Letztes Update: 31. Oktober 2023, 17:02
Seit Dezember 2021 fährt die Linie 102 in Spitzenzeiten weiter bis Bex, anstatt während 40 Minuten am Bahnhof Monthey herumzustehen; bereits bis 2018 existierte zwischen Monthey und Bex eine Postautolinie, die allerdings keinen Taktfahrplan aufwies und welche ausschliesslich mit Midibussen bedient wurde – hier vor dem Bahnhof Bex, welcher inzwischen ebenfalls modernisiert wurde und sein sehr historisches Aussehen abgelegt hat.
Auf ihrer Fahrt von und nach Bex nutzen die Postautos die Hauptstrasse, welche bei Massongex die Rhone überquert; im Gegensatz zur Midibuslinie, welche den Bahnhof direkt anband (und dafür eine sehr niedrige Unterführung queren mussten), bedienen die Busse dann auch das Ortszentrum von Bex, zum Einsatz kommen heute Standardbusse wie dieser Volvo-Hybridbus, welchen PU VSA-MOB per Ende 2021 von PU TPC übernommen hatte. Letzterer hatte bis zu seinem Vertragsende als PU (das Unternehmen betreibt weiterhin zahlreiche Buslinien in Eigenregie) auch einige Umläufe der Linie 120 bedient.
In Gegenrichtung führt die Linie 120 ab dem SBB-Bahnhof Monthey weiter über den Stadtbahnhof der Schmalspurlinie Aigle – Monthey – Champéry in die Nachbargemeinde Collombey-Muraz. Inzwischen ebenfalls mit einem eigenen Stadtbusnetz (als Teil des Bedarfsbus-Netzes MobiChablais) ausgestattet, bedienen die Postautos der Linie 120 nurmehr die Hauptachse; die Fahrt durch die neuen Wohngebiete zwischen den Ortsteilen Collombey und Muraz, hier auf einer Aufnahme aus 2016, ist Geschichte.
Bei der Haltestelle Muraz Millière, am Rand der Agglomerationsgemeinde, verlassen die Postautos dann auch das MobiChablais-Gebiet…
…und erreichen nach einer längeren Überlandfahrt das Dörfchen Vionnaz mit seinem vor wenigen Jahren komplett neu gestalteten Ortskern. Bis 2019 war hier die Endhaltestelle der Linie 120 aus Monthey; seither wird die Linie 120 weitergeführt über Vouvry nach Villeneuve.
Bis 2019 wurden von der Linie 120 auch die in der Talebene gelegenen Ortschaften Collombey-le-Grand und Illarsaz bedient, welche in erster Linie aus ausgedehnten Einfamilienhausgebieten auf grüner Wiese bestehen. Mit der Einführung von MobiChablais werden diese heute durch jenes System bedient, welches nebst fixen Linien auch Bedarfskurse, welche über App bestellt werden können, umfassen. Auf dieser älteren Aufnahme fährt ein MAN-Standardbus durch Illarsaz.
Vionnaz ist heute ein kleiner Postauto-Knoten, kreuzt sich hier doch die Linie 120 mit der Berglinie 141, welche von Aigle über Vionnaz nach Torgon führt – zudem führt ab Aigle seit Ende 2021 die Linie 121 hierhin und weiter parallel zur Linie 120 nach Villeneuve. In Aigle warten hier PostAutos der inzwischen aufgehobenen Linie 115 Aigle – Vionnaz – St-GIngolph und dahinter der Linie Aigle – Torgon auf ihre Abfahrt…
…welche die Busse als erstes durch die ausgedehnten Industrie- und Einkaufsgebiete des Hauptortes der Region und danach in einer langen Gerade quer über die Rhone-Ebene führen. Der Bus im Bild ist auf der Linie 121 Richtung Aigle unterwegs, im Hintergrund oben sind die Dörfer Revereulaz und Torgon zu erkennen.
Relativ neu ist auch die systematische Bedienung des Bahnhofs Vionnaz durch beide Linien – sie dient dazu, den Regionalzug aus St-Gingolph und Le Bouveret an den Hauptort Aigle anzubinden. Die Busse verlassen dazu die Hauptstrasse, welche die Bahnhaltestelle mit einer Brücke überquert, und erreichen über einen kleinen Feldweg die auf grüner Wiese gelegene Station – im Bild ein Bus der Linie 141.
Wir folgen zuerst der Linie 120/121, welche als nächstes das Dorf Vouvry erreicht. Hier besteht Anschluss an die Buslinie 115, welche das kleine Dorf Miex anbindet (und dabei auch die beliebten Wanderziele rund um den Lac Taney). Bis Ende 2018 wurden am Wochenende einige Kurse von Vouvry nach Villeneuve ebenfalls mit dem Kleinbus der Linie nach Miex angebunden.
Auch in Vouvry liegt der Bahnhof weit ausserhalb des Dorfes, wird aber seit einigen Jahren ebenfalls per Bus angebunden, um eine Verbindung via Buslinie 120 vom Waadtland nach St-Gingolp zu ermöglichen. Die Fahrt vom Dorf zum Bahnhof führt durch diese ziemlich eindrückliche Allee, welche zur Bauzeit der Bahnlinie gepflanzt wurde.
Bis 2018 führte die Linie 115 von hier aus weiter über Le Bouveret – vor allem bekannt wegen der beiden Freizeitaktionen Suisse Vapeur Parc und Aquaparc – bis zum Grenzbahnhof St-Gingolph, seit der Stilllegung der weiterführenden Bahnlinie ins französische Evian eine unbedeutende Haltestelle. Mit der erstmaligen Einführung eines Stundentaktes auf der Bahn wurde diese Buslinie stillgelegt – ab 2023 wird aber wieder eine Buslinie zwischen Vouvry und St-Gingolph bestehen, welche die Bahn zeitweise verdichtet und schlankere Anschlüsse nach Aigle ermöglicht.
Die Linien 120 und 121 führen stattdessen weiter über die Rhone-Ebene – der Fluss selbst wird schon kurz nach dem Bahnhof Vouvry auf einer schönen historischen Stahlbrücke überquert…
…bevor der Bus auf teilweise verschlungenen Wegen die Dörfchen Chessel und Noville bedient. Im Hintergrund sind die Ruinen des alten Öl-Kraftwerkes Chavalon zu sehen, wo zwischen 1965 und 1999 mit weitreichenden Folgen für die Walliser Umwelt aus Schweröl Strom produziert wurde.
In Rennaz befindet sich der Grund, weshalb die Buslinie 120 so stark ausgebaut wurde: das interkantonale Spital Chablais, welches hier praktisch auf grüner Wiese zwischen dem Dorf und den grossen Einkaufszentren erstellt wurde. Raumplanerisch absolut unverantwortlich, besteht die Anlage vor allem aus flachen Bauten und sehr ausgedehnten offenen Parkplätzen – immerhin wurde zur ÖV-Erschliessung auch die Trolleybus-Linie aus Vevey und Montreux hierhin verlängert.
Endhaltestelle der Linien ist am Bahnhof Villeneuve, wo S-Bahn-Anbindung nach Lausanne und per RE sogar eine Direktverbindung nach Genf bestehen. Nebst den Trolleybussen und den TPC-Bussen ab Aigle über die nördliche Talseite fährt ab hier auch ein Ortsbus in die ausgedehnten Arbeitsplatzgebiete.
Die Kurse der Linie 141 nehmen ab Vionnaz eine steile Bergstrasse in Angriff, welche die Busse über die schattigen Nordhänge, durchsetzt von kleinen Hofsiedlungen, bergwärts führen…
…bis bei Revereulaz der historische Siedlungskern des heutigen Ferienortes Torgon erreicht sind. Beim einstigen Gemeinde- und Schulhaus ist der Bus talwärts unterwegs – im Hintergrund sind die grossen Hotelbauten zu erkennen, bei welchen auch die Endhaltestelle liegt.
Zuvor quert der Bus aber noch die eigentliche Siedlung Torgon – einst lag hier eine Alp, welche ab den 1970er-Jahren zu einer grossen Feriensiedlung ausgebaut wurde.
Als Eingangstor zum Gross-Skigebiet Portes-de-Soleil umfasst das Dorf heute auch die sieben grossen Hotelkästen im Gebiet La Jorette – hier endet die Buslinie, welche in der Ski-Saison im obersten Abschnitt durch häufige Skibus-Kurse ergänzt wird. Die Postautolinie selbst fährt nur wenige Male pro Tag, leben doch im Gebiet ausserhalb der Saison nur wenig über hundert Einwohner!