Letztes Update: 1. Mai 2024, 17:16
Seit Dezember 2017 besteht im Gebiet rund um den Bezirkshauptort Moudon mit seinem etwas angejahrten Bahnhof ein neu gestaltetes Postauto-Netz, das anstatt der Querverbindungen nach Thierrens und Romont eher die Längsverbindungen entlang der Bahnlinie Lausanne – Payerne stärkt, die seither halbstündlich fährt und attraktive Verbindungen von/nach Lausanne ermöglicht. Damals wurde die neue Postautolinie 475 von Moudon nach Lucens auf der rechten Broye-Talseite eingeführt, die anfänglich (noch bis Ende 2021) durch den lokalen PU Faucherre, seither durch die Regie Moudon (jeweils ergänzt durch die Regie Echallens, welche über die verknüpfte Linie 440 Echallens – Moudon hierher gelangt) geführt wird. Im Bild wartet ein Bus am Bahnhof Moudon auf den Zug aus Lausanne.
In Lucens ist die Linie auf die dortige Zugskreuzung der S9 ausgelegt. Gewendet wurde anfänglich auf einem Kiesplatz bei einer nahegelegenen Fabrik - von dort soeben zurückgekehrt, wartet dieser Citaro C2 LE Ü von PU Faucherre vor dem Bahnhofsgebäude auf die erste abendliche Fahrt nach Moudon. Inzwischen wurde in Lucens ein modernisierter Buushof eingeweiht.
Die durch die Linie 475 bedienten Dörfer sind - wohl auch "dank" bisher recht dürftiger öV-Erschliessung - relativ ursprünglich geblieben, nicht nur in Bezug auf die Gebäude, sondern auch die recht kleinteilige Landwirtschaftsstruktur. Dieser Citaro LE hat soeben Lovatens verlassen und fährt nun durch ein kleines Tobel weiter nach Sarzens.
Immer wieder bietet sich von der Strecke auch eine schöne Aussicht auf den Talkessel von Moudon und die dahinterliegenden Hügelzüge des Jorat. Zwischen Chavannes und Chesalles führt die Linie zudem über eine schmale 3.-Klass-Strasse, was schon zu einem gewissen Bergbus-Charakter führt... Der Iveco Crossway 12LE von PU Faucherre hat schon wenige Minuten nach der Abfahrt 200 Höhenmeter überwunden und fährt nun vorbei am Weiler Les Murailles Richtung Lucens. Die Linie wird am Wochenende durch einen Kleinbus bedient – seit Ende 2021 sind beide Linien Teil der neuen Regie Moudon mit 24 Fahrzeugen, welche auf «Wunsch» des Bestellerkantons Waadt den bisherigen PU Faucherre abgelöst hat. Dieser bleibt bis auf Weiteres noch PU rund um Palézieux.
Eine zweite Linie mit Nummer 445 verbindet bereits seit 2011 Moudon mit Lucens über die linke Talseite; Hauptort entlang der Linie ist Villars-le-Comte, rund dreihuntert Meter über dem lucenstal an der Flanke des Vallon de Vaux gelegen. Bis 2011 fuhren hier vier bis fünf tägliche Busse durch, welche Moudon mit dem PostAuto-Knoten Thierrens verbanden – allerdings nur an Schultagen. Über die restlichen Tage und Wochen war ausschliesslich der PubliCar da. Heute fahren die Busse von Mo-Fr stündlich, mit Lücken am Vor- und Nachmittag…
…was auch den weiteren Dörfern, hier Forel-sur-Lucens, zugute kommt. Mit ihrer aussichtsreichen Lage und Abendsonne sind die Dörfer vor allem für Autopendler begehrte Wohnlagen ausserhalb des Lausanner Grossraums – der öV transportiert, auch mit dem besseren Angebot, nach wie vor vor allem Schüler durch die schöne Landschaft. Seit Ende 2021 ist die Linie eine «echte» Regielinie, PU Faucherre, der die Linie von 2015 bis 2021 fuhr, fährt nur noch ab der Aussengarage in Palézieux. (Von 2011-2015 wurde die Linie mit Kleinbus von PU Morattel, Sédeilles, gefahren). Seither kommen auch fix Standardbusse zum Einsatz, die Midibusse sind weitgehend verschwunden.
Ebenfalls nach Lucens gelangt heute (wieder) die Linie 565 mit ihrer bewegten Geschichte. Haupt-Anschlusspunkt war stets der Bahnhof Granges - Marnand, von wo aus ursprünglich PU Mornod mit einem kleinen Renault nach Cheiry fuhr. Nachdem die Linie 2015 durch PU Faucherre übernommen wurde, kam ab 2017 ein neuer Sprinter im Einsatz, der von einem Zwischenhändler zum Niederflurfahrzeug "aufgemotzt" wurde. Da der zuständige Schweizer Importeur mit der PostAuto-Grossbestellung hinterherhinkte, stammte der Bus zunächst von der Regie.
Ursprüngliches Ziel der Linie war das kleine Fribourger Dorf Cheiry, welches über Villeneuve, Surpierre und Praratoud erreicht wurde. Im engen Dorfkern hat der Renault-Kleinbus soeben gewendet, er fährt nun über zwei Hügelzüge zurück talwärts in die Broye-Ebene. Die Linie wurde im Jahr 2011 "umgekehrt", die Busse fuhren neu ab Cheiry über Granges, Surpierre und Crémin nach Lucens und zurück. Eine erneute Änderung im Jahr 2013 bedeutete dann die Rückkehr zum Rundkurs Cheiry - Granges - Praratoud - Cheiry.
Der Dezember 2015 brachte eine abermals geänderte Linienführung von Granges-Marnand über Villeneuve, Surpierre, Crémin und Forel nach Cheiry; zum Einsatz kam anfänglich unter Faucherre-Regie ein von der Regie gemieteter Renault-Kleinbus. Die Anschrift täuscht, als PubliCar ist der Bus nicht mehr unterwegs - auch wenn dies der dünnen Besiedlung durchaus angemessen wäre. Das Bild zeigt den Bus auf Bergfahrt oberhalb Crémin.
Im Dezember 2017 wurde in der ganzen Region ein neues Fahrplankonzept eingeführt, das neu die Bedienung des Freiburger Dorfs Cheiry durch die TPF ab Estavayer-le-Lac beinhaltet. Seither fährt die Linie 565 nur noch von Granges über Villeneuve, Surpierre, Praratoud und Crémin nach Lucens, mit guten Bahnanschlüssen an beiden Enden. Im kleinen Hochtal zwischen Surpierre und Praratoud entstand diese Aufnahme des Sprinters auf der Fahrt Richtung Lucens....
...und hier wenig später in Villeneuve in Fahrtrichtung Granges-Marnand. Aus dem kleinen Dorf in der Ebene dürfte auch der Grossteil des Potentials der Linie stammen, ist es doch das einzige an der Linie, das in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Für die Schönheit der Fotostellen war dies nicht unbedingt positiv – und mit nur 4 Kurspaaren sind die vielen Neubauten bei weitem nicht genügend erschlossen. Eine neuerliche Wende brachte dann das Jahr 2019 – ab dem Sommer wurde die Buslinie weiterverlängert zunächst nach Estavayer-le-Lac und später nach Cheyres, um die Schüler aus der Region direkt dorthin zu bringen. Die neuen Frequenzen erfordern nun den Einsatz eines Gelenkbusses der Regie, womit die Linie 2019 wieder aus dem Rayon des PU Faucherre «verschwand». Im alten Kern der Linie brachte dies als Änderung den Verzicht auf die Stichfahrt nach Villeneuve, da dort keine Wendemöglichkeit für Gelenkbusse besteht. Die Haltestelle Village wurde durch eine neue bei der «grande Salle» (Mehrzweckhalle) ersetzt, womit das Dorf noch mässiger angebunden ist.