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12.392 Isérables – La Tzoumaz

Letztes Update: 1. November 2023, 10:05

Im Dezember 2014 übernahm PostAuto von der Firma ARIM, Riddes, den Auftrag zur öV-Erschliessung des Tourismusgebietes von La Tzoumaz, Teil des Skigebietes 4 Vallées. Während der Vorgängerbetrieb die langwierige Bergfahrt in Riddes in der Talsohle begann, fährt das Postauto seither ab Isérables, Bergstation einer modernen Luftseilbahn ab Riddes. Gleich nach dem Beginn der Fahrt folgt auch schon der spannendste Teil der Strecke, nämlich die Fahrt durch den alten Ortskern von Isérables, der wie ein Adlerhorst am Steilhang klebt...

...und so einen wohltuenden Gegensatz zu den grossen, in den 1980er-Jahren erstellten Hotelkästen des heutigen La Tzoumaz darstellt. Beim Bau der Zufahrtsstrasse in den 1960er- und 1970er-Jahren wurde auch dafür gesorgt, dass für den Verkehr genug Platz ist, was den Ort gerade im Sommer nicht wirklich schöner macht. Der Sprinter hat mit einem der wenigen Wochenend-Kurse (die ganze Siedlungsstruktur in La Tzoumaz lässt sich kaum sinnvoll mit dem öV erschliessen) gewendet und wird nun wieder talwärts Richtung Isérables fahren.

Doch zuerst müssen die Busse den Talkessel des Bergbachs Fare umrunden, denn Isérables und La Tzoumaz liegen auf unterschiedlichen Seiten des steilen Bergtals. Nach wenigen Minuten ist das Dörfchen Auddes-sur-Riddes erreicht, das seinen Namen allerdings erst um die Jahrtausendwende erhalten hat – noch in den 1990er-Jahren hiess die Alpsiedlung einfach Villard, und die Bezeichnung Auddes wurde für den ganzen Berghang, an dem auch La Tzoumaz liegt, verwendet. Der Sprinter ist unterwegs bergwärts, die Bergkette im Hintergrund ist Teil des Skigebietes von Nendaz, das zusammen mit demjenigen von La Tzoumaz zum Verbund 4 Vallees gehört.

Nach weiterer Bergfahrt erreichen die Busse durch einen Tunnel die Hauptstrasse von Riddes nach La Tzoumaz, welche in den 1970er-Jahren überhaupt erst die Entwicklung eines Ferienortes hier möglich machte. Der steile Felsriegel bei Rosselin kann nur mit mehreren Tunnels bus-gängig gemacht werden; im Bereich der Abzweigung liegt auch, gut abgeschottet, die Altmaterial-Sammelstelle der Gemeinde. Der Sprinter ist unterwegs talwärts Richtung Isérables.

Etwa zwei mal pro Monat, nämlich üblicherweise am ersten Dienstag, fahren die Kleinbusse auch planmässig ab der Abzweigung Rosselin talwärts bis Riddes und zurück: Je ein Kurspaar am Vor- und Nachmittag. Im Bild der erste Vormittagskurs talwärts im eindrücklichsten Bereich der Strasse – der Blick geht hier direkt sechshundert Meter hinunter in den Talgrund…

…und der grösste Teil der Strecke ist in steilem, teils felsigem Bergwals angelegt. Erst wenige Meter vor Riddes werden die Rebberge erreicht, welche den Hangfuss säumen; zwei Stunden später ist der Sprinter wieder unterwegs bergwärts, Als Ersatz für eine ansonsten halbstündlich fahrende Luftseilbahn gut frequentiert. Die bisweilen exotisch geformten Hochspannungsmasten im Hintergrund sind übrigens ebenfalls ein Indiz auf die Seilbahn – sie dienen als Auffanggerüste im Falle von Störungen oder herausgeworfenen Gegenständen.

Ebenfalls nur selten bedient wird die Stichfahrt nach Villy und Som-de-Proz, zwei zu La Tzoumaz gehörende, aber an der Talflanke des Rhonetals gelegene Weiler. Tatsächlich ist die hier durchführende Strasse die Hauptstrasse in den Ferienort, die Busse absolvieren die Fahrt aber nur auf Voranmeldung – wobei ein Schüler noch ein «Abonnement» besitzt und täglich mit einem der Morgenkurse abgeholt wird. Im Bild ist der Bus zwischen Villy und Som de Proz auf Bergfahrt im morgendlichen Schatten unterwegs – einmal mehr geht der Blick eindrücklich weit über das Rhonetal nach Chamoson.

Nach diesem kurzen Abstecher geht die Fahrt weiter bergwärts durch die weite Chalet-Siedlung unterhalb des Ortskerns von La Tzoumaz, welche sich in den vergangenen 45 Jahren auf der einstigen Alpweide von Mayens-de-Riddes ausgebreitet hat. Der Name der Tourismus-Destination ist heute auch als Ortsnamen auf der Landeskarte verewigt – ursprünglich was La Tzoumaz nur ein Flurname bei der heutigen Talstation der Bergbahnen, während die ursprünglichen kleinen Alpsiedlungen Mayens-de-Riddes (noch heute gehört La Tzoumaz zur Gemeinde Riddes) genannt wurden. Die neue Erschliessungsstrasse über Villy und Som-de-Proz überlässt die holprige Strasse durch die unteren Ortsteile den Anrainern und dem Postauto-Kleinbus, hier im Ortsteil Mayens-de-Riddes. Im Sommer fahren einzelne Busse übrigens ab der Endstation noch weiter bis zum obersten Hotel «Maison de la Forêt» - doch oberhalb des Dorfkerns sehen die Chalets auch nicht anders aus als darunter.