Letztes Update: 7. Dezember 2023, 20:40
Das Shuttlebus-System von Ovronnaz wird im Auftrag der Bergbahnen betrieben und ist ausschliesslich in der Wintersaison aktiv - es stehen bis zu drei Fahrzeuge im Einsatz, welche heute selbstverständlich niederflurig sind. Bis Dezember 2022 war PostAuto für den Betrieb der Linien zuständig, welche dafür ihren PU Buchard einsetzte – seit Dezember 2022 betreibt die Firma Buchard die Linie direkt als Konzessionär. Ab der Haltestelle "Croisée du centre" nehmen die Busse auch die Reisenden aus den Postautokursen ab Leytron auf, welche die Bergbahnen nicht direkt bedienen - auf dem Wendeplatz werden aber auch Fahrzeuge abgestellt. So warten die Reisenden, die soeben mit dem Postauto aus Leytron gekommen sind, darauf, dass der Fahrer seinen (inzwischen ausrangierten) O405 reaktiviert und sie ins Skigebiet bringt...
Der Wendeplatz bei den Bergbahnen selbst ist relativ eng zwischen Talstation und Parkplatz eingeklemmt. Erschwerend kommt hinzu, dass der Kiesplatz vor allem bei Tauwetter stark aufweicht und danach wieder friert - und dass Autos die ohnehin schon enge Zufahrt weiter erschweren. Im Bild einer der damals neu aus Morges beschafften Citaro-2-Türer im Einsatz auf der Hauptlinie 1.
Dem Strassennetz entsprechend wird die Teilstrecke zwischen Croisée du centre und Bergbahnen, welche auf schmaler Strasse auch dem Übungs-Skigebiet entlangführt, von allen Linien bedient, was in der Hochsaison bis zu 12 Fahrten pro Stunde und Richtung bedeuten kann. In den Zwischenzeiten geht es sowohl auf dem Übungsgelände als auch auf auf der Strasse gemütlicher zu; der Bus, im Einsatz auf der Linie 1, stammt vom Unternehmen Maag, Kloten, welches den Wagen während 14 Jahren für die Verkehrsbetriebe Glattal einsetzte.
Die Linie 1 stellt die Haupterschliessung des Kurortes dar, welcher im Laufe der Jahrzehnte aus verschiedenen Alpsiedlungen zusammengewachsen ist. Ein Fahrplan wird nicht publiziert, und die Angabe "etwa alle 15 Minuten" wird recht flexibel interpretiert. In der Zwischensaison ist meist ein Fahrzeug im Einsatz, das für eine Runde 10-20 Minuten benötigt und dazwischen auch Pausenzeiten einhalten muss. In der Hochsaison mit 2 Fahrzeugen (sowie dem in den Pausen der Linien 2+3 auch hier eingesetzten dritten Bus) kann die Frequenz auch auf alle 5-10 Minuten ansteigen. Die Aufnahme entstand im alten Dorfkern unweit der Haltestelle Post.
Die alte Hauptstrasse nach Ovronnaz führte von Morthey direkt aufwärts ins heutige Ortszentrum; wegen der grossen Steigung und der engen Passagen zwischen den älteren Chalets wurde später aber eine moderne, breitere Strasse erbaut, über welche auch die ganzjährigen Postautos führen. Die Linie 1 hingegen ist als Rundkurs ausgelegt und führt talwärts über die alte Hauptstrasse, hier unweit der Haltestelle Cordée (nach einem gleichnamigen Hotel benannt).
Auf dem Rückweg nehmen die Busse dann die neue Strasse, welche ab Morthey über die Neubauquartiere beim Thermalbad führen. Genau wie das Thermalbad selbst im Bauboom der 1980er-Jahre erstellt, ist das Quartier nicht auf den öffentlichen Verkehr ausgerichtet, mit langen, steilen und für Fussgänger wenig geeigneten Hauszufahrten. Trotzdem ist der Bus selbst in der Zwischensaison ausgelastet. Hier ein Citaro ex MBC beim erreichen der Haltestelle Bains (deren einzige Infrastruktur nach wie vor aus einer Tafel auf dem Parkplatz besteht).
Im Gegensatz zur Linie 1 werden die beiden anderen Linien deutlich seltener (ca. alle 45-90 Minuten), dafür aber nach festem und publiziertem Fahrplan bedient. Für die Linien 2 und 3 reicht zusammengewachsen ein Fahrzeug, dass zudem auch die Pausenablösung für die Linie 1 übernimmt. Die Linie 2 führt ab der Croisée du centre über eine kleine Anhöhe ins benachbarte Mayens-de-Chamoson, das mit dem linienmässigen öV nur sehr rudimentär erschlossen ist. Dass das Gebiet trotzdem beliebt und mit unzähligen Ferienchalets übersät ist, erstaunt angesichts der grandiosen Aussicht nicht wirklich...
Die dritte Linie im Bund führt schliesslich ins Quartier Mayen-Blanc, oberhalb dem Thermalbad gelegen; die Linie fährt bis zur Haltestelle Transformateur entlang der Linie 1 und biegt dann auf eine schmale Nebenstrasse ab, um nach kurzer Fahrt schon das Ziel der Linie zu erreichen. An der Strecke liegen auch zwei städtische Lagerhäuser, welche gerade ausserhalb der Ferienzeiten für eindrückliche Frequenzen sorgen... Im Hintergrund schweift der Blick über das Zentrum zur Schneise der Bergbahnen Richtung Jorasse.