Letztes Update: 31. Oktober 2023, 11:15
Seit bald 30 Jahren verkehren im Aargauer Rheintal die Postautos von PU Erne; aktuell auf zwei Linien. Die mit Standardbussen gefahrene Hauptlinie führt im Stundentakt von Laufenburg über Schwaderloch, Leibstadt und Leuggern nach Döttingen, wo Bahn- und Busanschluss in diverse Richtungen besteht. Im letzten Abschnitt ab Leuggern wird die Linie 149 auch überlagert durch die Linie 148 Döttingen – Mandach, die in Döttingen wiederum mit der Linie 376 nach Brugg verknüpft ist… Auf dieser Aufnahme begegnen sich der 149er-Kurswagen von PU Erne und der soeben von der Linie 148 auf die 376 gewechselte O405N von PU Voegtlin-Meyer am Bahnhof Döttingen.
In Spitzenzeiten fährt die Linie 376 halbstündlich, die umlaufbedingte Verknüpfung weiter nach Mandach fällt weg. Das Mandacher Kursfahrzeug – bis 2015 das einzige Fahrzeug von PU Staudacher, Mandach, heute ein Fahrzeug von PU Erne – fährt dann in seiner Döttinger Standzeit einen zusätzlichen Rundkurs nach Leuggern und Gippingen. Im Bild erreicht der damalige Citaro Ü von PU Staudacher nach einer kurzen Steigung von Kleindöttingen kommend Leuggern auf direktem Weg (analog der Linie 148), um dann wie die Linie 149 über Gippingen zurückzufahren.
Eine halbe Stunde später ist der selbe Wagen dann auf der regulären Linie 148 unteregs, welche Mandach und zwei weitere kleine Dörfer in einem Seitental des Aargauer Juras erschliesst. Der Wagen verlässt Hettenschwil und erreicht als nächstes Etzwil.
Die Eröffnung des Linienastes Leibstadt – Döttingen erfolgte 1994, als der SBB-Regionalverkehr zwischen Koblenz und Laufenburg eingestellt wurde; Die Dörfer entlang der Bahnlinie sind so direkt an den restlichen Aargau angebunden. Später wurde die Linie Döttingen – Leibstadt direkt nach Laufenburg durchgebunden, wo dieser Citaro Anschluss von und zur Basler S1 bietet und auf die Rückfahrt nach Döttingen wartet. Während einigen Jahren wurde in der Standzeit ein zusätzlicher Kurzkurs ins benachbarte Kaisten angeboten, der aber inzwischen der Linie 144 und somit PU Brändli übergeben wurde.
Zwischen Döttingen und Leuggern führt die Linie 149 im Gegensatz zu den Mandacher Bussen nicht über den direkten Weg, sondern bedient das in der Aare-Ebene gelegene Gippingen. Das Dorf lag einst inmitten der grossen Schwemmebene, mit dem Bau des Klingnauer Stausees in den 1930er-Jahren rückte es aber zurück an den Aarelauf, welcher für die frühe Industrialisierung der Gegend sorgte. Heute ist die Industrie vor allem von der Strasse abhängig…
Nach Leuggern führt die Buslinie auf direktem Weg über den Hügelzug namens Kirchspiel zum Rhein. Im dank seinem Kernkraftwerk bekannten Leibstadt ist der kleine Knotenpunkt des Netzes; Die erste Linie führte als Rufbus vom damaligen Bahnhof nach Leuggern, Reuenthal, Full und Koblenz. Heute fahren die Kleinbusse im Rufbusverkehr zwischen Koblenz und Leibstadt, wo Anschluss an die Hauptlinie Döttingen - Laufenburg besteht. Auf dieser ist am 18.3.2010 ein Volvo 8700LE unterwegs, er erreicht in Kürze die Umsteigehaltestelle Milchhüsli.
Beim alten Bahnhof Schwaderloch befindet sich die Grenze zwischen der A-Welle und dem Tarifverbund Nordwestschweiz; Hier wenden die Verdichtungskurse ab Döttingen, welche die Linie zum Halbstundentakt verdichten. Züge halten hier seit 1994 keine mehr, der Bahnhof dient als Bar und Wohnhaus. Aufnahme am 18.3.2010.
Zwischen Schwaderloch und dem Ortseingang von Laufenburg führt die Kantonsstrasse meist direkt dem Rhein entlang; Zusammen mit der für den Güterverkehr noch immer bestehenden Bahnlinie füllt die Verkehrsachse das schmale Band zwischen Fluss und Hangfuss fast komplett aus. Für die PostAuto-Reisenden ergibt das dafür einige schöne Ausblicke auf den hier teils noch ungestauten Rhein.