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60.661 Menzingen – Finstersee ( – Schindellegi) (bis Dez. 2018)

Letztes Update: 25. August 2024, 9:15

Eine spezielle Buslinie war unter der Nummer 661 bis Ende 2018 in Betrieb: Die Postautolinie verband drei Kantone untereinander, ohne ein relevantes Zentrum zu bedienen. Vermutlich war es auch diese dezentrale Lage, die die Linie schliesslich ihre Existenz kostete – Finstersee ist heute nur noch per Schulbus erreichbar, und wer beispielsweise von Menzingen nach Hütten reisen möchte, ist weit über eine Stunde mit dem ÖV unterwegs. Startpunkt der Linie war im Dorf Menzingen, einst durch eine Strassenbahn mit dem Kantonshauptort Zug verbunden und später mit Diesel-Anhängerzügen. Aufgrund des beschränkten Platzes im historischen Dorfkern des Klosterdorfs musste das Postauto jeweils ausserhalb der Haltestelle den Anschluss von Zug abwarten und fuhr dann zur Abfahrtszeit zur Haltestelle (oder allzu oft auch ohne Einsteiger an der Haltestelle vorbei).

Um alle Schüler nach Hause zu bringen und das geringe Potential voll auszunützen, fuhren die Busse anschliessend nicht über die Kantonsstrasse, sondern über eine schmale Gemeindestrasse über Stalden und Brettigen. Bei Brettigen ist dieser Mercedes-Benz/UNVI 818D unterwegs in Richtung Finstersee – im Hintergrund ist die 1597 erbaute Kapelle St. Wendelin zu sehen, die der Bus zwei Minuten zuvor passiert hat.

Später geht die Fahrt weiter über die Kantonsstrasse – der Bus passiert den kleinen Wilersee und erreicht danach das im Hintergrund bereits sichtbare Finstersee.

Meist endete die Mehrheit der Kurse in Finstersee – auch weiterführende Kurse mussten stets eine Schlaufe durch das Dorf fahren, ist doch die Zufahrt für grössere Gefährte eine Sackgasse. Die Linie wurde in den letzten Jahren mit zwei Midibussen von PU Sulzberger, Hütten, bedient: Dieser kleinere Vario 818D mit Unvi-Aufbau wurde 2010 noch vom Vorgänger-PU Bührer beschafft…

…der etwas grössere Urbino 8.9H 2015 bereits von Sulzberger. Ab Ende 2013 endete die Linie bei der Strafanstalt Bostadel unterhalb von Finstersee, die je nach Wochentag fünf bis sieben Mal angefahren wurde.

Zuvor führte die Linie ab hier weiter über zwei Kantonsgrenzen: Zuerst ins Zürcherische Hütten (jedoch ohne gezielten Anschluss an die Postautolinie von dort nach Wädenswil)…

…und dann auch noch hinein in den Kanton Schwyz in die Gemeinde Feusisberg. Das grössere Kursfahrzeug wechselte genauso oft wie zuletzt die PU: Nach einem Saurer RH von PU Lötscher, Neuheim folgte von 2008 bis 2011 ein NAW BU5-25 von PU Bührer und zuletzt bis 2015 der Neoplan 314Ü.

Endstation war dann jeweils am Bahnhof Schindellegi-Feusisberg, hier begegnet ein Sprinter City 35 (2007 noch von PU Lötscher beschafft) einem Fahrzeug der kurzlebigen Buslinie Pfäffikon –First–Schindellegi–Chaltenboden. Meist genügte ein Kleinbus für die nicht durch Schüler genutzten Kurspaare locker – wofür die vier täglichen Kurse zwischen Finstersee und Schindellegi überhaupt genutzt wurden, entzieht sich der Kenntnis des Autors.