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12.342/351-354 Region Ayent/Anzère

Letztes Update: 18. Februar 2024, 13:44

Am Postauto-Bahnhof in Sion starten unzählige Linien in alle Himmelsrichtungen. Ein Teilnetz bedient auch die Region Ayent, die zwischen den Tälern der Sionne und der Lienne auf einer Sonnenterrasse liegt. Der Bus links wird in Kürze via Ayent nach Crans-sur-Sierre abfahren, das rechte Fahrzeug macht Pause und startet eine halbe Stunde später ebenfalls über Ayent nach Anzère. Die beiden Linien verdichten sich gegenseitig zu einem ungefähren Halbstundentakt.

Den ersten Abschnitt von Sion bis Grimisuat können die Busse auf einer breiten Kantonsstrasse fahren; die Achse stellt dir Hauptverbindung für die am Hang gelegenen Dörfer Ayent, Anzère und Arbaz dar und wurde in den letzten Jahren stark ausgebaut. So kann der Linienbus auch die Kehren aus dem enge Sionne-Tal hinauf fast ohne Behinderung durch den Gegenverkehr durchfahren.

Als erstes Dorf am Weg folgt Champlan, Teil der Gemeinde Grimisuat. Trotz Hanglage hat sich das Dorf zu einer eigentlichen Agglo-Siedlung entwickelt, mit Wohnblocks, Autohändlern und immer mehr Wegpendlern. Ein starker Kontrast zu den Rebbergen, die gleich darauf folgen – auch hier wurde die Strasse kürzlich ausgebaut. Im Bild ein Volvo 8900LE von PU Buchard auf der Fahrt nach Anzère – die Niederflurwagen übernehmen, nachdem sich das Wallis lange erfolgreich gegen den allgemeinden Trend gewehrt hat, seit etwa 2017 auch in der Region Sion immer mehr Linienleistungen.

Nur kurz ist jedoch die freie Bergfahrt durch den Rebberg, bevor der Hauptort Grimisuat erreicht ist. Der Siedlungsdruck aus Sion kombiniert mit der lockeren Raumplanung des Kantons führte hier zu einem starken Bevölkerungswachstum an sonniger Lage, und aus den 1'600 Einwohnern 1980 sind bis zur Jahrtausendwende 2'300 und inzwischen 3'500 geworden. Ausserhalb des schmucken Dorfkerns haben sich Schlafsiedlungen gebildet, und in Hôme-les-Crêtes versorgt ein Coop-Center die gewachsene Gemeinde. Hier hat sich auch ein kleiner Bus-Knoten ausgebildet, der Anschlüsse auch nach Savièse und Arbaz ermöglicht.

Weiter führt die Linie ab Grimisuat über das Hochplateau Ayent, bestehend aus verschiedenen Dörfern und Weilern. Kern der Gemeinde ist der Weiler Botyre, wo auch mehrere Läden und das Suonen-Museum angesiedelt sind. Die Kantonsstrasse führt direkt durch die Siedlung hindurch, im Bild fährt ein Crossway von PU Mabillard, Lens, talwärts von Crans in Richtung Sion. Im Hintergrund, auf der anderen Seite des Lienne-Tals, ist bereits Lens, ein weiteres Ziel der Linie 353, zu erkennen.

Kurz nach Botyre sind Weiler und Haltestelle Le Creux erreicht, wo diese Aufnahme entstand. Hier verzweigen sich die Buslinien nach Crans und Anzère, und hier liegt auch die Postauto-Garage des früheren PU Rey, wo noch heute Buchard-Linienbusse stationiert sind.

Im Vergleich zu den beiden Hauptlinien deutlich weniger gut bedient ist die Linie von Sion über Signèse nach Ayent; die entlang einer schmalen Bergstrasse verkehrende Nebenlinie bedient die kleinen Weiler unterhalb der Kantonsstrasse und bietet mit ihren kompakten und kaum zersiedelten Dörfern eine landschaftlich schöne Alternativroute. Hier unterhalb des Dorfes Signèse, unweit der Bisse-de-Clavau, einer Suone zur Bewässerung der Rebberge…

…und auf dem kleinen Hochplateau von Ayent, das von der Hauptstrasse rechts liegengelassen wird. Der Bus hat soeben im kleinen La Place gewendet und wird in kürze die nächste Steigung hinauf zur Kantonsstrasse in Angriff nehmen.

In St-Romain endet diese Linie und bietet erneut Anschluss an die Hauptlinie nach Anzère. Hier liegt ein Schulzentrum der Gemeinde Ayent und eine neue Mehrzweckhalle – an der entsprechenden Haltestelle ist am 4.8.2010 ein Setra 313UL unterwegs talwärts nach Sion.

Während die Oberstufenschüler der Gemeinde in St-Romain unterrichtet werden, liegt das Primarschulzentrum wiederum in Botyre. Nebst verschiedenen Schülerkursen bedienen auch einzelne Linienkurse die oberhalb der Hauptstrasse gelegene Anlage mit einer Stichfahrt – hier ein Linienbus Sion – Ayent – Anzère.

Nach einem weiteren steilen Anstieg erreichen die Busse schliesslich den Kurort Anzère mit seinen für Frankreich ebenso wie für die frankophone Schweiz typischen riesigen Hotelanlagen. Im Sommer ohne Schnee eine wenig gebirgig anmutende Szenerie, aufgenommen am 4.8.2010.

Die zweite Linie ab Grimisuat führt ebenfalls nach Anzère, allerdings über das Dorf Arbaz. Auch dieses inzwischen ein grosser Ferienort, hat sich dort immerhin eine kleinstrukturiertere Chalet-Atmosphäre erhalten können – gleichzeitig bedeutet aber die kleinere Dichte auch eine schlechtere öV-Erschliessung mit am Wochenende nur gerade 4 Kurspaaren. Eines davon hat am 24.7.2010 im Dorfkern gewendet und nimmt nun die Steigung nach Anzère in Angriff.

In Anzère begegnen sich schliesslich die Fahrzeuge der beiden Linien – und auch diejenigen des Skibusses, welcher in einer grossen Schlaufe die Gebiete des Dorfes an die Talstation der Bergbahnen anschliesst.

Um einen Rundkurs zu ermöglichen, führt die Route auch Überland – bzw. in der Hochsaison entlang eines grossen Parkplatzes entlang der Zufahrtsstrasse ab Arbaz…

…die Hauptaufgabe ist aber die Erschliessung der unteren, durch das Postauto nicht angebundenen Ortsteile. Alle drei Ortsbus-Aufnahmen stammen vom 8.1.2011.

Kurz vor St-Romain zweigt die Linie 353 Sion – Crans von der Linie Sion – Anzère ab. Sie quert als erstes das Tal der Lienne, Ausgangspunkt mehrere sehenswerter Suonen, auf einer eindrücklichen Spannbetonbrücke aus 1955,,,

…und erreicht danach das Dörfchen Icogne, das am Hang oberhalb der Lienne liegt. Das Gebiet der Gemeinde umfasst praktisch die ganze östliche Talflanke und reicht von wenig oberhalb der Rhone bis zum Rohrbachstein auf 2950 Metern über Meer an der Grenze zum Kanton Bern.

Weiter geht die Fahrt nach Lens, wo im sehenswerten, kürzlich schön verkehrsberuhigten Dorfkern auch Anschluss an die Linie 428 hinunter nach Granges besteht. Es ist der einzige Berührungspunkt der beiden Linien von PU Mabillard, Lens, und gelegentlich begegnen sich sogar tatsächlich zwei Busse des PU, der sich die Hauptlinie von Sion nach Crans mit der Regie teilt.

Die Endstation der Linie liegt schliesslich im Dorf von Crans, Teil des weltberühmten Kurortes Crans-Montana und geteilt durch die politische Grenze zwischen der grossen Fusionsgemeinde Crans-Montana und der Nachbargemeinde Lens. Wer weiter zu den Bergbahnen fahren will, nimmt entweder einen Fussmarsch ab dem Endhalt Crans, Poste, inkauf oder steig um auf die Verkehrsbetriebe SMC, welche den lokalen Verkehr anbieten. Deren Versuch, das Dorf mit einer eigenen Linie ab Sion besser zu erschliessen, scheiterte am Schweizerischen öV-Recht, und so reist man ab Sion weiterhin mit dem Postauto und Ortsbus (oder mit mehreren SMC-Linien ab Sierre) an. Die Postautos wenden aus Platzgründen nicht direkt bei der Haltestelle Le Mèrignou (nachdem die Haltestellen «Poste» nicht mehr durch «Ancienne Poste» ersetzt werden dürfen, hat die Haltestelle nun halt diesen wenig prägnanten Namen erhalten…), sondern fahren leer weiter durch den Dorfkern von Crans und wenden an einem Kreisel kurz vor den Bergbahnen!

Nur im Sommer und 2x pro Tag fährt das Postauto ab St-Romain an die Barrage du Rawil. Diese imposante Staumauer staut den Lac-de-Tseuzier auf und stellt den Ausgangspunkt für viele Wanderungen, insbesondere über den Rawilpass ins Berner Oberland, dar. Bei schlechtem Wetter ist die rein touristische Linie deshalb kaum frequentiert, die Szenerie aber nicht weniger eindrücklich; Aufnahme am 24.7.2010 auf der Staumauer.

Die Strasse zum Staudamm wurde, wie viele andere in der Region auch, für den Kraftwerksbau gebaut und ist entsprechend komfortabel befahrbar für den vergleichsweise handlichen PostAuto-Midibus. Im hinteren Streckenteil ab der Kreuzung mit der Bisse de Sion führt sie durch mehrere Tunnels mit teils nur wenigen Metern Tageslicht dazwischen, aufgenommen am 4.8.2010.