Letztes Update: 8. Juni 2025, 15:42
Die Regie Yverdon, einer der grössten PostAuto-Standorte der Schweiz, verfügt über mehrere Aussengarage davon – eine davon in Thierrens, auf fast 770 Metern über Meer am Höhenzug des Jorat gelegen. Haupt- und Aussengarage sind seit Langem durch eine Postautolinie verbunden, aktuell ist dies die Linie 660, welche während der Hauptverkehrszeit halbstündlich und in der Nebenverkehrszeit alle 90 Minuten fährt. Sie wird abschnittsweise ergänzt durch die Linie 661, welche Yverdon mit dem Broyetal verbindet. In dieser älteren Aufnahme aus 2011 fährt ein Volvo 8700 ab der Garage kommend an den Bushof Yverdon ein für eine Fahrt auf der Hauptlinie 660; inzwischen sind auch im stark durch den Schülerverkehr geprägten Thierrens die letzten Hochflurbusse durch LE-Fahrzeuge ersetzt.
Die Stadt Yverdon verlassen die Busse durch das alte Bäderquartier und dann mit einem steilen, kurzen Anstieg zum Centre ORIF, einem Berufsbildungszentrum für Menschen mit Betreuungsbedarf. Es liegt bereits auf dem Gemeindegebiet von Pomy, die Gemeindegrenze verläuft heute mitten durch die äussersten Stadtquartiere von Yverdon. Der Citaro LE hat die Haltestelle Orif ohne Halt passiert und nimmt nun Kurs auf das Dörfchen Pomy.
Mit dem Ausbau der Hauptstrasse von Yverdon in Richtung Thierrens und Moudon in den 1960er-Jahren wurden zahlreiche der Dörfer auf der Route mittels Kurzumfahrungen ausgelassen; sowohl in Pomy wie auch im benachbarten Cronay verlassen die Busse der Linien 660 und 661 die Hauptachsen, um die Dorfkerne zu bedienen. Kurz vor der entsprechenden Abzweigung erklimmt ein Citaro LE die Steigung aus dem dem Tal der Menthue in Richtung Cronay, mit Ziel Yverdon.
Die Menthue gehört zu den wenigen grösseren Flüssen, die das Hügelland des Gros-de-Vaud strukturieren. Im schattigen Tal wurde die Wasserkraft schon früh genutzt, um das Haupterzeugnis der «Kornkammer» des Waadtlands zu verarbeiten – etwa bei der Moulin du Pont unterhalb von Donneloye. Seit Einkürzung der Linie 662 Bercher–Cronay–Yverdon (zugunsten einer Taktverdichtung auf der Hauptachse nach Thierrens) kann hier zwischen den Linien 660/661 und 662 umgestiegen werden – im siedlungstechnischen Niemandsland.
Auf der anderen Talseiten liegt das Dörfchen Donneloye – auch hier wird (bis auf einen HVZ-Verstärker morgens) die Hauptstrasse verlassen, diesmal sogar für längere Zeit. Wir folgen zuerst der Linie 660, die ab dem Dorf über eine kleine Nebenstrasse nach Mézery-pres-Donneloye hinauffährt…
…und danach wieder zurück zur Hauptstrasse und weiter nach Prahins. Alle drei Dörfer sind Teil derselben Gemeinde Donneloye und erreichen auch zusammen mit dem ebenfalls zugehörigen Gossens die 1000-Einwohner-Grenze noch knapp nicht – Zahlen, das im Einzugsgebiet von Deutschschweizer Agglo-Städten kaum noch vorstellbar sind. Der Bus hat gerade das Dörfchen Prahins verlassen und gewinnt mit einer ausladenden Schlaufe an Höhe – auch wenn es so scheint, hier ist der Strassenverlauf über hundertjährig und bereits im Zuge der Motorisierung entstanden, als eine steilere gerade Strecke nicht für die ersten Verbrennerfahrzeuge tauglich war – natürlich wurde auch diese Kurve in den 1960er-Jahren massiv ausgebaut und versperrt heute den Blick auf den hübschen Dorfkern weitgehend.
Schon wenige Meter oberhalb der Stelle verlassen die Kurse die Strasse bereits wieder, um das kleine Dörfchen Chanéaz zu bedienen. Ab hier wird die Hauptstrasse bis Thierrens nur noch kurz berührt…
…denn nach wenigen Metern verlassen die Busse die Hauptstrasse wieder, um das Dörfchen Correvon, diesmal (und zum einzigen Mal) in Fahrtrichtung Thierrens rechts der Hauptachse gelegen. Inzwischen ist der Bus auf rund 750 Metern angelangt und fährt seit Chanéaz über das Gebiet der Gemeinde Thierrens. Im Hintergrund wäre hier die erste Jurakette zu sehen – die an diesem Tag allerdings bereits in und unter Gewitterwolken versteckt war.
…und führte weiter über Neyruz-sur-Moudon nach Moudon. Die Linie ersetzte so eine der einst drei Linien, welche Moudon auf verschiedenen, bisweilen verschlungenen Linienführungen mit Thierrens verband. Auch für die Bedienung von Neyruz muss die Hauptstrasse verlassen werden – über ein kleines Strässchen wird das Dorf erreicht, dessen (ebenfalls grandiose) Aussicht nun nicht mehr zum Jura, sonden zu den Freiburger Voralpen geht. Dort entlädt sich gerade ein spontanes Gewitter, während der Iveco Crossway der Regie Thierrens nach wie vor in der Sonne unterwegs ist in Richtung Yverdon.
In Moudon bestand schliesslich Anschluss auf die Züge in Richtung Payerne (prioritär) und Lausanne (vereinzelt) – der Bahnhof hat sich seit dieser Aufnahme aus 2012, ganz im Gegensatz zum eingesetzten Wagenpark, bis Ende 2024 noch kaum verändert, wird aber nun im Lauf des Jahres 2025 komplett modernisiert, zumindest bahnseitig. Die Linie 660, die wie erwähnt seit Ende 2024 wieder in Thierrens endet und dafür vermehrt mit Gelenkbussen bedient wird, betrifft dies nicht mehr.
In Donneloye verlässt die Linie 661 die Hauptachse und die Linie 660 und führt über Molondin…
…nach Démoret, einem hübschen Dorf zuoberst auf einem Hügel – und nach wie vor eine eigenständige Gemeinde mit 160 Einwohnern. Beide Dörfer sind auch über die heutige Linie 655 ab Yvonand angebunden, welche hier endet. Von Ende 2017 bis Ende 2024 führte die Linie 661 ab hier ebenfalls weiter bis Thierrens – seither (und bereits einmal während einiger Jahre vor 2017) führt die Linie 661 stattdessen ab hier weiter über die Jurahöhen…
…bis hinunter ins Broye-Tal nach Granges-Marnand. Der Bahnhof wird heute ebenfalls halbstündlich bedient und ermöglicht der Linie 661 eine rasche Anbindung an die S-Bahn nach Payerne und seinen Anschlussknoten. Zwischen 2017 und 2024 erfolgte die Bedienung dagegen mit der Linie 650 ab Yvonand.
Die Linien haben Ende 2024 aufgrund der geänderten SBB-Anschlusslagen ihre Äste ungefähr 1:1 abgetauscht. Die Busse fahren ab Granges-Marnand bergwärts über Sassel nach Combremont, wo sie sich mit der Linie 562 Payerne–Thierrens kreuzen. Der Abschnitt über den Scheitelpunkt zwischen Sassel und Combremont teilen sich die Linien – hier ein Bus in Fahrtrichtung Granges-Marnand unweit des Weilers Capelle (Broye), welcher im Gegensatz zur parallelen Waadtländer Hauptstrasse im Kanton Fribourg liegt.
Nachdem das Doppeldorf Combremont, bestehend aus Combremont-le-Petit und Combremont-le-Grand (und erst seit der Grossfusion zu Valbroye Ende 2010 in derselben Gemeinde) passiert ist, queren die Busse den Oberlauf der «Petite Glâne», die mit der «grossen» Glâne im gleichnamigen Bezirk ausser dem Namen nichts gemein hat, und erreichen das Dörfchen Treytorrens mit seiner engen Ortsdurchfahrt. Die 109 Einwohner des Dörfchens sind noch in einer eigenen Gemeinde organisiert…
…genauso wie die 188 im benachbarten Champtauroz. Nach der Ortsdurchfahrt ist hier der weiler La Gaité beim gleichnamigen Restaurant erreicht; während einiger Jahre Start- und Endpunkt einer Buslinie ab Yvonand, und heute einsamer Durchfahrtsort und Kreuzungspunkt mehrerer Buslinien (auch der Freiburger Verkehrsbetriebe TPF). Der Bus im Bild hat vor Kurzem Démoret verlassen und passiert den Ort (der noch nicht mal mehr über das einstige namensgebende Restaurant verfügt) in Fahrtrichtung Granges-Marnand.