Letztes Update: 1. November 2023, 10:22
Ab Tenero befördern zwei Buslinien ihre Fahrgäste bergwärts an die Südhänge des Cardada. Ihren Ausgangspunkt haben beide Linien im Gewerbegebiet bei der Haltestelle Brere, wo auch die Oberstufenschulen liegen…
…und fahren danach weiter zum Bahnhof, wo sie die Anschlüsse der S20 aus Bellinzona und Locarno abnehmen. Während hier werktags meist beide Busse kurz hintereinander fahren, sind die Linien am Wochenende so kombiniert, dass das ganze Angebot mit einem Fahrzeug gefahren werden kann.
Teilweise sind dann die Frequenzen so klein, dass, wie hier in den Weihnachtsferien, für die Linie nach Medoscio auch ein Kleinbus ausreicht. Das Fahrzeug ist hier auf Talfahrt und durchquert den Ortskern von Tenero, wo sich die Strecke mit der Linie 311 (Bellinzona – Locarno) und den Verzasca-Kursen kreuzt. Planmässig abgestimmte Anschlüsse gibt es allerdings nicht, da alle drei Linien an die Bahn und die Schul-Stundenpläne angepasst sind.
Die etwas besser frequentierte der beiden Linien führt ab Tenero weiter bergwärts nach Contra, dem anderen Dorf der Gemeinde Tenero-Contra. Sie ist heute das Haupt-Einsatzgebiet eines 2010 gelieferten MAN-Midibusses, der hier soeben die Endstation Contra erreicht hat und nun kurz Pause macht, bevor er die Talfahrt in Angriff nimmt. Das Dorf hat mit der Linie Locarno – Mergoscia der FART auch einen direkten Anschluss in das Regionalzentrum, nach Bellinzona gelangt man aber schneller mit dem Postauto via Tenero.
Die Strasse zwischen Tenero und Contra ist schmal und steil. Lange Zeit war sie deshalb das Refugium von Hochflurwagen, bis man sich 2010 den ersten Niederflurbus anschaffte. Hier noch ein Cacciamali TCC840 auf Talfahrt.
Natürlich darf auch die Sicht auf den Lago Maggiore nicht fehlen, dessen Ufer den tiefsten Punkt der Schweiz darstellt. Der MAN hat die Bergfahrt gerade erst in Angriff genommen und erreicht die untersten Häuser des Weilers Mondacce.
Auch die Strassen nach Medoscio, dem Ziel der zweiten Linie, sind schmal. Hier gibt es allerdings weniger Höhe zu überwinden, der Bus bedient die am Hang gelegenen Villenviertel unter anderem von Gordola. Der kleine Cacciamali hat die Endstation hier bereits erreicht und versteckt sich bis zur Rückfahrt im „Kehrplatz“, der eher einer Garageneinfahrt gleicht.
Auf dem Weg nach Medoscio werden trotz der geringeren Steigung auch einige spannende Stellen befahren – etwa hier zwischen Malpensata und Montedato, wo zwischen zwei Villensiedlungen eine kurze Steilstufe überwunden wird. Wie bei der Contra-Linie geht der Blick auch hier zurück auf Riazzino und Gordola sowie den Lago Maggiore mit seinen bekannten Ferienorten Locarno und Ascona rechts und links des Maggia-Deltas.