Letztes Update: 31. Oktober 2023, 11:19
Der „Bushof“ von Muri, der zum Zeitpunkt des Fotos aus einem einzigen langen Trottoir bestand und der ab 2017 zu einer modernen und behindertengerechten Anlage ausgebaut wird, ist Ausgangspunkt zweier Buslinien, die (im Gegensatz zu den vielen „Misch-Linien“ in der Region) ausschliesslich von PU Kuhn, Meerenschwand, bedient werden. Im Bild ein Bus der Linie 343 mit Ziel Buttwil.
Ziel der Buslinie 343 ist heute das Dorf Geltwil am Hügelzug des Lindenbergs. Die kleine Gemeinde mit 200 Einwohnern wird von Montag bis Samstag ungefähr stündlich vom Bus bedient, wobei dieser nicht im engen Dorfzentrum von Geltwil, sondern im danebenliegenden Weiler Isenbergschwil wendet. Dort wurde für die Buslinie 343 eigens ein Wendeplatz gebaut, im Bild wendet ein inzwischen ausrangierter Volvo/Hess B10L auf der Anlage auf grüner Wiese am Dorfrand.
Eine leicht höhere Frequenz als nach Geltwil wird im unteren Linienabschnitt zwischen Muri und Buttwil angeboten; einzelne Zwischenkurse schliessen die Taktlücken, die sich zwischen den bis Isenbergschwil verkehrenden Kursen ergeben. Der Volvo B10L hat mit seinem nachmittäglichen Zwischenkurs die Schlaufe durch das Dorf absolviert und fährt nun wieder talwärts gegen Muri.
Bei der Fahrt über die Hauptstrasse wird auch der Blick frei auf den Hauptort Muri mit seinem Kloster; der Bus ist unterwegs bergwärts nach Geltwil auf der breiten Kantonsstrasse; diese quert bei Geltwil den Lindenberg und stellt so eine der Hauptverbindungen vom Freiamt ins Seetal her.
Eine zweite Linie ab Muri führt mit der Nummer 344 nach Brunnwil, einem Ortsteil der Gemeinde Beinwil im Freiamt und ebenfalls am Hügelzug des Lindenbergs gelegen. Bis Ende 2015 wurde die Linie vom ortsansässigen PU Küng bedient, welcher nebst einem modernen Citaro LE auch einen NAW BH4-23 als Reservewagen einsetzte. Das Fahrzeug ist hier an der Endhaltestelle vor dem Küng’schen Wendeplatz zu sehen.
Wenig unterhalb Brunnwil quert die Linie das eigentliche Dorf von Beinwil (nicht zu verwechseln übrigens mit Beinwil am See, das kaum 20 Kilometer entfernt im Seetal liegt). Im Gegensatz zu den näher an den Einzugsgebieten von Zürich und Luzern gelegenen Gemeinden konnte hier dank moderatem Wachstum das Dorfbild recht gut erhalten bleiben – die in ihrem Kern fast exakt 400-jährige Pfarrkirche St. Burkhard hat der Bus soeben passiert, in wenigen Augenblicken erreicht er die Haltestelle Dorf.
Unterhalb Beinwil führt die Linie über die sanft abfallenden Wiesen talwärts bis ins 150 Meter tiefer gelegene Benzenschwil an der Bahnlinie Lenzburg – Wohlen – Muri – Rotkreuz (Aargauer Südbahn) und von dort durch die ausgedehnten Industriegebiete des Bezirkshauptortes Muri zur Endstation. Das Bild zeigt den Bus auf Talfahrt oberhalb Rüstenschwil.
In Muri befindet sich auch das Kreisspital, welches natürlich ebenfalls mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen werden soll. Dies geschieht mit der eigenständigen Kurz-Linie 349, welche das Spital ab dem Bahnhof anbindet. Der Fahrplan nutzt hauptsächlich Standzeiten der Linien 343 und 344, und so gelangen die Kuhn’schen Standardbusse regelmässig auf die Achse. Der Citaro LE ex PU Küng hat soeben über den Spitalparkplatz gewendet und fährt nun zurück zum Bahnhof, bevor er die nächste Bergfahrt nach Brunnwil unter die Räder nimmt.