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50.135/136 Laufenburg – Frick – Staffelegg/Benkerjoch – Aarau

Letztes Update: 16. März 2024, 20:40

Das Dorf Frick, nördlich des Juras im Einzugsgebiet der Agglomeration Basel und ihres Tarifverbunds TNW, aber im Kanton Aargau gelegen, ist der wichtigste öV-Knotenpunkt des oberen Fricktals. Der Schnellzugshalt, welcher direkte Verbindungen nach Zürich und Basel ermöglicht, ist Ausgangspunkt verschiedener Linien der Feinerschliessung, ermöglicht über mehrere Jura-Pässe aber auch Fahrten nach Brugg und in den Kantonshauptort Aarau. Die wichtigste der Verbindungen über die Staffelegg wird seit 2016 sogar von Gelenkbussen bedient – nebst einem Standardbus zum Bezirkshauptort Laufenburg wartet ein Occasions-Gelenker aus Balsthal auf die Abfahrt über den Pass.

Als wichtige innerkantonale Verbindung wurde die (Regie-)Linie über die Staffelegg Anfangs 80er-Jahre als erste Buslinie in den Geltungsbereich des SBB-Generalabonnements aufgenommen; Daneben führt aber eine weitere Linie über den Jura von Frick nach Aarau, nämlich diejenige über die deutlich schlechter ausgebaute Benkerjoch-Strecke, betrieben noch bis Ende 2020 von PU Brem, Wölflinswil. Die Kurse fahren ab dem Bahnhof Frick jeweils noch weiter ins Fricker Dorfzentrum, wo 2012 diese Aufnahme eins der letzten Aargauer Hochflurwagen entstand. Inzwischen wird die Linie von der Regie Aarau/Frick/Laufenburg bedient, wobei sowohl über die Staffelegg als auch über das Benkerjoch auch Postautos von PU Brändli, Elfingen, unterwegs sind – am Benkerjoch erst seit Ende 2023.

Der Bahnhof, etwas oberhalb des Dorfes Frick gelegen, trennt die Gemeinde Frick von Gipf-Oberfrick. Das in den letzten Jahren stark gewachsene Gebilde ohne erkennbaren Dorfkern erstreckt sich über fast 2 Kilometer mehrheitlich entlang der Hauptstrasse und wird entsprechend mit mehreren Haltestellen bedient. Im Bild ist ein Citaro von PU Brem unterwegs Richtung Frick bei der Haltestelle Rösslibrücke.

Das nächste Dorf an der Hauptstrasse ist Wittnau - allerdings führt die Hauptstrasse nicht nach Aarau, sondern weiter nach Gelterkinden, weshalb die Busse zuhinterst im Dorf wenden und die ganze Strecke wieder zurückfahren... Am 21.8.2012 ist ein hochfluriger Volvo 8700 unterwegs dorfaufwärts in Richtung Aarau, er wird das traditionelle Bauernhaus in drei Minuten nach dem Wenden erneut passieren.

Nach der Stichfahrt nach Wittnau fahren die Busse weiter vorbei am Garagenort nach Oberhof. Bis hier fahren stündliche Zusatzkurse von Montag bis Samstag; Sie sind über drei Linien von Oberhof über Frick, Eiken, Stein, Kaisten nach Laufenburg durchgebunden und werden zwischen allen Betriebsstellen im Fricktal aufgeteilt. Das Dorf Wittnau wird aus Zeitgründen nur in Lastrichtung bedient. Das Bild vom 21.8.2012 zeigt einen Citaro Ü von PU Brändli unterwegs im Dorfkern von Wölflinswil.

Nach Oberhof beginnt die eigentliche Pass-Strecke, die mit bis zu 18% Steigung die steilste ganzjährig bediente Postautostrecke darstellt (und aufgrund welcher die Regie Aarau/Frick als einzige Aargauer Betriebsstelle nach wie vor auch LE-Fahrzeuge erhält, während der Rest des Kantons längst auf Vollniederflur getrimmt wurde). Diese Aufnahme entstand allerdings auf der sanfteren Nordseite beim Rohrhof. Die Passhöhe auf 674 Metern über Meer liegt einige Kilometer hinter dem Fotografen.

Auch dieser ältere Setra 315NF hat auf dieser Aufnahme das Schlimmste bereits hinter sich und erreicht nach dem steilen ersten Abstieg gegen Süden die Ebene des Fischbaches, welcher in Kürze durch die Benkenklus nach Küttigen führt.

Im Dorf Küttigen erreicht die Nebenstrasse über das Benkerjoch wieder die (alte) Hauptstrasse Frick – Aarau über die Staffelegg. Ab hier fahren die Postautos beider Linien beschleunigt und parallel zu einer BBA-Stadtbuslinie in die Stadt hinein; in Gegenrichtung hat ein Citaro-Gelenkbus bei der Haltestelle Kreuz den „Express-Abschnitt“ hinter sich. Er wird gleich das Dorf verlassen und dann die eigentliche Hauptstrasse, welche das Dorf heute umfährt, erreichen. Im Hintergrund folgt ein BBA-Gelenkwagen, welcher am Kreuz Endstation hat.

Die Altstadt von Aarau verbindet eine weitgehend intakte Bausubstanz mit einzelnen modernen architektonischen Perlen, vielfäliger Gastronomie und einem grossen Angebot an Läden; entsprechend zieht die Altstadt weitherum Leute an, welche mit allen Buslinien direkt ins Zentrum fahren können. Der Citaro der Regie ist unterwegs durch die Vorstadt in Richtung Bahnhof, die sonntagmorgendliche Ruhe kommt einer pünktlichen Abfahrt entgegen – werktags ist die Durchfahrt durch die Begegnungszone für die Chauffeure eine grosse Geduldsprobe.

Endstation der Linie ist beim Bahnhof Aarau, wo 2013 ein moderner Bushof eingeweiht wurde. Beide Pass-Linien werden in Spitzenzeiten halbstündlich geführt, wobei der Takt auf der Staffelegg durch zusätzliche Schnellbusse verdichtet wird. Trotzdem stehen aufgrund der effizienten Umläufe nur in Nebenverkehrszeiten Postautos einige Zeit am Bahnhof – wie dieser Citaro von PU Brem, der an einem Herbstmorgen hier fast 30 Minuten Standzeit abwartet. In der Spitzenzeit wenden die Brem-Busse jeweils schlank und ermöglichen so den Halbstundentakt, welcher zusätzlich durch Beiwagen ergänzt wird.

Mit ein Grund, dass die Staffelegg und nicht das Benkerjoch der Hauptübergang vom Aare- ins Fricktal ist, dürfte die geringere Höhe des Passes (621 m.ü.M.) und das insgesamt flachere Gelände sein – Serpentinen wie am Benkerjoch sucht man an der gut ausgebauten Strasse vergeblich. Der Setra 315NF mit Ziel Aarau fährt langsam aber stetig vom Densbürener Ortsteil Asp zur Passhöhe hinauf, die er in wenigen Metern erreicht. Genau wie das Benkerjoch ist auch die Staffelegg Ausgangspunkt für diverse Wanderungen, etwa über die Gisliflue ins Schenkenbergertal.

Auch der Einsatz der Gelenkbusse seit 2015 ist dank der gut ausgebauten Strasse problemlos möglich – er war von den Frequenzen her dringend notwendig, fahren doch weiterhin in Spitzenzeiten zu den halbstündlichen Gelenkbussen bis zu drei Zusatzkurse in der Stunde über den Pass. Die ersten vier Wagen der Regie – der letzte verbliebene Fricktaler PU Brändli fährt bisher nur mit Standardbussen über den Pass – wurden als Occasionen angekauft und konnten ihre Bergtauglichkeit zuvor am steileren und engeren Passwang demonstrieren… Im Bild ist ein Fahrzeug unterwegs durch Ueken und hat noch gut eine halbe Stunde Fahrt bis Aarau vor sich. Inzwischen werden auch fabrikneue Gelenkbusse hier eingesetzt.

Als nächstes wird der Bus Herznach erreichen, ein Mini-Knotenpunkt – hier zweigt die Buslinie 139 nach Zeihen ab. Der lokale PU Glanzmann betrieb diese Anschlusslinie bis 2016 teilweise mit einem Kleinbus, teilweise mit einem Midibus - der Sprinter wurde 2013 neu beschafft und wartet hier bei der Post Herznach auf Anschlussreisende. Seit 2016 fährt auf dieser Zweiglinie ebenfalls die Regie mit Standardbus.

Während die Benkerjoch-Linie in Frick endet, fahren die Busse der Staffelegg-Linie 135 nominell weiter bis Laufenburg, Bezirkshauptort am Rhein und «Doppelstadt» mit dem deutschen Pendant auf der anderen Seite des Rheins. Faktisch fahren nur einzelne Eilkurse in der Hauptverkehrszeit tatsächlich von Aarau durch – aufgrund der Notwendigkeit, zwischen Aarau und Frick Gelenkbusse einzusetzen, und der gleichzeitigen Schwierigkeiten, zwei solche in Frick zu be- und entladen, muss üblicherweise in Frick auf einen Standardbus umgestiegen werden. Vier solche Fahrzeuge (von damals noch drei verschiedenen PU) warten hier auf dem recht neuen, aber noch nicht behindertengerechten Bushof auf ihre Anschlüsse; auf der Linie 135 wurden zum Aufnahmezeitpunkt noch einzelne «Kurz-Kurse» Laufenburg – Kaisten durch PU Erne geführt.

Die Linie 135 stellt die schnellste Verbindung von Laufenburg nach Zürich dar und wird deshalb in Spitzenzeiten auch verstärkt; es fahren üblicherweise zwei Kurse mit Anschluss in Frick von und nach Zürich, dazu verschiedene Eilkurse. Tagsüber wird hingegen noch immer nur stündlich gefahren. Am 21.8.2012 hat ein Citaro der Regie Frick das Gemeindehaus Kaisten bedient, er nimmt in Kürze die kurze Steigung über den Kaisterberg nach Frick in Angriff...

...eine Steigung, die oftmals ausreicht, um den ohnehin seltenen Fricktaler Nebel zu überwinden. Der Citaro hat in Kürze die 475 m.ü.M. (und so rund 150 Meter über dem Rhein) gelegene Passhöhe erreicht und wird dann hinabtauchen nach Frick, wo schlanker Anschluss nach Zürich besteht.