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31.260 Oey-Diemtigen – Grimmialp

Letztes Update: 5. September 2024, 20:56

Am Bahnhof Oey-Diemtigen beginnt mit Nummer 31.260 eine interessante und recht unbekannte Postautolinie, welche ab dem BLS-RE-Halt ins Diemtigtal führt. Die Strecke wird ganzjährig von Schülern und einigen Pendlern genutzt, weist aber vor allem saisonal starke Frequenzen auf, ist das Tal doch seit einigen Jahren regionaler Naturpark und bei Wanderern sehr beliebt – zwei Skigebiete ziehen im Winter, sofern auf der relativ tiefen Lage noch Schnee vorhanden ist, ebenfalls Reisende an. Am Bahnhof Oey-Diemtigen wartet ein 10.6 Meter langer Crossway auf die Abfahrt ins Tal – der 2016 gelieferte Wagen gehört PU Spring aus Schwenden, welcher die Linie in zweiter Generation schon seit 1967 befährt.

Das Simmen- wie auch das Diemtigtal sind bekannt für ihre kunstvollen Bauern- und Dorfhäuser; die Ortschaft Oey an der Verzweigung der beiden Täler ist da keine Ausnahme, die schöneren Häuser sind aber eher noch in zweiter Bautiefe zu finden. Direkt an der Hauptstrasse dominieren mit einigen - Ausnahmen wie dem Hauptsujet dieser Aufnahme – Zweckbauten für die Gewerbebetriebe, welche auch das Diemtigtal mitversorgen.

Erstes Zwischenziel der sechs täglichen Kurspaare ist das Dorf Diemtigen; bis kurz nach der Jahrtausendwende wurde es jeweils im Winter mit einem separaten Kleinbus an den Bahnhof Oey-Diemtigen angeschlossen, welcher dann allerdings der Berner Sparpolitik zum Opfer fiel. Seither fahren die Midibusse der Diemtigtaler Hauptlinie ganzjährig durch die enge Ortsdurchfahrt vorbei an Kirche und Gemeindehaus. Das gesamte Tal gehört zur Gemeinde Diemtigen.

Nach einer sehr engen Passage durch den abfallenden Hang erreichen die Busse in Horboden wieder die Talhauptstrasse. Die saisonalen Zusatzkurse – einer im Sommer, zwei im Winter – lassen das Dorf Diemtigen aus und nehmen ab Oey die Hauptstrasse. Die Strasse wurde beim Jahrhunderthochwasser am 22. August 2005 über eine lange Strecke weggerissen und musste komplett neu erstellt werden – auf der Aufnahme Anfangs 2010 sind die Wunden in der Landschaft noch gut zu sehen. Auf der heute wieder von Büschen gesäumten Strasse ist der Setra 412UL des Betriebs, 2008 geliefert, unterwegs taleinwärts. Bei der Wirtschaft Horboden erreicht er sogleich die Abzweigung der Dorfstrecke nach Diemtigen.

Oberhalb von Horboden liegt die Talstation der Wiriehornbahn, welche von allen Kursen bedient wird. Das dazugehörige Skigebiet wurde 2007 mit einer neuen Sesselbahn aufgewertet, kämpft aber wegen Schneemangel – das ganze Gebiet liegt unter 2'000 Metern über Meer – weiterhin ums Überleben.

Nach der Wiriehornbahn nehmen einzelne Kurse den Umweg über Bühl und Allmiried; die Weiler liegen an den Hängen des Wiriehorns und umfassen verschiedene Hotels, Ferienhäuser und ein überdimensioniertes Sportzentrum. Die Fahrt führt nach Büel wiederum über eine sehr schmale Strasse taleinwärts – neben den 2.55 Meter breiten Bussen besteht kaum noch Platz für einen Fussgänger!

Bei der Streusiedlung Zwischenflüh erreichen die Kurse von Allmiried kommend wieder die Hauptstrasse. Der Abschnitt ist der einzige, in der Strasse und Bauten in einem breiteren Talgrund liegen – auf knapp über 1000 Metern hat der «Chirel», wie der Talfluss ab hier abwärts heisst, eine kleine Ebene geschaffen, auf der der Crossway unterwegs talauswärts ist. Im Hintergrund der Gipfel der charakteristischen «Spilgerte» (2475 m.ü.M.).

Nach Zwischenflüh steigt die Strasse sanft dem Hang entlang an bis Schwenden, nach Zwischenflüh die einzige andere Ortschaft im Tal. Etwas unterhalb davon ist dieser Crossway unterwegs talauswärts – die Spillgerte verschwindet knapp in den Wolken, dafür sind zwischen den Tannen bereits die Skihänge der Grimmialp zu sehen…

…einem Ortsteil von Schwenden auf 1235 Metern über Meer. Mehrere Hotels und ein Campingplatz haben sich hier um das Skigebiet Nidegg, 1964 erbaut und seither genau wie das Wiriehorn von regelmässigen finanziellen Problemen geprägt, angesammelt. Die 2005 als Occasion angekaufte Sesselbahn und anschliessende schlechte Wintersaisons haben der Bahn fast den letzten Atem geraubt, sie konnte aber 2011 durch eine Auffanggesellschaft gerettet werden und steht nun vermehrt auch im Sommer in Betrieb. Vor dem Hotel Spillgerten hat der Crossway seine Reisenden ausgeladen, er wird nun für die längere Pause ins nahe Depot des PU fahren. Das Hotel selbst ist seit der Wintersaison 23/24 geschlossen und die Suche nach einem neuen Pächter für das – auch fürs Skigebiet wichtige – Hotel läuft (Stand Sommer 2024).