postautohalter.info

Am Bahnhof St-Maurice biegt die SBB-Bahnlinie nach Monthey und St-Gingolph von der Hauptlinie Lausanne – Sion – Brig ab. Trotz dieser Bedeutung wird der Bahnhof nur von jedem zweiten Schnellzug bedient, was einen Stundentakt ergibt – erst seit wenigen Jahren wird dieser in Richtung Lausanne durch einen neuen RE zum Halbstundentakt verlängert. Drei Buslinien nehmen diesen Schnellzuganschluss (der praktischerweise zeitgleich in beide Richtungen erfolgt) ab, was auf dem altertümlichen Vorplatz zwischen Bahnhof und Post zu einer wenig kundenfreundlichen Anordnung führt. Während der Bahnhof in den letzten Jahren ein Facelift erhalten hat, würde selbiges dem "Bushof" auch gut zu stehen kommen...

Die Hauptlinie (und überhaupt die einzige Linie mit Taktfahrplan) fährt von Mo-Fr fast stündlich nach Lavey-les-Bains. Dabei bedienen die Busse zumindest teilweise auch das eigentliche Dorf Lavey, das sich direkt auf der anderen Seite der Rhone (und im Gegensatz zu St-Maurice somit noch im Waadtland) befindet. Hier ein Bus auf der Rückfahrt nach St-Maurice. Der Standardbus wurde mit der Neukonzeption der Buslinien Ende 2018 durch einen Midibus ersetzt, der Kapazitätsmässig auch ausreicht.

Am Wochenende wird die Linie seltener bedient, und zwar mit dem Fahrzeug der Linie St-Maurice – Vérossaz. Auch ein Nachmittagskurs wird so gefahren, hier ist der MAN-Midibus gerade unterwegs nach Lavey-les-Bains, dessen Thermalquellen heute touristisch gut genutzt werden. Im Hintergrund ist das 1950 eröffnete Kraftwerk zu erkennen, das den Höhenunterschied der Rhone in der Talenge nutzt. Bis etwa zur Jahrtausendwende nahmen einige Kurse ab Lavey den Anstieg ins 600 Meter höher gelegene Morcles in Angriff – das Dorf ist seither ohne öV-Anschluss.

Nur wenige Male pro Tag wird die Bergstrecke von St-Maurice nach Mex bedient. Bis 2008 war PU Richard für die Linie verantwortlich, danach PU Evasion St-Maurice, und seit 2014 gehörte die Linie (wie die beiden anderen ab St-Maurice schon länger) zum PU TPC, Aigle, bevor das ganze Angebot ab St-Maurice Ende 2021 zum Regie-Rayon wechselte. Gewendet wird an der Endstation Mex auf dem Dorfparkplatz.

Der Weg ab St-Maurice führt zuerst einmal entlang der Bahnlinie nach Martigny; die Dörfer Les Emonets und Epinassey, beide zu St-Maurice gehörend, werden mit bedient und erhalten so wenigstens viermal täglich Anschluss an die direkt am Dorfrand vorbeiführende Bahnlinie.

Der interessante Teil der Linie beginnt dann hinter Epinassey, überwindet der Bus doch in rund einer Viertelstunde die 650 Höhenmeter ins 1118 Meter über Meer gelegene Mex. Die Strasse dafür wurde in den 1930er-Jahren direkt in den Fels gehauen und ermöglicht die Bedienung des Dorfes mit Midibussen. Im einzigen Tunnel der Strecke hätten grössere Busse auch kaum Platz…

Auch die zweite Bergstrecke, jene nach Verossaz, wird nur mit Midibussen bedient. Im Gegensatz zur Linie nach Mex ist die Strecke aber relativ sanft, liegt doch die Endstation La Doey (im Bild) nur knapp vierhundert Meter oberhalb St-Maurice. Die Luftlinie ab Bahnhof beträgt allerdings nur knapp eineinhalb Kilometer, die beiden Dörfer sind durch eine fast senkrechte Felswand getrennt…

…weshalb die Busse für die Fahrt einen grossen Umweg nehmen und rund eine halbe Stunde brauchen. Dabei bedienen sie auch das Dörfchen Massongex an der Linie St-Maurice – Monthey, welches unterhalb der Talenge von St-Maurice liegt.

Ab hier führt die Strasse in kontinuierlichem Zickzack bergwärts und erreicht schon bald La Vorpilière, den untersten Weiler der auf einer Hangterasse gelegenen Streusiedlung Vérossaz. Die Aufnahme entstand unterhalb des Weilers Daviaz und zeigt einen Bus auf Bergfahrt. Im Hintergrund auf der anderen Talseite ist das Städtchen Bex zu erkennen.