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60.407 Amsteg – Bristen (Maderanertal) (Bis Dez. 2022)

Letztes Update: 13. Mai 2023, 6:50

Eine kleine Nebenlinie führt von Amsteg an der Gotthard-Nordampe ins Maderanertal. Noch bis 2010 von PU Tresch bedient, ist sie seither in den Händen der Auto AG Uri, welche so ihre PU-Aktivitäten im Urnerland weiter ausbauen konnte und die Linie anschliessend Ende 2022 sogar in Eigenregie übernahm. Die Postautos waren in Amsteg garagiert, hier steht ein Cacciamali TCI972 vor der Garage und wartet auf den Anschlussbus aus Erstfeld.

Die Kerstelenbachbrücke an der SBB-Gotthardlinie markiert den eigentlichen Einstieg ins Maderanertal. Die für die Linie eher ungewöhnliche Konstruktion mit Stahlkasten überspannt das Dorf in eindrücklicher Höhe – doch der Bus wird schon bald den Blick von oben auf die Brücke ermöglichen. Hier ein NAW BH4-23; noch bis zur Übernahme durch die Auto AG Uri wurde für Beiwagen ein solches Fahrzeug eingesetzt.

Die erste Steigung aus dem Tobel auf die Höhe der Ortschaft Bristen ist nur mit mehreren Kehren zu bewältigen, welche teils als Mini-Tunnels in den Berg geschlagen werden mussten. Nach einem Felssturz musste die Strasse 2003 abschnittweise neu gebaut werden – durch den seither baumlosen Hang ist ein perfekter Blick auf die verschiedenen Ebenen der Strasse möglich.

Der Neubau hat den Charakter der Strasse sonst nicht massgeblich verändert, noch immer ist sie schmal und steil, das Kreuzen nur an den dafür vorgesehenen Stellen möglich. Hier der 2006 neu als Stammwagen angekaufte Cacciamali-TCI972-Midibus kurz vor der untersten Kehre – er wurde nach weniger als 10 Jahren bereits wieder ersetzt, da er sich, wie auch seine Geschwister im Bündnerland und Tessin, nicht bewährte.

Die Gotthard-Nordrampe ist eine der interessantesten Verkehrslandschaften der Schweiz. Oberhalb Bahn, Strasse und Autobahn erklimmt ein Hess-Bergbus (Bristen ist seit 2011 niederflurig erreichbar) die Steigung talaufwärts und die Fahrgäste geniessen einen grandiosen Ausblick auf das wenig natürliche Szenario an dieser einstigen Schlüsselstelle am Passübergang.

Ziel erreicht: Das Dorf Bristen, rund 400 Meter höher gelegen, einzige Gemeinde im Maderanertal. Während für viele Einheimische hier Endstation ist…

…fährt der Bus allerdings noch weiter taleinwärts. Die Schlucht ist hier zu Ende und der Kerstelenbach fliesst wenig unterhalb durch die Landschaft.

Genau dies wurde dem Tal auch schon zum Verhängnis: Mehrmals schon wurden die hinteren Ortsteile von Bristen durch den Bach stark in Mitleidenschaft gezogen, zuletzt 2005. Den Reisenden, welche am Golzernsee Erholung suchen, darf dies egal sein – die Talstation der entsprechenden Luftseilbahn wurde nach dem Hochwasser wieder neu ausgebaut und präsentiert sich im Hintergrund des (2006 ausrangierten) MAN-Midibusses von PU Tresch.