Letztes Update: 21. Dezember 2023, 21:14
Nebst verschiedenen Stadtbuslinien wird der Bahnhof Giubiasco auch von den Bussen der Linie 212 bedient; diese Berglinie bedient ab hier das Val Morobbia, wobei auch hier die «Allzweckwaffe» für steile, aber wenig touristische Buslinien, der Solaris Urbino 8.9LE, seit 2020 Stammfahrzeug ist. Die Linie wird mindestens zweistündlich bedient, mit einer Verdichtung zum Stunden- oder Halbstundentakt zeitweise von Mo-Fr und am späteren Nachmittag auch am Wochenende; im Bild wartet einer der Solaris-Midibusse der Regie, welche durch Personal des PU ATT, Cadenazzo (einer der wenigen PU ohne eigene Fahrzeuge) gefahren wird, auf die nächste Abfahrt; da die eigentliche Haltestelle nur aus Durchfahrtskanten besteht, warten die Busse ihre Wendezeit etwas ausserhalb ab.
Ein erster steiler Anstieg bringt die Busse von Giubiasco – das seit 2017 wie das ganze Val Morobbia zu Bellinzona gehört – ins 200 Meter höher gelegene Pianezzo über dem Eingang des Tals. Zwischen 2014 und 2020 wurde die Linie zeitweise nur bis Pianezzo verdichtet, da die hinteren Dörfer des Tals deutlich kleiner sind – inzwischen fahren bis auf einen Abendkurs alle Fahrten die ganze Strecke. Der Bus hat den Dorfkern passiert, die Kirche ist gut zu sehen; der Bus fährt nun bei Tremozza weiter bergwärts.
Die Busse nehmen für die Fahrt weiter ins Tal nicht den direkten Weg, sondern bedienen auch das Dorf Paudo, nochmals 300 Meter höher und über dem Haupttal gelegen. Die Umwegfahrt führt übe eine schmale Strasse, und insbesondere die Fahrt durch die steile Flanke weiter von Paudo taleinwärts zur Hauptstrasse ist (auch wegen des durch stete Rutschung stellenweise schlechten Zustandes) nicht ganz einfach zu fahren.
Zurück auf der Hauptstrasse wird das zweite grössere Dorf an der Linie, S. Antonio, durchfahren; die vier Kehren führen den Bus weiter aufwärts, der Blick geht auf die – nur mit Fusswegen und abenteuerlichen Kleinseilbahnen erschlossene – andere Talseite mit ihren heute vor allem noch als Ferienhäuser genutzten Rustici. Tatsächlich ist auf der anderen Talseite heute kein ganzjähriger Einwohner mehr gemeldet.
Auch die Häuser von Melera und Carena, den hintersten Dörfern im Tal, werden längst nicht mehr alle ganzjährig bewohnt. So sind in der Siedlung Carena, wo der Bus im engen Dorfkern auf einem kleinen Platz wendet, nur noch rund 60 Einwohner gemeldet, in Melera etwas weiter vorne rund 30. Dafür ist ein fast stündliches Werktagsangebot durchaus als gut zu werten; es ist zu hoffen, dass dieser finanzielle Aufwand auch auf der Nutzerseite seinen Effekt zeigt.
Bis 2014, als der Stadtbus Bellinzona massiv ausgebaut wurde, führte die Linie ab Carena nicht nur bis Giubiasco, sondern weiter in den Kantonshauptort Bellinzona. Damals waren auf der Linie noch die klassischen Neoplan-Bergbusse des Typs 312K im Einsatz, hier an der damaligen Endstation. Mit der Einführung des Stadtbusses wurde die Linie Ende 2014 eingekürzt, da nun zwischen Bellinzona und Giubiasco ein dichtes, bis zu viertelstündliches Stadtbus-Angebot besteht.