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60.405 Altdorf/Flüelen – Isenthal (Bis Dez. 2022)

Letztes Update: 13. Mai 2023, 6:50

Eine interessante Buslinie führt von Altdorf ins Isenthal. Die einst von PU Gasser betriebene Linie wurde seit 2001 ebenfalls durch die Auto AG Uri als PU bedient, welche seit 2014 sogar niederflurig fährt – seit Dezember 2022 nun in Eigenregie, womit die gelbe Farbe im Isenthal der Vergangenheit angehört. Im Gegensatz zu den Tallinien fuhr die Linie in Altdorf nicht ab der Haltestelle Telldenkmal im Nadelöhr der Ortsdurchfahrt, sondern begann ausserhalb des Kerns in 3 Minuten Fussdistanz bei der Post.

Anschliessend wurde der Bahnhof Altdorf bedient, welcher im Nachgang zur Neat-Eröffnung zum kantonalen ÖV-Knotenpunkt ausgebaut wurde. Dort bestanden je nach Zeit (die Linie fuhr nur sechsmal pro Tag und ohne Takt) Anschlüsse an den IR oder die S-Bahn; gelegentlich auch an andere AAGU-Linien, die zumindest bis Seedorf praktisch zeitgleich zu den Isenthaler Kursen fuhren. Morgens ist im Fahrplan noch bis Ende 2022 eine Besonderheit eingebaut: Mit einem Einachs-Anhänger transportieren die Busse morgens volle Milchkannen hinunter ins Tal…

…um dann auf der Bergfahrt, wenn die Pendler abgeladen waren, diese bei der Käserei nahe des Bahnhofs Altdorf abzuladen und durch leere einzutauschen. Der kurze Halt, für den Postauto-Chauffeur, welcher selbstverständlich beim Umlad hilft, ziemlich schweisstreibend, war im Fahrplan (wieder) eingerechnet.

Bis zum Fahrplanwechsel Ende 2020 fuhren einige Kurse der Isenthaler Linie auch via Bahnhof Flüelen, was mit einem längeren Umweg verbunden ist, dafür aber vor dem Ausbau des Bahnhofs Altdorf bereits Fernverkehrsanschluss ermöglichte. Insbesondere für die Wanderer eine willkommene Ergänzung! Bei schlechtem Wetter wie hier wurde die Möglichkeit dagegen kaum genutzt – und mit dem Halt der Fernverkehrszüge in Altdorf ist dieser heute tatsächlich überflüssig geworden. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 wurde nun auch die Doppelführung mit der AAGU zwischen Altdorf und Seedorf eliminiert, indem kurzerhand die AAGU-Tallinie bis Isenthal verlängert wurde.

Beim Seegarten Isleten biegt dann die Strecke nach Isenthal vom See ab; die Anschlusskurse Isleten – Bauen mit Kleinbus über die eindrückliche Tunnelstrecke dem See entlang sind inzwischen seit bald 20 Jahren (Ende 2005) Geschichte. Vor der Bergfahrt weist eine Tafel die Auto- und insbesondere Bus- und LKW-Fahrer auf die sehr schmale Strecke mit Busverkehr hin, wobei diese nicht immer beachtet wird. Durch die eindrückliche Felsengalerie rollt der Hess-Bergbus – die Fahrzeuge waren ab 2014 Standard auf der Linie und bleiben nun in AAGU-Farben erhalten – talwärts.

Die folgende Bergstrecke zählt aus Sicht des Webmasters zu den eindrücklichsten der Schweiz; in wenigen Minuten überwindet die Strecke, an verschiedenen Stellen direkt in den Fels gehauen, mehr als 300 Höhenmeter hinauf ins Seitental; besonders eindrücklich ist die unterste Kehre mit der rund 10 Meter hohen Stützmauer aus Bruchstein, welche die Kehre direkt auf den Fels abstützt. An einem föhnigen Morgen ist der Bergbus unterwegs bergwärts ins Tal hinauf, im Hintergrund geht der Blick über die Reussebene bis zum Windgällen.

Nach einer kurzen Bergfahrt beruhigt sich dann die Landschaft, und der Bus folgt weitgehend dem Isenthalerbach. Unterhalb des Dorfkerns werden bei einem Hof die ersten leeren Milchkannen entladen…

…bevor sich der Bus an die enge Ortsdurchfahrt wagt. Im Bild «quetscht» sich ein Cacciamali TCI 972 gerade durch den Engpass beim Gasthaus Tourist; das wendige, aber leider sehr unzuverlässige Fahrzeug war von 2006 bis 2014 hier im Einsatz.

Nach dem Dorfkern führt die Buslinie noch über mehrere Kilometer weiter bis zum Weiler St. Jakob, Talstation der Kleinpendelbahn hinauf nach Gitschenen. Sowohl bei der Tal- als auch bei der Bergstation starten zahlreiche Wanderwege, die über Pässe und Gipfel bis ins Engelbergertal führen. Der Bus hat vor kurzem bei der Talstation gewendet und fährt nun beim Stettli wieder talauswärts Richtung Dorf.