Letztes Update: 31. Oktober 2023, 11:17
Der Kanton Fribourg ist grundsätzlich das Land der „TPF“, der Freiburger Verkehrsbetriebe, welche hier einen Grossteil des Regionalverkehrs bestreiten. Lediglich in den (Aufgrund der komplexen Grenzverlaufs oft ausgedehnten) Grenzgebieten mit anderen Kantonen gibt es grössere Postauto-Netze; eines davon erstreckt sich rund um den Hauptsitz des PU TPB (Transports Publics de la Broye) im waadtländischen Sédeilles, wo Buslinien nach Romont, Avry und Payerne fahren. Eine Sonderstellung nehmen hier die Linien 460 und 462 ein, welche aus historischen Gründen fast ausschliesslich durch den Kanton Fribourg fahren - ein fabrikneuer Citaro LE Ü hat, aus Avry kommend, im einzigen Waadtländer Dorf der Linie Feierabend...
Die Linie 462 führt ursprünglich ab Sédeilles zum Bahnhof Rosé und bindet so die dazwischenliegenden Dörfer an die S-Bahn zum Kantonshauptort an. Im Gegensatz zu den Waadtländer Linien ab Sédeilles fährt sie auch ausserhalb der Spitzenzeiten und bietet auch am Samstag ein Angebot über die ganze Stammlinie an. Hier wartet ein Bus am Bahnhof Rosé den Anschluss aus Fribourg ab; der dahinterliegende TPF-Bus ist im Einsatz in Richtung Lentigny.
Mit ein Grund für das gute Angebot auf der Linie 462 ist die kurze Linienverlängerung ab dem Bahnhof Rosé zum nahe gelegenen Avry-Centre. Die kurze Schlaufe dient vor allem der Anbindung des Zentrums an die Dörfer Richtung Sédeilles und an die S-Bahn – innerhalb der weitläufigen Agglo stellt die TPF die Anbindung des Zentrums sicher, welche auch einige Linien hier enden lässt. Das PostAuto ist dagegen nur kurz zu Gast, wendet auf dem Kreisel und bedient die Haltestelle nur, wenn Reisende ein- oder aussteigen möchten.
Ausser dem kleinen Agglo-Intermezzo bei Avry führt die Linie durch sehr ländliche Gegenden, die geprägt von schönen Bauernhäusern, aber auch immer mehr Einfamilienhäuser sind. Die Landschaft zwischen Broye- und Glanetal ist relativ hügelig, und entsprechend holprig ist die Busfahrt; der Setra 315UL mit Ziel Avry hat soeben das Arbogne-Tal gequert und erreicht nächstens Corserey; das Dorf im Hintergrund ist Torny-le-Grand.
Das letzte Dorf vor der Endstation Sédeilley heisst Chatonnaye und ist mit Sédeilles praktisch zusammengewachsen; allerdings trennt die Kantonsgrenze die beiden Dörfer. Der Bus im Bild hat soeben einen kurzen Schülerkurs nach Torny-le-Grand ausgeführt und erreicht nun als Dienstfahrt in Kürze Sédeilles, wo er seine Nachmittagspause verbringen wird.
Nur für Schüler fährt die Buslinie 462 ab Sédeilles weiter bis Romont, wo die zentrale Oberstufe des Bezirks Glane angesiedelt ist; diese wird auch von den Schülern der einige Kilometer entfernten Dörfer Torny und Chatonnaye benutzt und mit dem Postauto direkt erreicht. Der Setra 315UL wartet vor der ausgedehnten „Ladezone“, die ansonsten vor allem von TPF-Bussen genutzt wird, auf die mittäglichen Heimkehrer und wird dann mit rund 50 Schulkindern die Rückfahrt zum Garagenort Sédeilles und weiter antreten.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 wurde die Linie 462 im Abschnitt Sédeilles - Avry weiter verdichtet durch die neue Linie 460, welche von Sédeilles über Villarimboud, Villaz-St-Pierre und Lussy nach Romont weiterführt. Auch diese Linie hat neu ein beschränktes Wochenendangebot erhalten. Bereits zuvor gelangten Postautos ab Romont bis Villarimboud, allerdings auf der damaligen TPF-Linie 430 ab Villaz-St-Pierre, welche mit der inzwischen aufgelösten Postautolinie 431 verknüpft war. An einem regnerischen Abend hat der (einzige) Citaro LE von PU Rossier, Lussy, das schmucke Dörfchen auf dem Hügel erreicht und wartet nun auf dem grossen Parkplatz (der vor allem die schmucke Kirche "versorgt") auf seine Rückfahrt.
Heute fahren die Postautos in den Hauptverkehrszeiten stündlich zwischen Villaz-st-Pierre, Villarimboud, Sédeilles und Avry, wobei ein Umlauf noch immer von PU Rossier, Lussy, bedient wird. Das Fahrzeug wird in Lussy nach wie vor im Freien geparkt und ist im Winter bisweilen gut eingeschneit – auch bei diesem Vormittagskurs sind die Witterungseinflüsse nicht zu verbergen, als der Citaro von Villarimboud kommend ins Dorf Villaz-St-Pierre einfährt.
Die frühere Linie 431 Romont - Lussy - Villaz-St-Pierre - Massonnens wurde im Abschnitt Romont - Villaz-St-Pierre in die neue Linie 460 integriert; deren bisheriger Stamm-PU Rossier fährt einen Umlauf, welcher sowohl Kurse der Linie 460 als auch 462 umfasst. Unweit des Domizils des PU fährt im Sommer 2016 der damalige Kurswagen vom Typ Volvo 8700 in Richtung Fribourg. Während zwischen Villaz-St-Pierre und Sédeilles in etwa der Zweistundentakt gilt, wird hier nur noch zweimal pro Tag gefahren...
...während in Massonnens an der neuen TPF-Linie Romont - Sorens - Bulle neu annähernd ein Stundentakt gilt. Das Postauto hat aus Fuyens kommend soeben das Tal der Neirigue durchquert und nimmt die kurze, aber heftige Steigung ins Dorf Massonnens in Angriff; danach wartet auf den Bus noch eine kurze Fahrt zur Endhaltestelle im Weiler Tannerie.
Weiterhin ist der Bahnhof Villaz-St-Pierre bedeutender Umsteigepunkt zwischen Lussy, Villarimboud und der S-Bahn-Linie nach Romont und Fribourg. Am modernen Regionalbahnhof wartet der Citaro LE Ü von PU Rossier auf die Abfahrt nach Massonnens; die Lage der Bushaltestelle ist eher ungünstig, da die Busse bei der Zu- und Wegfahrt jeweils den Bahnübergang – einer der letzten verbliebenen auf der Hauptachse Bern – Lausanne – überqueren müssen.