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31.270 Boltigen – Zweisimmen

Letztes Update: 1. November 2023, 10:25

Um den zunehmend instabilen Bahnfahrplan zwischen den Kreuzungspunkten Boltigen und Zweisimmen zu entlasten, wurde per Dezember 2011 jede zweite Regionalzugs-Verbindung beschleunigt und auf die Halte in Weissenbach und Grubenwald verzichtet. Als Ersatz wurden Busse eingeführt, welche vorerst von PostAuto gefahren wurden – allerdings nur bis Ende 2013, als die Leistungen durch die AFA übernommen wurden. Seit Ende 2019 halten nun bis in Randstunden gar keine Züge mehr in Weissenbach und Grubenwald, die überarbeitete Buslinie wird nun wiederum durch PostAuto bzw. ihren PU Busbetriebe Tritten GmbH, Zweisimmen, gefahren. Je nach Tageszeit warten die Kleinbusse nun in Boltigen auf den Regionalzug oder Regioexpress – hier noch das während dem ersten Jahr eingesetzte Übergangsfahrzeug ex Baselland Transport.

In Zweisimmen bestehen hingegen aufgrund der ungünstigen Lage nur einzelne direkte Anschlüsse weiter an die MOB nach Lenk oder Gstaad; die Fahrzeit der Linie lässt gute Anschlüsse nur an einem der beiden Endpunkte zu. Die Busse wenden hier «hinter» dem Bahnhof und bedienen bei der Zufahrt auch die Talstation Rinderberg; der knappe Platz vor dem Bahnhof wird durch die Sparenmoos-Buslinie benötigt.

Die Einführung der Buslinie in diesem Abschnitt wurde genutzt, um verschiedene bisher nicht durch den ÖV erschlossene Siedlungen anzubinden; so fahren die Busse nur selten auf der gut ausgebauten Hauptstrasse. Von Zweisimmen kommend wird diese erstmals im Bereich des so genannten Forellensees verlassen, um über Mannried nach Grubenwald zu gelangen. Ersteres erhielt so zum ersten Mal einen «echten» ÖV (nachdem bereits gelegentlich Ortsbus-Angebote in der Saison bestanden), während letzteres neu direkt im Dorfkern anstatt mit dem entfernten Bahnhof angebunden wurde. Die Busse benützen dabei eine schmale Nebenstrasse – der Sprinter – hier nun das im Spätherbst 2020 gelieferte eigentliche Kursfahrzeug – hat vor kurzem die Haltestelle Grubenwald Cholplatz bedient und nimmt in kürze die Steigung nach Mannried in Angriff.

Nach der Schlaufe über Grubenwald Dorf wird erneut ein Stück auf der Hauptstrasse gefahren, im Bereich des Laubegg-Falls bestehen keine alternativen Routen. Unterhalb der Steilstufe wird der Weiler Garstatt bedient, auch dieser vor 2011 komplett ohne ÖV (die direkt durch die Siedlung führende Bahnlinie hatte hier nie eine Haltestelle). Für den Halt wird die Kantonsstrasse kurz verlassen – im Überlandbereich mit Tempo 80 wäre keine sichere Haltestelle auf der Strasse möglich gewesen.

Der Bahnhof Weissenbach liegt direkt an der Hauptstrasse – auch hier hat der Bus einen Halt eingeplant, wobei direkt vor dem Bahnhofsgebäude eine Bucht liegt. Da das Dorf aber ebenfalls ein paar hundert Meter entfernt liegt, wird die Haltestelle nicht allzu häufig bedient; auch dieser erste Nachmittagskurs bedient den Stop, der als wohl erster der Linie schon im Schatten liegt, mangels Kundschaft nicht. Im Gegensatz zu anderen Linien wurden die Bahnhöfe Weissenbach und Grubenwald übrigens (noch?) nicht stillgelegt – spätabends halten einzelne Züge noch auf Verlangen.

Zwischen Weissenbach und dem bereits zu Boltigen gehörenden Reidenbach fahren die Busse erneut über eine schmale Nebenstrasse und bedienen so den Weiler Eschi mit. Reidenbach und Eschi werden auch durch die TPF-Buslinie Boltigen–Jaun–Bulle bedient, wobei die Haltestelle für Eschi wiederum vom Dorf entfernt an der Passstrasse liegt. Mit dem PostAuto-Kleinbus rückt der Halt direkt ins Siedlungsgebiet – der Sprinter hat die Passstrasse im letzten Abendlicht verlassen und fährt kurz nach der Fotostelle in den Weiler ein. Im Hintergrund ist der Startpunkt der Linie in Boltigen erkennbar.