Letztes Update: 31. Oktober 2023, 10:51
Im Grenzgebiet der Kantone Bern und Solothurn, in etwa zwischen den Bahnlinien Solothurn – Bern und Biel – Bern, liegt das Gebiet des Bucheggbergs. PostAuto betreibt dort ein Netz von noch drei Linien, welche mehrheitlich durch den Kanton Solothurn führen – die mehrheitlich durch den Kanton Bern führenden Linien wurden ausgeschrieben und Ende 2013 an den RBS vergeben. Die drei verbliebenen Postautolinien beginnen und enden alle in Schnottwil bei der Haltestelle Post und sind stark auf den Schülerverkehr ausgerichtet – so auch dieser Mittagskurs aus Bätterkinden, der dafür sogar mit einem Dreiachser geführt wird.
Zwei von drei Postautolinien, nämlich die Linien 885 und 886, haben Lohn-Lüterkofen zum Ziel, ein RE-Halt an der RBS-Bahnlinie Bern – Solothurn. Vor dem dortigen Bahnhofsgebäude warten die Postautos ungefähr stündlich, mit vielen Lücken und Taktabweichungen, auf die Reisenden – der vordere Volvo/Hess B7L wird danach über Mühledorf, der hintere MAN A21 über Bibern nach Schnottwil fahren. Links im Bild, seitlich des Bahnhofsgebäudes, warten in der Regel BSU-Citaros für Reisende nach Lohn, Ammansegg und Solothurn.
Zwischen Schnottwil und Gächliwil führen beide Buslinien über dieselbe Strecke über Lüterswil und Biezwil. Zeitweise endet dann auch einer der beiden Kurse aus Lohn bereits in Gächliwil, und die Reisenden steigen auf den Bus der jeweils anderen Linie um. So ist denn auch im Bild der Hess-3-Achser solo unterwegs zwischen Biezwil und Lüterswil als Kurs der Linie 886…
…und wird in Gächliwil beim Wendeplatz den zweiten Bus antreffen, der über Mühledorf nach Lohn fährt. Früher hatten diese regelmässigen „Treffen“ in Gächliwil noch einen weiteren Zweck, fuhren doch die Busse der Linie 885 bis zur Neuordnung der Schulen im Jahr 2010 ab Gächliwil über Balm nach Messen statt nach Schnottwil. Die Aufnahme zeigt die Busse beider Linien aus Schnottwil kommend kurz vor dem Erreichen des auf der grünen Wiese erstellten Wendeplatzes. Seit dem Beginn des Schuljahres 2024/2025 ergänzen sich die beiden Linien 885 und 886 in der Regel so, dass zwischen Hier und Schnottwil ein Halbstundentakt entsteht; Fahrzeugtreffen gibt es nur noch in der Hautpverkehrszeit.
Der Charakter der beiden Linien zwischen Gächliwil und Lohn ist unterschiedlich. Die Linie 886, deren Kurse bis 2024 in der Regel auf die Linie 882 Schnottwil – Messen – Bätterkinden durchgebunden waren, fährt über das Biberntal und wechselt auf ihrer Fahrt mehrfach vom Talgrund auf den Hügelzug des Bucheggbergs. Hier auf Fahrt Richtung Lohn zwischen Bibern (das dem Tal seinen Namen gab) und dem auf dem Hügelzug gelegenen Hessigkofen…
…und später auf der Rückfahrt zwischen Ichertswil und Tscheppach. Ganz im Hintergrund ist auch Lüterkofen zu erkennen, das zusammen mit Lohn den Bahnhof Lohn-Lüterkofen „füttert“. Während der erste Namensgeber halbstündlich ins Stadtnetz von Solothurn eingebunden ist, müssen für Lüterkofen also die unregelmässigen Postautokurse der Linie 886 ausreichen.
Eine weitaus grössere Bedeutung hat Lüterkofen im Schülerverkehr, ist das Dorf Standort einer von nur zwei Solothurner Primarschulen im Bucheggberg. Alle Kindergartenkinder und Primarschüler zwischen Gächliwil und Lohn-Lüterkofen gehen hier zur Schule – während der Kurs der Linie 886 das Schulhaus mit einer kurzen Umwegfahrt erreicht, fährt der Bus der Linie 885 ab seinem Endpunkt beim Bahnhof Lohn-Lüterkofen mit seiner Schülerschar weiter zum Schulhaus. Ergänzt werden die beiden Kurse durch ein drittes Fahrzeug, welches die übrigen der fast 150 Schüler aufnimmt und so die beiden Kursfahrzeuge entlastet. Im Bild stehen alle drei Busse vor dem des grossen Schulareals bereit zur Abfahrt.
Die Zweite Linie führt mehrheitlich „auf der Höhe“ von Lohn nach Gächliwil, wobei auch diese Höhe zuerst erklommen werden muss. Nach Bedienung von Küttigkofen (das einst per Bahnhof Küttigkofen-Kräiligen erschlossen war) nimmt der Bus den Anstieg ins Doppeldorf Kyburg-Buchegg in Angriff. Im Hintergrund schweift der Blick über das Limpachtal, das an dieser Stelle von der RBS-Bahnlinie Bern – Solothurn durchquert wird.
So umfasst der Bezirk Bucheggberg heute 7‘500 Einwohner in noch 8 Gemeinden (2009 waren es deren 21, eine weitere Reduktion wird diskutiert), die Mehrheit davon direkt auf der Anhöhe des Bucheggbergs. Eine Ausnahme stellt die Gemeinde Messen mit dem gleichnamigen Hautport dar, welche als „Zipfel“ ins Bernische Limpachtal hineinreicht. Dort liegt auch der Sitz des PU Steiner, Messen, dessen nach der Vergabe der übrigen Linien an den RBS stark geschrumpfter Betrieb alle verbliebenen Postautolinien ab Schnottwil betreibt. Ebenso ist Messen Standort der zweiten Primarschule in der Gegend. Am Dorfplatz ist ein Bus der Linie 882 unterwegs nach Bätterkinden – einst trafen sich hier bis zu fünf Postautos…
Der Weg von Schnottwil nach Messen führt über Balm bei Messen, welches 2010 in Messen eingemeindet wurde. Das Dorf, auf der Messen gegenüberliegenden Seite des Limpachtals gelegen, gehörte mit seinen 102 Einwohnern selbst im Bucheggberg zu den kleineren Gemeinden, und wird vom Bus heute nur noch im Schüler- und Pendlerverkehr bedient; hier ein Kurs der Linie 882 von Bätterkinden nach Schnottwil.
Einst fuhren zwei Postautolinien von Messen nach Bätterkinden, heute wird eine davon, die Linie 883 via Limpach, vom RBS betrieben. Auf der Linie 882 bleibt PostAuto „in Charge“, die Linie wurde 2013 nach Schnottwil verlängert und wird für die vielen Schüler oft mit einem Dreiachser betrieben, der hier frühmorgens dem RBS-Midibus der Linie 883 begegnet.
Grund, dass auf der Linie 882 nach wie vor PostAuto fährt, ist dass die Bucheggberg-Gemeinden entlang dem Limpachtal bis an den Talgrund heranreichen und somit der Grossteil der Linie durch den Kanton Solothurn führt – hier beispielsweise zwischen Aetingen und Brittern.
Dreimal durchquert die Linie 882 das Limpachtal – zweimal, um nach Messen zu gelangen (Balm – Messen und Messen – Oberramsern), ein drittes Mal, um zum Anschlusspunkt an den RBS in Bätterkinden zu gelangen. Auf letzterer Querung entstand dann auch dieses frühmorgendliche Bild eines Scania/Hess K320UB, im Hintergrund ist das Schloss Buchegg (an der Linie 885) zu erkennen, welches seit 1546 das Tal überragt.