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62.524-526 Mendrisio – Monte San Giorgio

Letztes Update: 13. April 2024, 21:09

Der Monte San Giorgio ist optisch ein unscheinbarer, bewaldeter Berg, wie es im Tessin dutzende gibt – das Interesse am kalkigen Hügel haben vor allem die unzähligen Fossilienfunde geweckt. Daneben sind vor allem die südlichen Ausläufer ein ebenso beliebtes Wohngebiet für die Berufstätigen aus dem Mendrisiotto, und deshalb mit zwei stündlichen Buslinien erschlossen. Seit der Inbetriebnahme des neuen Bushofs von Mendrisio beginnen und enden die Buslinien 524 und 525 an der Haltestelle «Autosilo» am Rande des Stadtzentrums…

…und bedienen den Bushof auf der Vorbeifahrt, um den relativ knapp dimensionierten Platz an den beiden Haltekanten nicht mit einer langen Standzeit weiter einzuschränken. Im Bild überholt ein Hess-Bergbus der Linie 524 einen hier wendenden Volvo-LE der Linie 523, welche entlang der Bahnlinie Mendrisio–Varese bis zur Grenze in Gaggiolo führt.

Nach der Abfahrt in Mendrisio führen vorerst beide Buslinien bergaufwärts über Rancate und Besazio aus dem Talbecken heraus. In Rancate konnte die Durchfahrt für die Linienbusse mit einer neuen Umfahrung und flankierenden Massnahmen massiv beschleunigt werden – die direkte Durchfahrt vom Bahnhof Mendrisio ins Dorfzentrum ist heute ausschliesslich für die Linienbusse möglich, welche bei der Haltestelle Cimitero eine eigene Ein-/Ausfahrt in die Via della Posta erhalten.

Bis Rancate führen auch einige zusätzliche Midibus-Kurse, welche an Schultagen das Quartier Ai Grotti anbinden – im Bild ist der seit Dezember 2023 hier übliche Solaris-Midibus unweit des Dorfzentrums unterwegs auf einem solchen Dienst. Bis 2023 wurde dafür vorzugsweise ein Vario-Kleinbus eingesetzt.

Hochflurfahrzeuge sind aus dem Mendrisiotto und somit auch von den Linien 524 und 525 heute verschwunden, es werden LE-Fahrzeuge (i.d.R. Hess und Volvo) eingesetzt; der Bus nimmt nach Rancate die Steigung hinauf nach Besazio in Angriff, die Streceke führt in mehreren Kehren durch die Rebberge hoch.

Arzo wurde ab der Neukonzeption im Jahr 2015 vorübergehend nur noch durch die Linie 525 bedient, während die Linie 524 in Besazio direkt nach Tremona abbog. Die gute Fahrplanstabilität ermöglicht heute auch der Linie 524 eine kurze Stichfahrt zur Haltestelle Arzo Coop, wo diese Aufnahme des damals noch vorhandenen einzigen MAN A01 im Tessin entstand.

Die Linie 525 bedient anschliessend den Ortskern von Arzo (der zwar durchaus eng, baulich aber vergleichsweise schlecht erhalten und langweilig ist) und fährt dahinter ortsauswärts bis zur Endhaltestelle Bagno Spiaggia («Strandbad») beim kommunalen Sportzentrum. Ein real existierendes Strandbad konnte der Fotograf hier am Flüsschen Gaggiolo (das unterhalb des Dorfes die Schweiz vorübergehend verlässt, um beim Dorf Gaggiolo wieder «einzutreten» und weiter nach Mendrisio zu fliessen) bisher nicht ausmachen.

Die Linie 524 fährt hingegen weiter oben am Hang bergwärts durch das Dorf Tremona und erreicht schliesslich Meride, das für seine 580 Meter über Meer (immerhin 250 mehr als Mendrisio) recht bergig wirkt.

Im Ortskern ist heute Endpunkt der Linie 524, die Midibusse wenden auf der zentralen Kreuzung. Bis 2015 fuhren die Busse ab hier saisonnal weiter nach Serpiano; das gleichnamige Berghotel ist aber auch über eine Seilbahn erschlossen, weshalb man meinte, auf die Anbindung zugunsten eines dichteren Angebots in der Agglomeration ganz verzichten zu können.

Schon nach nur einem Jahr wurden aber 2016 wieder Buskurse zwischen Mendrisio und Serpiano aufgenommen, vorerst als Auftragsverkehr für die Tourismusorganisation, inzwischen wieder als regionale Buslinie, welche von April bis Oktober zweimal täglich fährt. Eingesetzt werden Kleinbusse, gelegentlich kommt auch der noch vorhandene Vario zum Einsatz, der, gerade im Vergleich mit den Sprintern, einen guten Mix aus Wendigkeit und Kapazität bietet. Bei der Haltestelle Crocefisso überholt das Fahrzeug, vorbei an einer der letzten klassischen Postauto-Haltetafeln, ein paar Velofahrer…

…welche auf der folgenden engen Passage dem Monte San Giorgio entlang durchaus ein Hindernis für die Busse darstellen würden. Mit den früher hier eingesetzten 10.8 Meter langen und 2.5 Meter breiten Bussen war diese Strasse definitiv ausgereizt! Der Parallelbetrieb von Bus und Seilbahn nach Serpiano zahlte sich für den ÖV nicht aus, weshalb der Betrieb der Linie nach Serpiano Ende 2021 eingestellt wurde.