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Im Dezember 2014 wurde südlich des Bahnhofs Brugg der neue Bushof Bahnhof/Campus (neben dem Campus der FHNW) in Betrieb genommen. Seither fahren fünf der dreizehn Brugger Postautolinien ab dieser modernen Station vor allem in Richtung Süden. Im Gegensatz zur engen alten Busstation auf der Nordseite ist die Anlage von Anfang an für Gelenkbusse ausgelegt, welche auf zwei Linien auch regelmässig eingesetzt werden; im Bild zuvorderst ein MAN A23 von PU Voegtlin-Meyer bereit zur Abfahrt nach Birr.

Alle Linien, welche Brugg südwärts verlassen, führen zwangsläufig über das direkt angrenzende Windisch. Zwei davon bedienen die Haltestelle Gemeindehaus, die anderen drei fahren über die Haltestelle Zentrum stadtauswärts. Beim darauffolgenden Kreisel biegt die Linie 361, der eigentliche Windischer „Stadtbus“, ab in Richtung Unterwindisch…

…das auf einer Landzunge zwischen Aare und Reuss liegt und in einer Schlaufe bedient wird. Das ländliche Dorf wurde früh industrialisiert und erhielt eine Fabrikanlage an bester Lage; diese wurde in den letzten Jahren zum modernen Wohn- und Arbeitsort umgestaltet und wird mit der eigenen Bushaltestelle „Kunz-Areal“ bedient. Der MAN von PU Voegtlin-Meyer hat diesen urbanen Teil von Windisch bereits wieder verlassen und passiert im alten, ländlichen Dorfkern die frühere Endhaltestelle «Löwen», welche in der Regel ohne längere Standzeit durchfahren wird, damit die Busse rechtzeitig für die nächste Anschlussspinne zurück in Brugg sind.

Inzwischen wurde die Haltestelle «Kunz-Areal» auch offiziell zur Endhaltestelle. Ausserdem wurde die Linie elektrifiziert – ein Scania-Elektrobus, welcher jeweils am Bahnhof Brugg geladen wird, bedient die Linie weiterhin im Halbstundentakt. Das Fahrzeug wird in wenigen Metern die Endhaltestelle erreichen – leider hat das Auto auch weiterhin eine Pole-Position, die ein besseres Foto verhindert…

Mit ihrem Halbstundentakt ebenfalls zu den wichtigeren Linien zu zählen ist die 364 nach Birr; Sie fährt mehrheitlich entlang der SBB-Bahnlinie durchs Birrfeld. Der Ort dieser Aufnahme, Hausen bei Brugg, hat allerdings bis heute keinen Bahnhof erhalten und ausser Lärm nichts von der internationalen Transitachse über den Gotthard. Dafür ist der Bus im Bild – einer der nach fünfjähriger Testphase 2017 wieder ausrangierten Brennstoffzellen-Citaro – umso ruhiger. Inzwischen wurde die Linie nicht nur zeitweise zum Viertelstundentakt verdichtet, sondern wird auch grossmehrheitlich mit Gelenkbussen bedient…

…welche die stark gewachsenen Dörfer Hausen, Lupfig und Birr anbinden. Unweit des Bahnhofs Lupfig verlässt die Buslinie die Hauptachse und mit ihr die Bahnlinie in Richtung Dorf Lupfig. Vor der Kulisse des monströsen Antalis-Gebäudes macht sich ein Citaro von PU Voegtlin-Meyer bereit zum Einspuren, um danach ins 2300-Einwohner-Dorf zu fahren; noch 1990 zählte die Gemeinde lediglich 1300 Einwohner.

Zu den schwächeren Linien im Raum Brugg zählt diejenige nach Scherz. Bis zu deren Ausrangierung 2018 und 2020 waren auf der Linie deshalb auch gelegentlich Midibusse im Einsatz, wenn auch aufgrund der Reduktion der Midibus-Flotte immer seltener. Am 28.8.2012 ist ein MAN-Midi Typ A35 von PU Voegtlin-Meyer auf der Rückfahrt von Scherz nach Brugg, als er den geschichtsträchtigen Stammsitz der Habsburger im gleichnamigen Dorf passiert.

Die Linie 362 ist eine Tangentiallinie zur Stadt Baden und führt von Brugg nach Mellingen-Heitersberg. Die Linie fährt heute tagsüber stündlich, wobei nebst dem «Haus-PU» Twerenbold verknüpfungsbedingt auch Fahrzeuge von PU Steffen, Remetschwil, auf die Linie gelangen. In der Hauptverkehrszeit fahren die Busse halbstündlich. In Gebenstorf fährt die Linie, wie auch die RVBW-Busse und die Indermühle-Wagen der Linie 357, eine kurze Stichstrecke zur Haltestelle Gemeindehaus, am 9.7.2013 ist dort ein Setra 315NF von PU Twerenbold zu sehen.

Weiter geht die Fahrt nach Birmenstorf, wie Gebenstorf mit einer Linie der RVBW an Baden angeschlossen. Die Postautos durchfahren das Dorf praktisch auf ganzer Länge, dieser Citaro ist bei der Haltestelle Heigelweg unterwegs in Richtung Brugg.

Endhaltestelle ist der Bahnhof Mellingen-Heitersberg, 2004 neu eröffnet als Ersatz für den Halt Mellingen an der aufgehobenen Nationalbahn-Linie Wettingen¬ – Lenzburg. Der damals erbaute Busknoten platzt 15 Jahre später aus allen Nähten, hat doch der ÖV in der Region ein in diesem Ausmass nicht erwartetes Wachstum erlebt. Auch die Linie 362 wird heute in der Regel mit Gelenkbussen bedient – der knappen Wendezeit wegen wurde die einst eigenständige Linie inzwischen mit der Linie 331 Mellingen – Widen verknüpft. Der Citaro-Gelenker von PU Twerenbold hat nun einige Minuten Reservezeit abgewartet und fährt in Kürze – und vor dem eigentlichen Knoten zur Minute xx.30 – ab in Richtung Brugg. Dadurch kann die S11 (zur Zeit der Aufnahme noch S3) aus Zürich abgenommen werden, der für diese Linie weniger wichtige Anschluss aus Aarau wird jedoch verpasst.

Die fünfte Linie führt ab Windisch mit der Nummer 363 weiter entlang der Reuss über Mülligen nach Birrhard. Die Gegend ist wie das ganze Birrfeld eine Schwemmebene, deren Kies über die Jahrzehnte an vielen Stellen abgebaut wurde. Derzeit besteht ein Werk bei Mülligen, dessen imposantes Gerüst der Citaro auf seiner Rückfahrt Richtung Brugg soeben passiert hat. Er erricht in Kürze das Dorf, danach führt die Strasse der auf einer kurzen Strecke schluchtartig engen Reuss entlang.

Seit Dezember 2019 führt die Linie 363 systematisch weiter bis Mellingen Lindenplatz (jedoch als einzige der Postautolinien in Mellingen nicht zum Bahnhof Heitersberg), nachdem bereits zuvor einige Kurse im Spitzenverkehr bis hierhin fuhren. Bei der grosszügigen, aber bis jetzt nicht behindertengerechten Anlage, welche als Umsteigepunkt nach Eröffnung der Umfahrung Ende 2022 noch an Bedeutung gewonnen hat, steht der Bus dann rund 10 Minuten und bietet verschiedene Anschlüsse Richtung Reusstal, bevor er die Rückfahrt nach Brugg antritt.