich die Linie Muggio – Scudellate an, die mit Kleinbussen taleinwärts bis hart an die Grenze zu Italien führt. Im engen Dorfkern von Scudellate wenden die meisten Kurse…

…während einige wenige Fahrten weiterführen bis ins kleine Roncapiano! Hier wird explizit im Kursbuch darauf hingewiesen, dass die Fahrten nur stattfinden, wenn die Strasse befahrbar ist. Tis Meyer ist diese Aufnahme gelungen.

Auch die Bergfahrt von Muggio bis Scudellate gestaltet sich eher eng. Mit dem handlichen Iveco-Kleinbus lässt sich die Strasse nicht in einem Zug befahren, dafür ist der Fiat-Kleinbus aus 2001, welcher seit einigen Jahren den Wagenpark ergänzt, notwendig. Nur wenige Meter hinter der Kehre liegt die grüne Grenze, dahinter liegt das kleine Erbonne, das über eine kleine Strasse mit dem italienischen Intelvi verbunden ist. Die Wanderung ab Scudellate führt über die grösste moderne Holzbrücke der Schweiz und ist ebenso eindrücklich wie die Busfahrt bis Scudellate.

Nebst der Hauptlinie ab Serfontana existiert noch eine zweite Buslinie, welche das Valle di Muggio erschliesst. Der Kleinbus wartet jeweils in Castel San Pietro auf den Anschluss der Linie 513 und fährt nacher auf der gegenüberliegenden Talseite taleinwärts.

Die Dörfer auf dieser Seite sind noch enger und können mit einem grösseren Fahrzeug kaum befahren werden; hier eine Aufnahme aus Cámpora, mit Blick auf Bruzzella an der Hauptlinie im Hintergrund.

Bis Ende 2015 wurde am Wochenende nur ein Teil der Linie befahren, und es kamen grössere MB Vario von AutoPostale del Mendrisiotto zum Einsatz – welche allerdings spätestens vor dem Dorfeingang von Casima wenden mussten. Die enge, historische Ortsdurchfahrt ist Kleinbussen wie diesem inzwischen ausrangierten 1996er-Sprinter vorbehalten…

…die auch auf der folgenden, bis zu 20 Prozent steilen Talquerung stark gefordert werden. Die Strasse ist auch mit dem kleinsten Fiat nicht in einem Zug befahrbar, und Manövrieren in den Kehren ist unvermeidlich – eine Herausforderung für die Chauffeure und die Technik, und eine ganzjährig und mehrmals täglich befahrbare Alternative zur berühmten Kiental-Linie!

Ziemlich für sich steht die kurze Linie von Mendrisio nach Somazzo. Es ist die einzige Linie vom grossen PU AutoPostale del Mendrisiotto, welche nur von den kleinen Vario-Midibussen befahren werden kann. Grund dafür ist nicht in erster Linie die Streckenführung, sondern vor allem auch der enge Wendeplatz in der Endstation Somazzo. Im letzten Abendlicht wartet hier der Stammkurswagen vom Typ MB 815D auf die Rückfahrt nach Mendrisio…

…die ihn auch über die enge Ortsdurchfahrt vom malerischen Salorino bringt. Der hier abgebildete Reservewagen wurde übrigens 2016 ausrangiert, seither wird die Linie meist von einem Sprinter bedient.