postautohalter.info

Die Website über Schweizer PostAuto-Unternehmer

50.067/073/111/116/117 Dorneckberg / Oristal

Letztes Update: 1. November 2023, 10:16

Ein komplexes, aber landschaftlich wie betrieblich sehr interessantes Netz erstreckt sich zwischen den Bezirkshauptorten Laufen, Dornach und Liestal über die Kantone Baselland und Solothurn. Hier am 2016 erneuerten Bahnhof Laufen stehen drei Postautos für die Fahrt in unterschiedliche Richtungen bereit, rechts im Bild der Wagen für die einstündige Fahrt über Nunningen, Seewen und Büren nach Laufen über die 2014 neu geplante Linie 111.

Erster grösserer Zwischenhalt ist in Breitenbach, dem Hauptort des Solothurnischen Bezirks Thierstein, welcher Teile des Laufen- und Lützeltals umfasst. Hier wird die inzwischen fast vollständig mit Gelenkbussen abgedeckte Linie 115 Zwingen – Breitenbach – Erschwil – Beinwil ( - Balsthal) gekreuzt, welche auch die schnellste Verbindung vom Bezirkshauptort nach Basel sicherstellt. Inzwischen fahren auch auf der Linie 111 regelmässig Gelenkbusse…

…welche auf den darauffolgenden Metern bis ins auf einer Anhöhe auf 600 Metern über Meer gelegene Fehren bisweilen recht ins Schwitzen kommen. Ein Umlauf der Linie 111 wird seit 2014 von PU Wohlgemuth, Hochwald, bedient, welcher ab der einstigen Regiegarage in Büren mehrere Fahrzeuge einsetzt. Der Citaro erreicht gerade den Ortseingang und bedient die Haltestelle Postmuseum, welche das hier ansässige «Landpostmuseum» bedient.

Bis zum Postautoknoten Nunningen führte die Linie 111 bis Dezember 2014 ohnehin – wer von hier per Bus nach Liestal fahren wollte, hatte eine komplexe Reise vor sich, mit zweimaligem Umsteigen und schlechten Anschlüssen (bzw. mehrstündigen Lücken). Heute geht die Reise direkt und dauert knapp 30 Minuten – wer Anschluss nach Grellingen braucht, kann hier auf die Linie 117, in der HVZ auch auf die 116, umsteigen; deren Bus kommt im Hintergrund angerollt, während die beiden 111er-Kursewagen ihre Wendezeit abwarten.

Für den 111er (und auch den 116er) führt die Fahrt weiter über eine kleine Anhöhe nach Bretzwil, wo wiederum ein Busanschluss bestehen würde: Diesmal auf die Linie 91 der Baselland Transport AG, welche nach Reigoldswil führt. Typisch ist hier übrigens die Aufteilung: Rein Baselländische Linien werden von der BLT bedient, Linien, welche auch den Kanton Solothurn bedienen, von PostAuto.

In Seewen, früher einfacher Zwischenhalt der Linien 97 Dornach – Seewen – Liestal und 116 Nunningen – Seewen – Grellingen ohne fahrplanmässige Abstimmung, wurde Ende 2014 der neue Busbahnhof Herrenmatt eingerichtet. Hier bestehen neu Eckanschlüsse zwischen Liestal und Hochwald bzw. zwischen Grellingen und Nunningen, wobei gleichzeitig in der Regel der Kurs der Linie 67 aus Hochwald als 116 nach Grellingen weiterfährt. Im Hintergrund die eindrücklich grosse und markante Kirche.

Nach einem weiteren Pass, diesmal sogar mit mehreren Kehren zu überwinden, trifft der Bus der Linie 111 im früheren Regiestandort Büren SO ein. Früher bediente die Linie 67 den Abschnitt von Seewen hierher, allerdings mit vielen Taktlücken nur einige Male pro (Schul-)Tag. Weiter ging die Fahrt über St. Pantaleon und Nuglar nach Liestal, was gut 25 Minuten in Anspruch nahm.

Heute fahren die Postautos der Linie 111 dagegen direkt über die Hauptstrasse durch das Oristal nach Liestal, was die Fahrzeit um rund 10 Minuten verkürzt hat. Der Bus, ein Regiewagen aus Laufen, wird in Kürze die Orismühle passieren (wo übrigens auch die AAGL-Buslinie 72 Liestal – Seltisberg – Büren von der Hauptstrasse abzweigt), im Hintergrund ist die Stichstrasse nach St. Pantaleon zu erkennen.

Schon nach kurzer Zeit ist dann der Bahnhof Liestal erreicht. An der kürzlich neu gestalteten Anlage, welche heute für einen Land-Kantonshauptort ziemlich urban wirkt, besteht Anschluss zu diversen Linien der Autobus AG Liestal (AAGL), aber natürlich auch an die SBB, welche die Reisenden rasch nach Basel, Olten und Bern bringen. Die Busse der Linie 111 haben hier eine Standzeit von rund 45 Minuten…

…welche natürlich genutzt wird für eine Fahrt auf dem neuen Rundkurs 073 Liestal – St. Pantaleon – Nuglar – Liestal. Während die beiden Dörfer jeweils mit einer guten Strasse an die Kantonsstrasse angebunden sind, fährt der Bus dazwischen über eine eher schmale Verbindungsstrasse durch die urtümliche Obstbaumlandschaft, wie sie in der Schweiz sonst kaum noch anzutreffen ist.

In Nuglar bedient der Bus gleich mehrere Haltestellen, ist das Dorf doch in den letzten Jahren stark gewachsen. Die schöne Lage wird auch weiterhin viele Zuzüger anziehen, wenn es denn die Raumplanung noch zulässt – etwas Zersiedlungspause wäre der Landschaft im Oristal schon zu gönnen. Hier ein Bus im oberen Dorfteil auf der neu gestalteten Gemeindestrasse.

Zurück nach Seewen geht die Reise weiter auf der Linie 67, welche von hier über Hochwald und Gempen nach Dornach führt. Heute fahren die Kurse hier ebenfalls stündlich, aber noch bis Ende 2014 war es eher Glück als Standard, einen Bus zwischen Hochwald und Büren zu erwischen, waren diese doch vor allem auf den Schülerverkehr zwischen den beiden Solothurner Gemeinden ausgerichtet. Hier ist als solcher Kurs einer der alten Citaro in Stadtvariante unterwegs, welche durch die Regie Büren beschafft und später an PU Wohlgemuth weitergegeben wurden - er hat soeben Hochwald in Richtung Büren verlassen.

Das nächste Dorf, Gempen, bedingt wiederum eine Stichfahrt mit dem Bus, liegt das Dorf doch abseits der Hauptstrasse nach Dornach. Während also tagsüber stündlich, in der Hauptverkehrszeit sogar halbstündlich ein Bus die Stichfahrt unternimmt, tut er dies abends nur auf Bergfahrt – in der Gegenrichtung wird die ausserorts gelegene Ersatzhaltestelle Steinacker bedient, um die Zeit für die Bedienung von Seewen mit einem Fahrzeug zu gewinnen.

Nach Gempen folgt die eindrückliche Talfahrt durch mehrere Kehren über 350 Höhenmeter abwärts vom Gempenplateau ins Birstal. Der Bus hat den Abstieg schon fast hinter sich, als er das Schützenhaus Dornach passiert. Im Dunst im Hintergrund ist der Gempenturm erkennbar, ein Aussichtsturm, welcher einen Blick über einen Grossteil der Basler Agglomeration ermöglicht.

Zwischen Bahnhof und Dorf Dornach wird die Linie 67 durch die Kurse der BLT-Linie 66 (Ortsbus Dornach) ergänzt, welche die Einfamilienhausquartiere der grossen Gemeinde anschliesst. Im Dorfzentrum kreuzen sich die beiden Linien, hier mit einem Postauto auf Bergfahrt.

Schliesslich ist der Bahnhof Dornach-Arlesheim erreicht, wo Anschluss auf diverse BLT-Linien sowie auf die S3 der SBB besteht. Der Bahnhof wurde in den Nullerjahren neu gestaltet, das markante, gewellte Holzdach schützt seither die Buslinien und die am Rande wendende BLT-Tramlinie 10 nach Basel.

Zwischen Seewen und Grellingen verkehrt die (neu während der meisten Zeit des Tages auf diesen Abschnitt eingekürzte) Linie 116, welche das Dorf direkt an die S-Bahn nach Basel anschliesst. Die Strecke führt über die Seetalhöhe, einen kleinen Jurapass. Während der Talfluss durch einen Tunnel geleitet wird (das Tal kennt keinen anderen Abfluss), erklimmt der Bus die kleine Anhöhe, die dank der markanten Felsblöcke ziemlich abenteuerlich wirkt.

Am Bahnhof Grellingen schliesslich begegnen sich die Busse der Linien 116 und 117 wieder, teilweise sind die beiden Linien auch durchgebunden. Anschluss besteht hier ausschliesslich von und nach Basel, nur zu einzelnen Schulrelevanten Tageszeiten können die Busse auch die Anschlüsse aus Laufen abwarten, allerdings fallen dann andere Anschlüsse weg.

Die Linie 117 führt schliesslich über Himmelried nach Nunningen. Allerdings liegt das Dorf nicht direkt an der Hauptstrasse: Während die Busse der eigentlichen Linie 117 die Steigung auf die rechte Talseite erklimmen…

…besteht Anschluss an einen Kleinbus, welcher seit 2009 das Gebiet Ennetbach an den ÖV anbindet. Dieses Gebiet liegt auf dem Bergrücken und ermöglicht einen beeindruckenden Ausblick auf das Laufental, hier wenig unterhalb Steffen. Im Tal links befindet sich der Karstlehrpfad Kaltbrunnental-Brislachallmet, der das Phänomen anhand der hier zahlreichen Höhlen, Dolinen und weiteren Phänomene beleuchtet.