Letztes Update: 26. Oktober 2023, 19:29
Die Buslinie 350 (bis 2020 329) durch die Magadino-Ebene und entlang dem südöstlichen Ufer des Lago Maggiore ist der SBB zu verdanken; diese konnte wegen der tiefen Auslastung die Regionalzüge zwischen Cadenazzo und Luino nicht rentabel betreiben und ersetzte diese deshalb teilweise durch Busse des PostAuto-Unternehmers Martignoni aus Vira. Heute verlassen stündlich, in Hauptverkehrszeiten sogar halbstündlich Busse den Bahnhof Cadenazzo in beide Richtungen, wobei diese seit der Fahrplan-Umstellung der SBB im April 2021 jeweils im Bahnhof Cadenazzo kreuzen. Gefahren wird die Linie in Kooperation zwischen den PU Chiesa, Riazzino und ATT, Cadenazzo.
In Richtung Norden fahren die Busse nach erfolgter Kreuzung der S-Bahnen zu den Einkaufszentren von Sant Antonino; das Dorf selbst wird seit der Neuplanung 2020 nicht mehr angebunden und ist inzwischen durch das Stadtbus-Netz von Bellinzona an die S-Bahn und die Einkaufzentren angebunden. Die Busse aus Cadenazzo enden direkt im Gewirr von Parkplätzen, Zufahrten und Anlieferungen, das die «Centri Commerciali» umgibt – an eine gute Erschliessung für Fussgänger und Velofahrer hat man leider bisher nicht gedacht.
Der Hauptast führt dagegen zuerst dem Rand der Ebene entlang durch das Dorf Quartino, dass mit einer verwinkelten Strecke über verschiedene Quartierstrassen bedient wird…
…nach Magadino am Kopf des Lago Maggiore. Hier bestehen Anschlüsse zur «Collina», den oberhalb der Bahnlinie gelegenen Dörfer, und ebenso über Monti di Fosano und die Alpe di Neggia ins entlegene Indemini. Dafür ist der Solaris-Midibus von PU Domenighetti zuständig, der hier mustergültig den Anschluss abnimmt.
Bei der wenige Meter entfernten Schiffländte besteht dann Anschluss von und nach Locarno per Schiff. Hier konnte bis 2020 ein kleiner .30-Taktknoten hergestellt werden, der auch von der Schifffahrt des Lago Maggiore genutzt wurde – mit dem verdichteten Angebot seit 2021 hat sich dieser Knoten leider aufgelöst. Das Bild zeigt einen Citaro K von PU Martignoni (bzw. später Trasporti Pubblici Gambarogno), welcher zusammen mit zwei Standardbussen bis 2020 das Gros der Linie abdeckte. Mit der Betriebsaufgabe dieses lokalen Unternehmens hat PU Chiesa übernommen, der bereits seit Längerem Linien in der Magadinoebene und am anderen Seeufer abdeckt.
Während der folgenden, rund 25-minütigen Fahrt bis zur Schweizer Grenze bleibt die Linie immer in Sichtweite des Seeufers – hier aufgenommen in Gerra (Gambarogno). Bis 2020 verdichteten nur einzelne Schülerkurse das Angebot zum Halbstundentakt, welche von PU ATT, Cadenazzo, gefahren wurden. Zum Einsatz kamen Midibusse diverser Bauarten, hier ein älterer MAN/Lauber 13.230HOCL-Midibus.
Auch in Ranzo verläuft die Buslinie teilweise direkt dem Seeufer entlang – hier besteht zusätzlich Anschluss an eine Kleinbus-Linie…
…doch dazu später. Denn der „grosse“ Bus der Linie 329 fährt bis an die Schweizer Grenze in Dirinella weiter, wo die Busse auf dem Zoll- Vorplatz wenden. Auf der Italienischen Seite fahren keine Busse bis hierhin, dort wird der Zweistundentakt der (SBB-)Züge als ausreichend taxiert.
Auf der Schweizer Seite dagegen besteht eine Kleinbuslinie, welche auch die hintersten von solchen Fahrzeugen noch befahrbaren Winkel anbindet. Die Buslinie beginnt in Ranzo, wo der Anschluss aus Cadenazzo abgenommen wird…
…und führt über den SBB-Bahnhof Ranzo-Sant Abbondio bergwärts ins kleine Dörfchen Sant Abbondio und bedient dabei auch das (noch kleinere) Calgiano.
Die Strasse ist so schmal, dass selbst die nur wenig grösseren Vario ernsthafte Schwierigkeiten hätten, die Strecke zu befahren – insbesondere in der knappen Zeit. Denn nach dem Wendemanöver im Dorfkern von Sant Abbondio fahren die Busse sofort zurück nach Ranzo…
…und auf der anderen Seite der Valle di Sant Abbondio gleich wieder bergwärts über Caviano nach Scaiano und zurück – um Rechtzeitig zur Rückfahrt der Hauptlinie 351 wieder in Ranzo anzukommen. Die Aufnahme entstand auf der Rückfahrt zwischen Caviano und Scaiano. Im Jahr 2021 mit der Neuplanung wurde diese «Doppellinie» geteilt, aufgrund der nun halbstündlichen 350er-Kurse entlang der Seelinie können die beiden Äste um eine halbe Stunde versetzt ohne Eile befahren werden.