Letztes Update: 16. März 2024, 20:53
Das Dorf Frick, nördlich des Juras im Einzugsgebiet der Agglomeration Basel und ihres Tarifverbunds TNW, aber im Kanton Aargau gelegen, ist der wichtigste öV-Knotenpunkt des oberen Fricktals. Der Schnellzugshalt, welcher direkte Verbindungen nach Zürich und Basel ermöglicht, ist Ausgangspunkt verschiedener Linien der Feinerschliessung, ermöglicht über mehrere Jura-Pässe aber auch Fahrten in die Aargauer Gebiete südlich des Juras. Während die Staffelegg-Linie nach Aarau aufgrund der fehlenden Bahn auf dieser Verbindung zu den ersten Buslinien im GA-Geltungsbereich gehörte, wurde die durchgehende Linie Brugg – Frick erst in den 1990er-Jahren eingeführt, als die SBB den Regionalzugsverkehr auf der Strecke abschaffte. Heute fahren in der HVZ bis zu drei stündliche Busse ab Frick entlang der Sissle in die obersten Fricktaler Dörfer, wobei einer davon in Effingen endet. Die anderen fahren weiter über die Passhöhe des Bözbergs…
…bis zum Bahnhof Brugg, wo Anschluss an die IR-Züge von und nach Zürich besteht. Die Busse erhalten in Brugg eine Pole-Position zuvorderst im Bushof, um von dort rasch starten zu können – die Fahrzeit zwischen den Anschlüssen in Frick und Brugg ist jeweils knapp.
Auch PU Glanzmann bediente bis 2016 ein einzelnes Kurspaar auf der Bözberger Linie mit seinem Volvo-Midibus. Das Fahrzeug hat den Bahnhof Brugg verlassen, die Aare überquert und fährt nun vor der Silhouette der hübschen Altstadt langsam bergwärts. Für die 230 Meter Anstieg bis zur Passhöhe stehen den Bussen zwar angemessene 5 Kilometer zur Verfügung, dafür aber nur 6 Minuten…
…eine Rechnung, die nur aufgeht, wenn nicht für die verschiedenen Zwischenhalte wieder angehalten werden muss. Die knappen Anschlüsse führen auch gelegentlich zu Diskussionen im Fahrplanverfahren und in den lokalen Zeitungen. Dem weniger eiligen Reisenden bietet die Linie dagegen eine schöne Aussicht über das Aaretal, zu diversen Schlössern und auf die Stadt Brugg – im Bild ist der Bus unterwegs zwischen Vierlinden und der Passhöhe beim Weiler Neustalden.
Auf der „Nordwestrampe“ geht die Berg- und Talfahrt ähnlich zu – ohne Serpentinen oder ähnliche „Attraktionen“, aber mit einer stetigen Steigung. Auch hier wird, wenn es die Strassenverhältnisse zulassen, zügig gefahren. Der MAN von PU Brändli hat die Talfahrt bis ins oberste Fricktal schon fast geschafft und erreicht nächstens die Haltestelle Effingen…
…die direkt an der Hauptstrasse ausserhalb des kleinen Dorfes angesiedelt ist. Wenn in der Hauptverkehrszeit halbstündlich nach Brugg gefahren wird, kreuzen sich ungefähr hier die Busse, was eine gute Anschlusssituation für die Nebenlinie 139 nach Herznach bietet. Die Linie wurde noch bis 2016 vom lokalen PU Glanzmann, Zeihen, bedient…
…und in den Nebenverkehrszeiten mit Kleinbus, teils sogar nur auf Voranmeldung bedient. An ihrem anderen Endpunkt Herznach bietet sie Anschluss an die Hauptlinie 135 von Frick über die Staffelegg nach Aarau an.
Seit der Übergabe der Linie an die Regie wird auf der Linie ebenfalls ein Standardbus eingesetzt, hier im Dorf Zeihen auf halbem Weg der Linie. Der Ort liegt zwar an der SBB-Bahnlinie Brugg–Frick, hatte jedoch nie einen eigenen Bahnhof. Ganz im Gegensatz zu Effingen, dessen Bahnhof etwa auf halbem Weg zwischen Effingen und Zeihen liegt…
…und einst Ausgangspunkt für die ursprüngliche Hausstrecke von PU Brändli war. Diese führte vom Bahnhof Effingen über Effingen nach Bözen, wo auch heute noch die Grundtaktkurse und 2 von 3 stündlichen Kursen in der Spitzenzeit die Hauptstrasse verlassen und eine kurze Stichfahrt nach Elfingen absolvieren (die Kurz-Kurse Frick – Effingen dabei nur in Lastrichtung). Dabei passieren sie auch die abseits der Hauptstrasse gelegene Kirche, welche über dem Eingang ins kleine Seitental thront.
Gleich nach der Kirche weitet sich das Tal und der Bus fährt zwischen Acker und Kuhweide weiter taleinwärts und kurz darauf wieder zurück – dank einem neuen Wendeplatz in Elfingen könnten theoretisch sogar Gelenkbusse eingesetzt werden, was aber wiederum daran scheitert, dass im Bushof Frick maximal ein einziger Gelenkbus Platz hat (und dieser Platz für die stärkstfrequentierte Staffelegg-Linie notwendig ist)… Und so fährt auch auf diesem Zusatzkurs Frick – Effingen – Elfingen – Frick ein Standardbus der Regie dem Wendeplatz Elfingen und dem Sitz des PU Brändli entgegen. Der PU bedient die Linie heute gemeinsam mit der Regie, was effiziente Umläufe auch in der Nebenverkehrszeit sowie eine gewisse Reserve in der Hauptverkehrszeit ermöglicht.
Nebst Effingen verfügte auch Hornussen einst über einen SBB-Bahnhof (der für den Güterverlad und als Dienststelle nach wie vor existiert). Die Busse fahren heute bis zu dreimal pro Stunde durchs Dorf: Ein Direktkurs Frick Brugg (ohne Bedienung Eflingen), ein „normaler“ Kurs Frick – Brugg und ein Zusatzkurs Frick – Effinger, welcher Elfingen nur in Lastrichtung bedient. Tagsüber gibt’s hingegen nur einen einzigen stündlichen Kurs – hier unterwegs in Richtung Brugg durch das langgezogene Strassendorf Hornussen.