Letztes Update: 11. September 2024, 20:15
Das Doppeldorf Combremont auf dem Hügelzug des Jorat – bestehend aus den Dörfern Combremont-le-Petit und Combremont-le-Grand – ist ein kleiner ÖV-Knotenpunkt mit zwei kreuzenden Postautolinien (und wird zudem auch durch die TPF auf dem Weg von Estavayer-le-Lac nach Cheiry bedient). Haupthaltestelle und Umsteigepunkt war ursprünglich wie hier im Bild bei der inzwischen aufgehobenen Post in Combremont-le-Petit – heute wird nur noch die Haltestelle Village von beiden Linien bedient.
Die Haupterschliessung für das Dorf stellt die Buslinie 562 dar, welche das Dorf an den Bezirkshauptort und Bahnknoten Payerne anbindet. Die Linie wird heute annähernd stündlich, aber weiterhin mit Taktlücken und -Wechseln, bedient. In Payerne treffen die Postautos auf weitere Busse nach Chevroux und Romont – und auf die kreuzenden Bahnlinien Yverdon–Fribourg und Kerzers–Palézieux.
Die Buslinie weist heute steigende Frequenzen auf und wird deshalb vermehrt mit Dreiachsern betrieben, wobei diese nur ab Thierrens starten und vor allem auch den Schülerverkehr abfedern müssen. Dieser Citaro L ist in Gegenrichtung unterwegs und erreicht in Kürze das Dorf Fétigny, im Gegensatz zum Hauptort Payerne im Kanton Fribourg gelegen.
Sowohl Fétigny als auch die ebenfalls fribourgische Nachbargemeinde Menières werden mit einer Postautolinie ab Lucens und Granges-Marnand auch an Cugy FR angebunden, dem Oberstufenstandort für die Freiburger Gemeinden. Die beiden Linien fahren hier parallel – und natürlich heute beide vollniederflurig. Die Setra 315UL, die lange das Bild auf der Linie geprägt haben, sind heute Vergangenheit. Im Bild hat der Bus Ménières verlassen und fährt über die weiten Felder, welche die ganze Region prägen, hinunter nach Fétigny.
Nach Menières steigt die Linie stark an hinauf ins Dorf Sassel, wieder im Kanton Waadt gelegen. Im Dorf trifft die Linie 562 auf die Linie 650, welche Granges-Marnand an der Broye-Linie der SBB mit Yverdon-les-Bains verbindet und so eine Querverbindung durch das weitläufige Jorat-Gebiet anbietet. Im Bild wartet ein Volvo-Standardbus der Regie auf die Abfahrt nach Yverdon – der Bahnhof wird im Sommer 2025 modernisiert und dürfte danach wesentlich anders aussehen.
Die beiden Buslinien fahren anschliessend zwischen Sassel und Combremont-le-Petit gemeinsam; im Bild ist ein Bus der Linie 562 unterwegs von Sassel hinauf auf den Scheitelpunkt der Linie 650 auf fast 700 Metern über Meer, als er den Weiler Chapalettaz bedient; das Dörfchen Chapelle-sur-Broye, dessen Häuser in «zweiter Bautiefe» zu erkennen sind, gehört im Gegensatz zum Weiler wiederum zum Kanton Fribourg.
Die Hochebene von Combremont ist dann hingegen wieder Waadtländer Gebiet – zwischen Combremont-le-Grand im Hintergrund und Combremont-le-Petit ist ein Iveco-Dreiachser – der einzige von Postauto (und nach gewonnener Ausschreibung vom Walliser KTU Ballestraz übernommen) – unterwegs nach Combremont-le-Grand…
…und wird danach weiterfahren nach Thierrens, Garagenstandort der Regie und Schulstandort der Fusionsgemeinde Montanaire. Diese Quererbindung wurde erst Ende 2011 eingeführt, als ein Teil des früheren Schulbus-Angebotes ab Thierrens erstmals zu einem vertakteten Linienangebot umgewandelt wurde. Erst seit Ende 2015 fahren die Busse faktisch durch zwischen Payerne und Thierrens und gelangen so auch Fahrzeuge des (inzwischen in die Regie integrierten) PU TPB, Sédeilles, nach Thierrens und Regiewagen nach Payerne. Zuvor wurde der Lückenschluss Thierrens – Combremont oft mit Kleinbus wie dem Iveco, der hier gerade den Bushof Thierrens erreicht, durchgeführt.
Unterwegs werden auch die Dörfer Prévondavaux und Denezy (hier im Bild) bedient, welche vor 2011 nur sehr eingeschränkt im Schülerverkehr der Linie Payerne–Villars-le-Comte–Moudon angebunden waren.
Bis Ende 2015 wurden auch die Dörfer Treytorrens und Champtauroz durch die Verbindung Combremont–Thierrens angebunden – der neue Taktfahrplan verunmöglichte dies und war auch ein Grund für die Schaffung der bereits erwähnten Querlinie 650. Das Dorf Treytorrens ist seither nicht nur durch die TPF, welche das Dorf auf dem Weg in die Freiburger Exklave Vuissens anbinden, sondern auch durch das Postauto angebunden, wobei das Postauto im Vergleich zur TPF nicht die einigermassen breite Hauptstrasse nutzen kann…
Ein besonderer ÖV-Knoten ist La Gaité, Gemeinde Champtauroz. Der Weiler besteht aus einem Bauernhof mit dem angegliederten Restaurant Gaité, das längst nicht mehr gastronomisch genutzt wird – die Lage an einem Strassenknoten machte die Haltestelle aber zum Endpunkt und zeitweise Umsteigepunkt verschiedener Linien, etwa der „alten“ Linie 650 ab Yvonand, die bis Ende 2015 hier endete. Heute fahren die Busse an der einsamen Haltestelle – die noch nicht mal direkt beim Weiler liegt – in der Regel ohne Halt vorbei.
Nach Dezember 2015 wurde für einige Zeit das Dörfchen Démoret Endpunkt der Linie 650 ab Yverdon und Yvonand, und die Verbindung ab hier nach Combremont übernahm die Linie 661 ab Yverdon über Donneloye – was auch ab Dezembe 2024 wieder so sein wird. Heute beginnen und enden ebenfalls einzelne Kurse der Linie 650 am Rande der HVZ in Démoret, um möglichst rasch das Depot in Thierrens zu erreichen – hier ein Volvo 8900LE, der kurz vor dem Mittag seine Fahrt nach Yverdon aufnimmt.
Einige andere Kurse bedienen das Dorf hingegen gar nicht, um Zeit zu sparen – das gilt ebenso für die benachbarten Dörfer Molondin und Chêne-Pâquier, letzteres wird auch nicht durch die Linie 661 angebunden und zählt so zu den am schlechtesten angebundenen Dörfern im Bezirk.
In Chavannes-le-Chêne halten dann wieder alle Kurse der Linie 650 – wobei auch damit bei weitem kein Stundentakt gilt. Hoch über dem Neuenburgersee ist ein Citaro LE unterwegs zwsichen den Dörfern Rovray und Chavannes-le-Chêne in Richtung Broye.
Nur in Lastrichtung wird der Umweg über das Dörfchen Arrissoules gefahren – dafür ist seit 2024 eine Stichfahrt notwendig, nachdem die einstige direkte Strasse von Yvonand hoch ins Dorf aus Stabilitätsgründen nicht mehr durch Busse befahrbar ist (bereits zuvor war aufgrund der Beschränkung auf 3.5 Tonnen eine Sondererlaubnis an der Strasse angeschlagen). So hat der Iveco Crossway LE Hybrid im Dorf gewendet und fährt nun zurück nach Rovray, das er mit ein paar Minuten Verspätung zum zweiten Mal – und zum ersten Mal fahrplanmässig – erreichen wird.
Beim Bahnhof Yvonand bestehen dann – je nach Kurs – mehr oder weniger gute Anschlüsse mit dem Regionalzug von und nach Yverdon, was die Fahrzeit in das Zentrum wesentlich verkürzt. Auf dieser älteren Aufnahme (Herbst 2009) wartet am Bahnhof Yvonand der Citaro Ü des 2009 aufgelösten PU Rebeaud, Yvonand, auf die Abfahrt, welche ihn damals erst bis Chêne-Paquier führte.
Von Yvonand nach Yverdon-les-Bains nehmen die Busse dann erneut einen grösseren Umweg, um drei kleine Dörfer zu bedienen. Trotz ihrer Nähe zu Yverdon sind die Dörfer wirklich klein und auch kaum gewachsen – besonders Villars Epeney: In der nur gerade 0.86 Quadratkilometer grossen Gemeinde lebten Ende 2023 genau 100 Einwohner. Weiter geht die Fahrt über einen besseren Feldweg ins wesentlich grössere Cuarny (242 Einwohner und rund 4.5 Quadratkilometer Fläche).
Über Pomy erreichen die Busse schliesslich den Fahrweg der Linien Yverdon–Thierrens und dann die Stadt Yverdon, trotz nur gut 30‘000 Einwohner ein wichtiges Regionalzentrum und die die grösste Stadt im nördlichen Kantonsteil. Obschon der Stadtverkehr wie auch der Regionalverkehr in verschiedene Richtungen durch Travys bedient werden, ist der Knoten auch einer der grössten Postauto-Knoten der Schweiz – inzwischen werden zahlreiche Linien auch am Wochenende bedient. Die Linie 650 fährt am Wochenende nur alle drei Stunden mit einem Kleinbus und auch nur bis Démoret; die Dörfer Treytorrens und Champtauroz sind am Wochenende nur durch die TPF angebunden.