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62.517/518/523: Region Stabio/Novazzano

Letztes Update: 1. November 2023, 10:25

Das Busnetz im Mendrisiotto lässt sich grob in drei Teile teilen; diese Seite beschreibt die Linien, welche die Dörfer im Talboden westlich der Bahnlinie Mendrisio – Chiasso bedienen. Am Bahnhof Chiasso beginnen und enden zwei dieser Linien, wobei diese bis zum ersten Dorf parallel führen. Die Linie 523 ist als einzige eigentliche Tallinie im Mendrisiotto Einsatzgebiet der Vollniederflurbusse von PU AutoPostale Mendrisiotto, wie diesem Volvo-Hybridbus.

Die Linie 523 nach Gaggiolo führt parallel zur Bahnlinie Mendrisio – Varese und bedient die durch die Bahn nicht erschlossenen Dörfer. Zuerst aber führt sie durch den stark gewachsenen Hauptort Mendrisio und verliert hier wertvolle Minuten im Wettbewerb gegen den Individualverkehr. Dafür bietet sie direkte Verbindungen beispielsweise zum Kantonsspital…

…oder auch zu den riesigen Schulanlagen, die neben der Kantonsschule auch ein regionales Oberstufenzentrum umfassen. Die Linie wird heute fast vollständig von Hybridbussen bedient, nebst den beiden Standardbussen steht seit 2016 auch ein Hybrid-Gelenkbus im Einsatz.

Bis Genestrerio fährt die Linie 523 parallel zur Linie 517, welche via Novazzano nach Chiasso führt; am «Croce Grande» (Grosses Kreuz), das inzwischen ein grosser Kreisel geworden ist, verzweigen sich die beiden Linien.

Die Linie 523 führt von dort direkt hinein ins Zentrum des Dorfes, wo sie auf die Tangentiallinie 518 stösst, der wir später noch begegnen werden. Im weiteren Verlauf fahren die beiden Linien parallel.

Auf dem Weg nach Stabio und Gaggiolo werden mehrere Dörfer bedient, welche abseits der wiedereröffneten Bahnlinie liegen und die deshalb auch in Zukunft durch den Bus erschlossen werden. Hier fährt ein Bus in Richtung Stabio von der Hauptstrasse nach S. Pietro di Stabio ab, wobei der kleine Ortskern inzwischen von grossen Wohnblocks auf der Tal- und Einfamilienhäusern auf der Bergseite gesäumt wird.

Das gleiche Schiksal hat auch das Dorf Ligornetto erreicht, die beiden Dörfer bilden heute zusammen mit Genestrerio, Stabio und Gaggiolo einen durchgehenden Siedlungsgürtel entlang der Transitachse Mendrisio – Varese. Glücklicherweise konnten die Dörfer immerhin ihre Ortskerne bewahren – wobei die Gelenkbus-Chauffeure, welche ihr Gefährt durch die engen Gassen von Ligornetto dirigieren müssen, darüber wahrscheinlich weniger erfreut sind als der Fotograf…

Endstation der Buslinie ist schliesslich im kleinen Gaggiolo, benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der von hier nach Mendrisio fliesst. Beim schweizerischen Zoll endet die Buslinie – bis zur Wiedereröffnung der parallelen Bahnlinie fuhren einige wenige, von der italienischen GLC betriebenen Kurse weiter bis Varese. Der Grenze voraus geht eine grosse Ansammlung von Tankstellen aller denkbaren Marken, die bis vor wenigen Monaten auch sehr gut von italienischen Rappenspaltern frequentiert wurden.

Die Bahnlinie hat dazu geführt, dass Grenzgänger heute komfortabel und rasch unterwegs sind – die Hoffnung, dass sich die italienischen Pendler auch über die Bahnhöfe hinaus mit dem ÖV bewegen, wurde durch einige konkrete Taten unterstützt. Eine davon ist die Tangentiallinie 518, welche ab dem Bahnhof von Stabio eine Tangentialverbindung in die Arbeitsplatzgebiete von Balerna anbietet. Im Bild wartet ein Hess-Bergbus von AutoPostale Malcantone auf die Abfahrt vom frisch eröffneten Bahnhof; die Linie teilt man sich mit AutoPostale Valle di Muggio aus Balerna.

Führt die Tangente bis Genestrerio parallel zur Linie 518, kürzt sie danach ab und erreicht in Novazzano die Linie 517 Mendrisio – Novazzano – Chiasso. Durch die Abkürzung lässt die Tangentiallinie 518 Brusata aus, weshalb die Querverbindung für Schüler durch ein eigenes Schulbus-Angebot erbracht werden muss…

…das die stündlich, in der Hauptverkehrszeit halbstündlich über Brusata fahrende Linie 517 ergänzt. Das Dorf liegt durchaus aussichtsreich etwas erhöht, der Volvo 8900LE hat in Kürze die Abzweigung zum Dorfkern erreicht, bei welcher ein kleiner Grenzübergang nach Italien besteht.

In Novazzano fahren dann die beiden Linien kurz hintereinander her; gegenseitige Anschlüsse bestehen allerdings offiziell nicht, zumal die Linien in der Hauptverkehrszeit bisweilen «etwas» instabil unterwegs sind. Auf Bergfahrt durchfahren die Busse, hier ein Hess-Bergbus unterwegs auf der Linie 518, den schmucken Dorfkern…

…während dieser auf Talfahrt aufgrund des Einbahn-Systems über die Hauptstrasse umfahren werden muss.

Am unteren Ortsrand folgt dann schliesslich ein steiler Abstieg in die Ebene von Balerna/Chiasso; die einstige schöne Flusslandschaft ist über die letzten Jahrzehnte einem grossen Industriegebiet mit Rangier- und Güterbahnhof gewichen. Der Setra 313UL hat diese Industriegebiete bedient und erreicht in Kürze das Quartier Castel di Sotto, das bereits zu Novazzano gehört.

Unterhalb dieses Ansteigs, in der Industriezone von Balerna, verzweigt sich das Netz wieder; Die Linie 517 führt direkt weiter zum Bahnhof Chiasso und verbringt dort werktags eine längere Standzeit– die früher übliche Kurzwende im 1-Stunden-Umlauf ist mit dem heutigen Verkehrsaufkommen längst nicht mehr umsetzbar.

Hingegen quert die Linie 518 das Tal und endet bei der Doppelhaltestelle Serfontana/Breggia bei den gleichnamigen Einkaufszentren. Hier ist die Linie 518 heute durchgebunden mit der Berglinie nach Sagno, was auch der Grund dafür ist, dass sich zwei PU die Linie teilen. In den ersten Monaten des neuen Konzeptes wurden hier Solaris-Midibusse vom Typ Urbino 8.9LE eingesetzt, die sich allerdings als eher zu klein herausstellten; heute sind mehrheitlich Hess-Bergbusse und Volvo 8900LE zu sehen.

Auf dem Weg zurück erklimmen die Busse zuerst einmal die kleine Anhöhe, auf welcher der Dorfkern von Balerna liegt…

…um dann über zwei enge Kehren das Industriequartier Balerna zu erreichen. Dabei wird auch der Bahnhof bedient, allerdings ohne dort systematische Anschlüsse an die TILO-S-Bahnen anzubieten. Zudem wird über eine kurze Schlaufenfahrt das Quartier S. Antonio bedient – der Volvo vom PU Autopostale Valle di Muggio wird deshalb dieselbe Stelle in zwei Minuten noch einmal passieren, dann aber nach links ins Industriegebiet abbiegen.