Letztes Update: 19. Juli 2023, 13:41
Bis nach der Jahrtausendwende waren in Wegenstetten Postautos stationiert – noch heute liegt der Endpunkt der aktuell zwei Buslinien, welche das Dorf mit Möhlin und Gelterkinden verbinden, bei der ehemaligen Postgarage, wo nun unter anderem Oldtimer stationiert sind. Die Hauptverbindung zur Aussenwelt ist heute die Buslinie 89, welche fast durchgehend halbstündlich und mit Gelenkbussen bedient wird – im Bild einer der hier in zwei Generationen heimischen Solaris-Gelenkbusse abfahrbereit.
Die Beim Bahnhof Möhlin stellen die Kurse der Linie 89 stets mit einer Kurzwende Anschluss in Richtung Basel her, wodurch der Anschluss in Richtung Frick verpasst wird. Dafür ergibt sich mit der zur selben Anschluss-Spinne hinfahrenden Linie 88 Rheinfelden–Möhlin–Bata Park ebenfalls ein Mini-Knoten beim in den 1990er-Jahren erstellten, aber nicht mehr ganz taufrischen Bushof.
Das Möhlintal an sich ist ziemlich ländlich, mit kompakten Siedlungen. Die Fahrt führt taleinwärts über Zeiningen, Zuzgen und Hellikon – zwischen letzteren beiden ist der Gelenkbus im Bild unterwegs taleinwärts.
Ziemlich lang ist das Dorf Möhlin, das eigentlich aus den Dorfeteilen Untermöhlin und Obermöhlin (sowie dem mit der Linie 88 angebundenen Riburg) besteht. Die Linien 89 durchfährt Ober- und Untermöhlin in voller Länge, hier bei der Haltestelle Obermatt ganz am oberen Ortseingang…
…und einige Minuten später bei der Haltestelle Post im Zentrum von Untermöhlin. Die Ortsbusfunktion ist denn auch mit ein Grund dafür, dass die Linie 89 eine der «Paradelinien» mit gutem Takt und Gelenkbussen ist – ist doch die Gemeinde mehr als doppelt so gross wie die vier übrigen Gemeinden an der Linie (von denen nur das unterste, Zeiningen, deutlich über 1000 Einwohner zählt).
Auch die Haltestelle Schallen wird durch die Linie 89 bedient – dort endet aber auch vereinzelt die Linie 90, welche ab hier nach Wallbach, Mumpf und Schupfart führt. Nur wenige Fahrten pro Tag fahren als eine Art «geöffnete Leerfahrt» nach Möhlin, wo heute die Fahrzeuge der Region Rheinfelden garagiert sind. Die Kurse bedienen den Bahnhof nicht, sondern beginnen und enden in Schallen, von wo das Depot auf dem Bata-Areal am raschesten erreichbar ist.
Ansonsten lässt sich die Linie Wallbach – Mumpf – Schupfart stündlich mit einem Fahrzeug bedienen – für den Halbstundentakt in der Hautpverkehrszeit wird ein zweiter Standardbus zugeführt, dann kreuzen sich die beiden Busse jeweils am SBB-Bahnhof Mumpf.
Genauso wie in Möhlin erschliesst der Bahnhof die getrennten Dörfer Mumpf und Obermumpf, wobei ersteres am Rhein liegt und auch auf der kurzen Fahrt nach Wallbach bedient wird. Das Dorf hat seine Einwohnerzahl, wie viele gut an die Autobahn angebundene Aargauer Dörfer, seit 1970 mehr als verdoppelt und zählt heute rund 2000 Einwohner – so ist denn auch das relativ neue Postgebäude beim Endpunkt «Gemeindehaus» repräsentativer für das Aussehen der Gemeinde als die wenigen älteren Gebäude im Dorf.
Obermumpf liegt hingegen am anderen Linienast in einem Seitental – der Bus hat die langgezogene und mit zahlreichen Gewerbebauten heute wenig ansehnliche Siedlung durchquert und fährt nun weiter taleinwärts zum Endpunkt Schupfart.
Bis in die 2000er-Jahre noch durch den lokalen PU Erni, Schupfart, bedient, wurde die Linie später ebenfalls an den Regiestandort Wegenstetten angehängt, wobei die Fahrten zwischen den beiden Dörfern bis Ende 2018 nutzbar waren und auch den auf einer Anhöhe gelegenen Kleinflugplatz Schupfart bedienten. Aufgrund der sehr tiefen Frequenzen, dem notwendigen Zusatzfahrzeug und der Tatsache, dass zuletzt gar keine Busse mehr in Wegenstetten garagiert waren, wurden diese Kursverlängerungen per Dezember 2018 aufgegeben. Kurz zuvor entstand diese Aufnahme unterhalb des Scheitelpunktes der Linie.