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Im Rahmen eines Agglo-Programms wurde in Bellinzona per Ende 2014 ein neues Stadtbus-Angebot eingeführt; dieses wurde an PostAuto vergeben, welche bereits zuvor für den – damals aber noch sehr rudimentären – Stadtbus verantwortlich war. Das neue Netz führte zu einer starken Mehrleistung, wofür nebst der Regie auch zwei PU beigezogen wurden: PU Chiesa für die Linie 2 (siehe entsprechende Galerie) und PU ATT, Cadenazzo, für verschiedene andere Linien. Die starke Nord-Süd-Achse des Netzes wird durch die Linien 1 und 3 bedient, welche über weite Strecken über parallele Strassen verkehren; sie bedienen im Bahnhof als einzige Richtung Norden die Haltestellen auf dem Hauptplatz, was gegenüber dem sehr am Rande des Areals gelegenen Bushof kurze Umsteigewege ermöglicht. Im Bild wartet ein Bus der Linie 1 auf die Abfahrtszeit in Richtung Castione.

Der Bahnhof Castione-Arbedo, per Bahn nur wenige Minuten von Bellinzona entfernt, ist nördlicher Endpunkt der Hauptlinie 1. Bis zur Wiedereinführung der Bahnhalte 2010 und dem Bau der heutigen, modernen Anlage war hier ein verlassener alter Landbahnhof mit gelegentlichem Museumsbahnbetrieb in Richtung Cama zu finden; heute bieten die Busse der Linie 1 während der ganzen Woche halbstündlich Anschluss an diverse Regionalbuslinien…

…sowie an die Nebenlinie 8, welche ab hier weiter nordwärts ins Dorf Claro (ansonsten durch die Linie Bellinzona – Biasca nur entlang der Hauptstrasse bedient) und seit 2023 auch nach Preonzo und Moleno auf der anderen Talseite führt. Diese beiden Dörfer wurden 2017 in Bellinzona eingemeindet. Das Bild zeigt einen der hier eingesetzten Iveco-Kleinbusse zwischen dem Dorf Claro und dem Weiler Scubiago nördlich des Dorfkerns; damals (2019) wurde die Linie noch als Teil der Hauptlinie Bellinzona–Biasca geführt und die Kurzkurse waren als Rundkurs unterwegs; deshalb auch die bereits wieder für die Rückfahrt eingestellte Anzeige.

Doch zurück zur Linie 1. Ab dem Bahnhof Castione-Arbedo führt diese durch das Gewerbegebiet von Castione nach Arbedo auf der südlichen Seite der Moesa. Das Dorf, oberhalb der Hauptstrassen gelegen, ist auch Endpunkt der Verdichterkurse ab Bellinzona, welche zusammen mit den Stammkursen einen 15-Minuten-Takt ermöglichen. Deren Endstation Polveriera Nord ist für die Stammkurse nur mit einer Stichfahrt zu erreichen, der südwärts fahrende Kurs hat soeben an deren Ende gewendet und fährt nun zurück zum Dorf und Richtung Bellinzona.

Das eigentliche Dorf ist für die Standardbusse gar nicht so einfach zu durchqueren, führt die Linie doch über schmale Quartierstrassen. Beim ziemlich extravaganten Zentrumsgebäude mit Gemeindesaal fährt dieser MAN-Hybridbus dorfaufwärts; unweit dieser Stelle finden im Grundtakt auch die Kreuzungen der beiden Busse statt, die jeweils gut abgesprochen werden müssen.

Nach der Ortsdurchfahrt von Arbedo fahren die 1er der Hauptstrasse entlang stadteinwärts, die sie dann allerdings bei den berühmten «Officine», der SBB-Hauptwerkstätte, verlassen, um über eine Quartierverbindung rascher zum Bahnhof zu gelangen. Noch sind die alten Gebäude mehrheitlich in Betrieb, doch sollen sie in Kürze durch eine neue, moderne (und triebzugtaugliche…) Anlage ausserhalb der Stadt ersetzt werden. Es ist davon auszugehen, dass einige der alt-ehrwürdigen Gebäude im Rahmen der anschliessenden Quartierentwicklung stehen bleiben; das Gebäude rechts im Bild dürfte wohl eher nicht dazugehören.

Die Linie 3 fährt ebenfalls in den Norden Bellinzonas – endet aber am früheren Rand der durch Eingemeindungen stark gewachsenen Kantonshauptstadt bei der Mittelschule «Scuola Media 2». Im Gegensatz zur Regie-Linie 1 wird sie von Personal der ATT gefahren, welche allerdings sämtliche Fahrzeuge durch die Regie zur Verfügung gestellt erhält, unter anderem auch vier Volvo-Hybridbusse. Einer davon wartet hier unweit der Endstation die Wendezeit ab…

…um danach durch die Westlichen Wohnquartiere der Stadt über Umwege zum Bahnhof zu fahren. Im Bild ist der Bus auf der Via Vallone unterwegs, in Kürze wird er mit einer kurzen Stichfahrt das Altersheim Greina bedienen.

Ab dem Bahnhof Richtung Süden bedient die Linie 1 genauso wie die Linie 3 die Hauptachse, welche das tiefstgelegene der drei Schlösser, das Castel Grande, westlich umfährt; die frühere Linienführung durch die Altstadt ist heute eine Fussgängerzone und für Busse nicht mehr zugelassen.

Die Linie 1 bleibt anschliessend auf der Hauptachse Via Franco Zorzi und fährt so in Richtung Giubiasco; dabei unterquert sie die Bahnlinie bei einem Grossknoten im Gewerbegebiet.

Die Linie 3 fährt stattdessen einen Halbkreis um das Castel Grande und bedient mit der Piazza di Indipendenza das südliche Ende der Altstadt; hier unweit dieser mit kurzer Stichfahrt bedienten Haltestelle.

Anschliessend fährt die Linie 3 über Nebenstrassen – hier im Quartier Pedevilla, der Bus hat gerade den Wildbach Guasto überquwet – ebenfalls nach Biasca…

…wo sich die beiden Buslinien am Hauptplatz wieder treffen. Die ebenfalls im April 2017 in Bellinzona eingemeindete Ortschaft hat heute ein schön gestaltetes Ortszentrum, der Durchgangsverkehr wurde stark auf die Hauptachse kanalisiert.

Beide Buslinien zweigen am zentralen Kreisel ab Richtung Bahnhof, wo auch Anschlüsse an die S-Bahn bestehen. Ebenfalls beginnt hier seit der Einführung eines neuen Angebotskonzeptes Ende 2020 die Kleinbuslinie 13, welche über Vigana und Paiardi nach S. Antonino führt; neben dem Fahrzeug der ebenfalls hier endenden Linie 2 (Giubiasco – Monte Carasso – Bellinzona) wartet der Kleinbus hier seine Abfahrtszeit ab.

Parallel zur Linie 1 führt die Kleinbuslinie dann bergwärts ins Nachbardorf Camorino, wo die Busse aus Bellinzona im Dorfkern enden; im Bild ein Setra 315NF, inzwischen ausrangiert – die Fahrzeuge, in den 2000er-Jahren aus der ganzen Schweiz hier zusammengezogen, prägten während Jahren das Bild des Stadtbusses in Bellinzona, ursprünglich noch ohne den Ende 2014 eingeführten TPB-Klebefolien.

Die Kleinbuslinie führt dann ungefähr Stündlich (aber mit hinkendem Takt) über die Weiler Vigana und Paiardi in Richtung S. Antonino; während Vigana ebenfalls noch zu Bellinzona gehört, ist Paiardi, wo auf der Rückfahrt nach Giubiasco auch diese Aufnahme entstand, Teil der Gemeinde S. Antonino.

Im Zentrum von S. Antonino treffen die Kleinbusse dann wieder auf die Linie 3, welche schon aufgrund der Fahrzeuggrösse im Talboden bleiben muss; hier bei der Haltestelle Paese. Beide Linien führen weiter zur (frisch verlegten) S-Bahn-Haltestelle…

…von wo aus die Linie 3 noch weiter bis zu den nahen Einkaufszentren fährt. Durch ein Fussgänger- und Velofeindliches Gewirr aus Anlieferungen und Garagen erreicht der Bus die Endhaltestelle Centri Commerciali, wo die Kurse enden und auf einem Ausstellplatz ihre Rückfahrt abwarten. Bei der Haltestelle Via Serrai ist dieser MAN-Hybridbus auf dem Rückweg nach Bellinzona zu sehen. Nur wenige der sehr grossflächigen Fachmärkte haben tatsächlich eine zu Fuss erreichbare Bushaltestelle in der Nähe.