Letztes Update: 12. Oktober 2023, 21:27
Während die rechte Talseite des Prättigaus von zahlreichen Buslinien bedient wird, sind zwischen Schiers und Küblis nur wenige Siedlungen auf der linken Talseite zu bedienen. Am Bahnhof Schiers beginnt unter anderem der so genannte «Talbus», welcher stündlich Schiers mit Küblis verbindet – das Angebot gibt es in der jetzigen Form seit Ende 2013. Zuvor verband die Linie 221 Schiers unregelmässig mit Jenaz, Furna und Küblis – PU Hartmann, Küblis, setzte ab Anfangs 2009 auf den Linien meist ein Mercedes-Benz/Kusters-Vario-Midibus mit Heckniederflur ein, hier abfahrbereit am Bahnhof Schiers.
Im ersten Streckenteil führt die Buslinie durch den Talboden und erschliesst das Dorf Pragg, welches durch den Wegfall der RhB-Halte am einstigen Bahnhof Furna seine ÖV-Erschliessung verlor. Im Bild ist der Vario-Midibus unterwegs zwischen dem ehemaligen Bahnhof Furna und dem Marktstädtchen Jenaz.
Nach Jenaz wird mit Fideris ein weiteres Bahnhofsareal bedient, das durch die RhB nicht mehr angebunden wird. Mit mehreren Kehren erreicht der Midibus dann das gleichnamige Dorf, bekannt wohl vor allem durch das beliebte Schlittelgebiet der Fideriser Heuberge, welches auch wegen seinem exklusiven Geschäftsmodell in den Medien viel diskutiert wird.
Auf der Weiterfahrt von Fideris nach Küblis wird auch der Weiler Strahlegg angebunden, bereits zu Küblis gehörend – die Bedienung erfolgt mittels Stichfahrt ab dem Arieschbach, die Busse wenden klassisch mittels Dreipunktwende. Seit 2022 ist auf der Linie nebst einem Crossway LE auch ein vollniederfluriger Citaro K heimisch, hier zu sehen beim Wendemanöver in Strahlegg. Im ursprünglichen «Talbus»-Konzept waren ab Schiers auch zweistündliche Zwischenkurse bis hierhin vorgesehen, heute sind nur noch einzelne Zusatzfahrten vorgesehen…
…welche den bis Küblis führenden durchgehenden Stundentakt ergänzen. In Küblis «landet» der Talbus zwischen den RhB-Taktkreuzungen – somit ist der Midibus meist alleine am Bahnhof. Vorteil: Da die Zeit für die Bedienung von Strahlegg in beiden Richtungen nicht reicht, geht mit der Kurzwende in Küblis kaum Zeit verloren, wenn ab Strahlegg dieser Umweg gefahren werden muss.
Um eine halbe Stunde versetzt fährt zwischen Schiers und Pragg/Jenaz heute die Buslinie 220, welche etwa zweistündlich, vereinzelt auch stündlich, das Dorf Furna anbindet. Dieses liegt mehr als 600 Höhenmeter über der gleichnamigen Bahnstation, und besteht – typisch Walserisch – aus zahlreichen Weilern und Einzelhöfen. Rund um die Kirche hat sich eine dichtere Bebauung entwickelt, heute wohnen im eigentlichen Dorf Furna mehr als die Hälfte der rund 200 Einwohner der Gemeinde – im Gegensatz zu anderen in der Region hat die Gemeinde in den vergangenen Jahrzehnten nie einen grösseren Einwohnerrückgang zu verzeichnen. Der Kleinbus hat den Dorfkern gerade verlassen und fährt nun abwärts über die seit den 2000er-Jahren gut ausgebaute Strasse Richtung Pragg und Schiers.
Um die Streusiedlungsgebiete gut anzubinden, fährt der Bus ab dem Dorf Furna weiter bis zur Endhaltestelle Hinterberg – nicht nur für die Anwohner interessant, sondern auch für Wanderer, verkürzt die Fahrt doch die Wanderungen etwa ins Hochwanggebiet deutlich.
Zweimal täglich fährt der Bus seit Ende 2020 zudem ab dem Dorf statt nach Hinterberg in die andere Richtung weiter zum Ortsteil Boden – was die Anzahl der Kurse bis Hinterberg von 7 auf 5 pro Werktag reduziert. Im Bild ist der Sprinter beim Riedji unterwegs Richtung Boden; wie die Strasse zum Hinterberg ist auch diejenige zum Boden gut ausgebaut und könnte theoretisch auch von (etwas) grösseren Fahrzeugen befahren werden – was im aktuellen Plan aber nicht vorkommt. Nach dem Ausscheiden der Vario, welche von PU Hartmann hier eingesetzt wurden, reichen die Sprinter für die Linie in aller Regel gut aus.
Noch bis Ende 2008 wurde auch die Postautolinie Küblis – Conters im Prättigau von einem Kleinst-PU betrieben – die Familie Jägli gab diese Tätigkeit danach an die als AG organisierte Familie Hartmann weiter, welche bereits die übrigen Buslinien ab Küblis bediente. Der Zusammenschluss ermöglichte auch effizientere Umläufe, so war die kurze Linie fortan in die Umläufe der Linien nach St. Antönien und Furna eingebunden, so dass statt einem Sprinter auch Vario oder gar Setra 313UL nach Conters gelangten. Weiterhin waren aber Sprinter auch in Conters zu sehen, hier 2013 der hartmann’sche Sprinter 416CDI 4x4.
Ende 2020 wurde die Linie ab Küblis verlängert, sie bedient neu auch das oberhalb von Küblis auf der rechten Talseite gelegene Quartier Tälfsch, das in den letzten Jahren stark gewachsen ist und heute gegen 100 Einwohner umfasst. Die ersten Fahrten am Morgen werden allerdings nicht mit einem gelben Kleinbus bedient, sondern durch den Transportbeauftragten Gotschna Taxi aus Klosters, der so eine Chauffeurschicht abdeckt (der Dienst umfasst auch einen Kurs nach St. Antönien). Dessen Kleinbus hat gerade auf dem (etwas improvisiert wirkenden) «Wendeplatz» gewendet und fährt nun talabwärts zum Bahnhof Küblis.