Letztes Update: 1. November 2023, 10:11
Ab dem Bushof Sursee starten heute 8 Postautolinien nebst drei Linien des KTU „Rottal Auto AG“ (ARAG). Aufgrund der grossen Angebotsausbauten im letzten Jahrzehnt ist das Bauwerk heute etwas unterdimensioniert und die Busse stehen richtiggehend Schlange. Die Busse der drei Linien Richtung Beromünster und Beinwil benutzen jeweils diesen Platz, hier ein Bus der Eilkurs-Linie 87.
Die Kurse nach Beromünster verlassen Sursee via die Haltestelle Altstadt und über den Schenkoner Ortsteil Zellfeld, bevor sie die Steigung ins höher gelegene Michelsamt in Angriff nehmen. Dabei passieren sie auf einer sehr gut ausgebauten Kantonsstrasse die Siedlung Tannberg, die hier in den letzten Jahrzehnten auf grüner Wiese aus dem Boden gestampft wurde.
Beim Gasthaus Chommlen ist das Hochplateau erreicht, von hier an geht die Fahrt ohne grosse Höhenunterschiede in einem stetigen auf und ab weiter nach Beromünster. Hier ein Kurs in Gegenrichtung, aus Beromünster und Rickenbach kommend; im Hintergrund wird der berühmte Sendeturm von „Beromünster“ (faktisch damals auf Gebiet der Nachmargemeinde liegend) ins Blickfeld, von hier aus wurde die Schweiz über Jahrzehnte mit öffentlich-rechtlichem Radio versorgt.
Die Kurse der Linie 81 verlassen kurz danach die Hauptstrasse, um über verschiedene Weiler das Dorf Rickenbach zu erreichen. Hier befindet sich der ursprüngliche Sitz von PU Hüsler, welcher inzwischen den Postauto-Betrieb an die Tochtergesellschaft SB Trans ausgelagert hat; der Bus ist vor der (eher abstrakten) Kirche unterwegs in Richtung Sursee. Wie die Haltestellen-Tafel erahnen lässt, fahren hier auch andere Busse: Diejenige der Linie Luzern – Rickenbach der Auto AG Rothenburg.
Endstation Beromünster: Das Areal des 1992 stillgelegten Bahnhofs des Marktfleckens, dessen Ortsname „Münster“ („Möischter“ im Dialekt) erst im 20. Jahrhundert offiziell um die Präzisierung „Bero“ ergänzt wurde, wurde zum Busknoten umgebaut, es bestehen Anschlüsse zwischen Postautolinien nach Sursee und Beinwil sowie der Buslinie des Busbetriebs Seetal-Freiamt nach Hochdorf. Die beiden Postautolinien sind übrigens in der Regel durchgebunden.
Seit 2009 fährt zwischen Sursee und Beromünster der Schnellbus „Möischter-Express“, welcher in Spitzenzeiten das Regionalzentrum schlank an den Fernverkehr in Sursee anbindet (die Buslinie 81 kann aus Umlaufgründen nur den RegioExpress erreichen). Zwischen Chommlen und Gunzwil nimmt er den direkten Weg über die Kantonsstrasse und lässt Rickenbach, das mit anderen Linien gut erschlossen ist, aus – hier ein Bus auf dem Weg nach Sursee auf der weiten Hochebene, der Bus hat soeben die alte Sendeanlage (nicht zu verwechseln mit dem zugehörigen Turm) passiert.
Die Buslinie Beromünster – Beinwil am See hat eine spezielle Geschichte: Sie wurde 1992 eröffnet, um die Regionalzüge der SBB auf dieser Strecke vorerst provisorisch für fünf Jahre zu ersetzen. Aus fünf Jahren wurden inzwischen 23, und die Anlagen der steilen und langsam trassierten Nebenbahn wurden abgebrochen – im Gegensatz zur Bahn bedienen die Busse auch das Dorf Schwarzenbach. Von der Bergfahrt dorthin bieten sich Ausblicke über das Wynental und bis zum Jura.
Der einstige SBB-Bahnhof Menziken wird heute von der Wynentalbahn aus Aarau bedient, welche auf dem Abschnitt Reinach – Menziken das frühere SBB-Trassee übernahm, um die alte Linienführung auf der Strasse zu ersetzen. Die Busse halten auf dem Vorplatz der modernen Anlage – hier ein Bus der Linie 399…
…welche seit 2009 von Montag bis Freitag die Busse der Linien Beinwil – Beromünster und Beromünster – Sursee zum Halbstundentakt verdichtet. Zwischen Menziken und Rickenbach wählt die Linie 399 den direkten Weg und fährt via Burg statt Beromünster, so kann in Sursee in Lastrichtung der IC-Anschluss erreicht werden. Hier ein Bus unterwegs Richtung Sursee beim Rickenbacher Ortsteil Niederwil.
Am Bahnhof Beinwil der Seetalbahn wenden die Busse auf dem Areal der früheren Nebenlinie Beinwil – Beromünster, welche jeweils nur über eine doppelte Spitzkehre mit der Seetalbahn verbunden war. Im Gegensatz zur stillgelegten Nebenlinie wurde die Seetalbahn um die Jahrtausendwende grundlegend modernisiert und ist heute eine halbstündlich befahrene S-Bahn. Die Busse der Linien 398 und 399 nehmen den Halbstundentakt in Kombination ebenfalls ab.
Von Beinwil nach Menziken nutzen die Verkehrsmittel eine kleine Lücke zwischen Homberg und Erlosen, um vom Seetal ins Wynental zu wechseln. Die Siedlung ist inzwischen hier praktisch durchgehend – nur noch ein Schild trennt die Gemeinden Beinwil und Menziken. Der Bus ist unterwegs nach Beromünster (und Sursee) – die dichte Bebauung und deren Sichtschutz verunmöglicht heute den Blick auf den Hallwilersee.