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Der Bahnhof von Rolle hat sich ab 2004 zu einem Bus-Knoten entwickelt; Grund dafür war die Einstellung des SBB-Regionalverkehrs zwischen Allaman und Coppet auf der Linie Lausanne - Genf. Seither starten hier bis zu 6 Buslinien des PU ARCC, Aubonne, mit verschiedenen Zielen, wobei selten alle sechs Linien gleichzeitig am Bahnhof sind. Auch an diesem Mittag stehen nur vier Busse bereit, davon zwei noch im alten ARCC-Design aus der Zeit, als der Betrieb noch ein eigenständiges KTU war.

Kern der heutigen ARCC waren zwei Schmalspurbahnen, welche ab Allaman und Rolle nach Gimel führten. Beide Strecken werden schon seit Jahrzehnten durch Busse bedient. Die Linie Rolle - Gimel fährt heute stündlich und endet seit Dezember 2012 wieder im Gimel; zuvor fuhren einige Kurse der dann noch nicht stündlich bedienten Linie weiter nach Longirod. Die Aufnahme stammt aus 2009 und zeigt zwei Kurse der Linie beim "Bushof" Les Vernettes im Oberdorf von Gimel.

Die Buslinie folgt mehrheitlich dem Verlauf der früheren (sehr steilen!) Schmalspurbahn und bedient auch die Dörfer St-Oyens und Essertines, welche heute abseits der Hauptstrasse liegen. Bei Les Granges auf 713 Meter über Meer (und 350 Meter über dem Genfersee) ist die Passhöhe erreicht und der Blick hinter dem Setra 315NF reicht nur noch ins leere...

Schon kurz hinter der Passhöhe öffnet sich dann der Blick über den grössten See mit Schweizer Anteil, den Lac Léman. Die Ortschaften, welche der Bus auf seiner Talfahrt bedient, gehören alle zur Winzergemeinde Mont-sur-Rolle; die Aufnahme entstand zwischen dem Dorfkern und dem Ortsteil La Ferme.

Die beiden ursprünglichen ARCC-Linien werden heute mit mehreren "Querschlägen" verbunden: Die Linie 721 führt seit Ende 2012 ab Aubonne über Cassivettes und Bougy-Villars nach Rolle. Zuvor wurde Bougy-Villars nur an Schultagen in einem Rundkurs ab Aubonne erschlossen - zu diesen Zeiten entstand am 24.8.2011 diese Aufnahme im Dorfkern von Bougy-Villars. Heute wird das Dorf der ganzen Länge nach statt als Rundkurs durchfahren - in der Regel mit einem Standardbus.

Weit oberhalb Rolle liegt der Aussichtspunkt Signal de Bougy, bekannt als "Parc Pré Vert" ("Park im Grünen") der Migros. Der ÖV-Anschluss erfolgte früher mit der Linie Rolle - Gimel mittels kurzer Stichfahrt, heute fahren die Busse als Verlängerung der Linie 721 ab Aubonne ohne Zwischenhalt über den Weiler Pizy hinauf. Im Dunstigen Hintergrund sind schwach die Ausläufer der Stadt Lausanne zu erkennen, als der Bus am 25.9.2013 den ersten Anstieg von Aubonne nach Pizy erklommen hat.

Das für seinen Weisswein bekannte Dorf Féchy liegt eingebettet im Rebberg; Mit dem ÖV erschlossen ist aber nicht der eigentliche Dorfkern, sondern das etwas unterhalb gelegene Le Saugey, welches seit 2004 vom Bahnersatzbus Rolle - Allaman bedient wird. Die Aufnahme entstand am 31.8.2011, das eigentliche Dorf Féchy mit der Kirche ist im Bildhintergrund erkennbar.

Die Bedienung von Féchy, das nie einen Bahnhof besass, war nur ein Nebeneffekt des Bahnersatzbusses - Hauptgrund für die Linie 846 war die Aufhebung der SBB-Haltestelle Perroy. Unweit davon arbeitet sich der Setra 315NF am 31.8.2011 fleissig durch den Einfamilienhäuschen- und Fabrikenbrei von Rolle in Richtung Féchy.

Das ursprüngliche Bahnersatzkonzept aus 2004 sah einen dreistündigen Umlauf Gimel - Allaman - Rolle - Gland - Gilly-Bursinel vor, welcher aus eigentlich vier Linien besteht. Mit dem überarbeiteten Konzept ab Dezember 2012, das neu halbstündliche Halte in Allaman, Rolle und Gland vorsah, wurden die Durchbindungen gekappt und eigentliche Mini-Knoten geschaffen, auch fahren die Linien neu teils halbstündlich - etwa die Linie 846 Rolle - Allaman. Der Irisbus hat seinen HVZ-Verstärker-Kurs beendet und wird nun vom Bahnhof Allaman leer ins Depot Aubonne fahren.

Der Halbstundentakt der SBB ermöglichte auch ein besseres Angebot zwischen Rolle und Gland - neu verbinden zwei durchgehende Linien die Orte, eine oberhalb, die andere unterhalb der Bahnlinie. Die obere Linie führt über Gilly (einst Sitz vom PU Bettex, welcher bis 2012 hier fuhr) und Bursins nach Gland, und bedient die kleinen, aber in den letzten Jahren stark (und ohne besondere Architektonische Glanzlichter) gewachsenen Rebbaudörfer am Jurafuss. Aufnahme zwischen Vinzel und Luins am 25.9.2013.

Die "untere" Linie Rolle - Bursinel - Gland löste Ende 2012 den Rundkurs Gland - Gilly-Bursinel - Gland ab. Auch die Durchgehenden Kurse fahren allerdings die kurze Stichstrecke vom Schloss Bursinel zum einstigen SBB-Bahnhof Gilly-Bursinel (dessen Aufhebung 2004 der Startschuss für den Rundkurs war) - wie dieser Mini-MAN am 25.9.2013.

Mit der Umstellung von einem langen Durchlauf auf eigenständige Linien wurde auch der Ersatz der damals noch beträchtlichen ARCC-Midibusflotte durch Standardbusse eingeläutet; so gelangten etwa 2015 mehrere Crossway-LE zum Park. In den Rebbergen von Bursinel ist dieser Wagen unterwegs auf der Linie 836 ab Rolle in Richtung Gland; nach einem längeren Überlandabschnitt entlang dem See mit seinen Privatvillen ist er nun abgebogen und bedient bis Gland die kleinen Dörfer Bursinel und Dully. Per Dezember 2019 übernahm die Regie Gland zwei ARCC-Fahrzeuge und zwei Umläufe auf den Linien zwischen Rolle, Gland und Allaman selbst, womit nun auch die Regie an den Linien beteiligt ist.

2008 erhielt die Stadt Rolle ihren eigenen Ortsbus, den "Green Bus", welcher die Gemeinde im Viertelstundentakt erschliessen sollte. Mit dem neuen SBB-Halbstundentakt konnte der Fahrplan auf einen Halbstundentakt ausgedünnt werden, und der Ortsteil Le Vernay wird seither nur noch selten bedient (wird doch ein Grossteil der Haltestellen jener Schlaufe auch durch die neu bis Rolle verlängerte Linie 836 angefahren) - in der schmucken Hauptgasse direkt am Seeufer gehört der gelb-grüne MAN-Midi aber inzwischen zum gewohnten Bild. Aufnahme am 31.8.2011.