Letztes Update: 21. Dezember 2023, 21:10
Der Monte Ceneri ist dem Bahnreisenden gemeinhin vor allem als Tunnel bekannt. Der Übergang zwischen dem Sopraceneri mit Bellinzona und Locarno sowie dem Sottoceneri mit Lugano wird allerdings nicht nur von zwei Bahn- und einem Autobahntunnel unterquert, sondern auch von einer aus Vor-Autobahnzeit sehr gut ausgebauten Strasse überquert. Seit Dezember 2022 ist es am Wochenende möglich, diese Überquerung auch mit dem Bus zu erledigen. Die Linie 231 verbindet seit langen Jahren Cadenazzo mit dem kleinen Robasacco und wurde über Jahre nur an Schultagen angeboten. Im Bild ist ein Solaris Urbino 8.9LE der Regie, im Einsatz für den PU ATT, Cadenazzo (welcher keine eigenen Fahrzeuge besitzt) gerade am Endpunkt in Cadenazzo angekommen, wo Anschluss von und nach Bellinzona und Locarno besteht.
Die gut ausgebaute Strasse führt die Busse werktags vor allem in den Hauptverkehrszeiten rasch ins 250 Meter höher gelegene Robasacco, wobei kurz vor dem Dorf auch die alte Ceneri-Bergstrecke gequert wird.
Das Dorf selber liegt nicht an der Ceneri-Strasse, sondern muss mittels Stichfahrt über eine schmalere Strasse erreicht werden. An Werktagen reicht für die wenigen Schüler und Pendler meist auch ein Iveco-Kleinbus; am Wochenende wird ein Solaris-Midibus eingesetzt und ab hier weiter gefahren bis zum Monte-Ceneri-Pass.
Auf dem Pass wechseln die Busse dann die Nummer und fahren als Linie 455 direkt weiter bis Rivera-Bironico, wo Anschluss in Richtung Lugano besteht. So gelangen die ATT-Autobusse auf diese erst Ende 2020 eingeführte Mini-Linie und ins Vedeggio – im Bild erreicht der Urbino 8.9LE gerade seine Endhaltestelle.
An Werktagen wird die Linie 455 hingegen aus der Standzeit der Linie 453 Rivera – Lamone des PU ATV, Rivera, produziert; die dort eingesetzten Standard-LE-Fahrzeuge sind für die kurze Linie zwar tendenziell etwas gross – trotzdem wirkt der Bus auf der Strecke eher klein: Der Strasse merkt man ihre einstige Bedeutung vor Eröffnung des Autobahn-Tunnels noch immer an, ist sie doch mit meist 2 Spuren in Bergrichtung sehr massiv ausgebaut. Bei einem kleinen Oratorium für den im Tessin allgegenwärtigen San Carlo Borromeo fährt der Volvo LE über die heute klar überdimensionierte Strasse bergwärts.
Auf der Passhöhe findet sich ein etwas eigenartiges Konglomerat aus Armeeanlagen und Tankstellen. Der Volvo 8900LE – vier solche Fahrzeuge wurden Ende 2020 für die Angebotsausweitung von PU ATV beschafft – hat soeben gewendet und fährt über die Passhöhe talwärts. Die Berge im Hintergrund gehören bereits zum Sopraceneri.