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Die Website über Schweizer PostAuto-Unternehmer

70.150/155/160/164/12x Region Wädenswil-Horgen

Letztes Update: 13. März 2025, 21:27

Der Busverkehr am linken Zürichseeufer wird bis zur Kantonsgrenze durch die SZU als «marktverantwortliches Verkehrsunternehmen» innerhalb des ZVV geplant und vermarktet. Die SZU setzt hauptsächlich auf den Autobetrieb Horgen-Wädenswil (AHW) als Transportbeauftragten, einige traditionell von PostAuto bediente Linien werden aber nach wie vor durch die Post in gelb betrieben, hinzu kommen Leistungen auf AHW-Linien. Dies sorgt unter dem 2011 erbauten Dach des Bushofs Wädenswil für Abwechslung; im Bild warten zwei MAN-Standardbusse der Regie Hütten auf ihre Abfahrt nach Hütten (Linie 160) und ins Neubühl (Linie 128).

Die klassische Postautolinie im Gebiet ist allerdings eigentlich die Linie 150, welche Horgen mit Wädenswil verbindet und dabei eine lange Rundfahrt durch die (inzwischen alle mit einer der beiden Gemeinden fusionierten) Bergdörfer absolviert. Die Linie erklimmt nach ihrer Abfahrt in Wädenswil rasch viele Höhenmeter und quert nahe beim Weiler Feld die in den 50er-Jahren fast 200 Meter über dem Seeufer in (damals) unbebautem Gebiet mit schöner Aussicht erbaute Autobahn.

Beim Weiler Tanne erreichen die Busse den Boden der früheren Gemeinde Schönenberg, seit 2019 Teil der Stadt Wädenswil, mit ihren zahlreichen Weilern. Rund 140 Personen wohnen heute im näheren Einzugsgebiet des Weilers – die Wohnlagen, ländlich, aber mit halbstündlichem Busanschluss und nahe der Stadt, sind durchaus beliebt.

Kurz darauf erreichen die Busse den Dorfkern von Schönenberg; rund 300 Meter über dem Zürichsee auf einem einst durch Gletscher geformten Hügel gelegen. Hier verzweigen sich die (ausser sonntags) halbstündliche Linie 160 und die Linie 150, welche nur am Wochenende stündlich fährt – die Verbindung zwischen Wädenswil und Hirzel ist an Werktagen seit einer Neukonzeption im Sommer 2014 nur noch in der Hauptverkehrszeit möglich. Die Aufnahme zeigt einen Bus der Linie 160 bei der Haltestelle Dorfhus, welche die im frühere Haltestelle Post ersetzt hat.

Die Linie 160 führt von hier über weitere Gletscherhügelchen, so genannte «Drumlins», zum Dorf Hütten, Garagenstandort und Endpunkt der Linie. In der abendlichen Hauptverkehrszeit wird auf der Linie 160 auch ein Gelenkbus eingesetzt, der am Morgen und Mittag im Schülerverkehr benötigt wird – der Bus hat bei der Haltestelle Schöntal eingesetzt und passiert gerade die 1856 erbaute reformierte Kirche. Einst bestand in Hütten auch eine Verbindung zur Trikantonalen Linie Menzingen – Schindelleg; diese Linie wurde allerdings Ende 2018 aufgehoben.

Gar viertelstündlich bedient wird heute die Linien 128; die Grundtaktkurse mit Anschluss auf die Schnellzüge werden allerdings seit 2014, als die Linie zudem von 164 zu 128 umnummeriert wurde, durch die AHW bedient, und seit Ende 2024 sind auch die Leistungen auf den Kursen mit S2-Anschluss Vergangenheit.

Endpunkt für die Schnellzugs-Kurse ist bei der hinteren Rüti, wo das Zürichsee-Center der Migros zahlreiche Fachmärkte vereint; erbaut nahe der Autobahn, liegt es deutlich ausserhalb des Wohngebietes von Wädenswil und ist auf gute ÖV-Verbindungen angewiesen, um zumindest einigermassen nachhaltig zu funktionieren. Die Postautos fuhren von hier stets weiter…

…bis zum Restaurant Neubühl, etwas hinter der ersten Anhöhe gelegen. Die Busse nutzen in beide Richtungen den Autobahnzubringer, die alte Landstrasse wird seit Jahrzehnten als Pausenplatz für LKW genutzt. Der (einzige) Citaro-3-Türer der Regie Hütten stammt noch von PU Bührer, Hirzel, welcher bis im Juni 2014 einen einzelnen Umlauf auf den Linien 150/160/164 bediente.

Während ein stündlicher Kurs im Neubühl wendete, fuhr der andere Kurs anschliessend weiter als Rundkurs und bediente diverse Weiler; im Wädenswiler Volksmund einfach als «der Berg» bezeichnet. Über Weiler wie Burstel, Schluchthal und Gisenrüti erreicht dieser Stanardbus in Kürze Beichlen an der Linie 160…

…und wird anschliessend «eine Ebene tiefer» über Herrlisberg und Oedischwend wieder zurück ins Neubühl fahren. Während die obere Ebene am Wochenende ohne ÖV ist, fährt dann die Linie 150 stündlich über Herrlisberg nach Schönenberg (und somit auch im Fahrplan 2025 noch regelmässig Postautos). Im Bild ist der damalige Kurswagen von PU Bührer beim Restaurant Herrlisberg unterwegs in Richtung Wädenswil.

Damit bleiben wir gleich bei der Linie 150: Im Abschnitt Schönenberg–Hirzel quert die Linie auch die Gemeindegrenze zwischen Wädenswil und Horgen (Hirzel gehört seit 1.1.2018 zu Horgen); tatsächlich wohnen im nur noch zur Hauptverkehrszeit bedienten Abschnitt relativ wenige Leute in verstreuten Einzelhöfen. Mit dem ersten mittäglichen Kurs ist ein MAN-Standardbus unterwegs beim Weiler Aesch. Im Hintergrund ist bereits das Dorf Hirzel zu sehen an seiner interessanten Lage. Es wird nur durch die Linie 150 direkt bedient.

In Nebenverkehrszeiten ist der Weiler Spitzel bei Hirzel Endpunkt der Linie ab Horgen; in Kombination mit der Linie 155, welche das Dorf Hirzel nur am unteren Rand bedient, besteht hier ganztags ein Halbstundentakt, in der Hauptverkehrszeit fährt auch die Linie 150 selbst ab Horgen bis Spitzen halbstündlich. Gewendet wird auf diesem komfortablen Wendeplatz, der auch durchfahrenden Kursen als Haltestelle dient.

Ab Hirzel nimmt die Linie 150 den Weg über den Horgenberg – das «Dorf» ist eher eine Streusiedlung mit kleinen Weilern und Teil der Stadt Horgen. Die Weiler liegen abseits der Hauptachsen und werden von einer relativ schmalen Strasse verbunden – hier bei Wolfisbüel.

Das Zentrum der Siedllung liegt bei den Weilern Moorschwand und Wührenbach im Norden des kleinen Hochtals – in Wührenbach, hier im Bildhintergrund, liegt auch das alte Bergschulhaus. Der Bus in Richtung Wädenswil hat die 250 Höhenmeter von Horgen hinauf gewohnt mühelos bewältigt und rollt nun gemächlich weiter Richtung Hinterklausen.

Im Gegensatz zur Linie 150 nimmt die Linie 155 die Verbindung über die Hauptstrasse talwärts und biegt unterhalb der Hanegg ab auf eine Nebenstrasse, um den Weiler Arn anzubinden (welcher halbstündlich auch durch die Horgener Stadtlinie 131 angebunden ist). Die Buslinie wird systematisch stündlich betrieben, wobei der Betrieb am Sonntag ruht.

Zu Zeiten, wo die Linie 150 nur stündlich fährt, nimmt die Linie 155 ab Bocken den Weg über Fischenrüti, um diese innerorts zum Halbstundentakt zu verdichten. Die Fahrt führt vom Bahnhof Horgen zuerst vorbei am Bahnhof Oberdorf (im Gegensatz zum «Seebahnhof» liegt dieser an der Linie Zürich–Zug–Luzern / Gotthard) und dann über schmale Quartierstrassen stadtauswärts. Die bedienten Wohnquartiere bieten einen schönen Blick auf den Zürichsee.

In der Hauptverkehrszeit fährt der 155er hingegen beschleunigt, um trotz dem erhöhten Verkehrsaufkommen in beide Richtungen Anschluss an die rasche S2 zu schaffen. Der direkte Weg führt auch über die Haltestelle Untere Mühle im Dorfzentrum, dessen historische Substanz allerdings inzwischen recht gezielt gesucht werden muss…

Am Bahnhof Horgen teilen sich die Postautos die Anlage wiederum mit roten Zimmerbergbussen; da die Anordnung aber ganz anders als in Wädenswil funktioniert, ist dies auf dem Bild kaum zu sehen. Zwei Postautos stehen hier nur in der Hauptverkehrszeit – die Kanten müssen mit anderen Linien geteilt werden.

Nebst den fix zugeteilten Linien fahren die Postautos ab Horgen auch Leistungen auf anderen Strecken; gerade die Linie 155 mit ihren 20 Minuten Standzeit am Bahnhof Horgen wegen Abwarten der S2 ist dafür prädestiniert; so gehört die nur in der Nebenverkehrszeit bediente Linie 133 Horgen–Panorama/CS zum Postauto-Rayon (hier mit dem Volvo B7L, nebst zahlreichen typengleichen Zimmerbergbussen das einzige solche Postauto in der Region)…

…oder die Linie 136 nach Oberrieden, welcher am Wochenende zeitweise ein «Verknüpfungspartner» im Zimmerbergbus-Netz fehlt. Die Aufnahme entstand bei der Haltestelle Wannerstrasse – das historische Fabrikgebäude im Hintergrund beherbergt heute einen Lidl.

Als neue «Fest-Leistung» kommt seit Ende 2024 als «Tauschobjekt» zur Linie 128 die Linie 123 zum PostAuto-Rayon hinzu – dieser Rundkurs bedient die oberhalb des Dorfkerns gelegenen Gebiete Gulmenmatt und Grüental im Halbstundentakt und wurde bis dahin durch die AHW gefahren. Im Bild ist das Fahrzeug unterwegs bei der Haltestelle Töbelibach – gerade oberhalb der Speerstrasse wurden in den letzten Jahren zahlreiche Neubauten erstellt, und die (AHW-)Linie 126, welche den 123er zum 15-Minuten-Takt ergänzt, wird heute mit Gelenkbussen bedient.

Talwärts fährt die Linie 123 dann über den Campus Grüental, der zeitweise auch durch die Linie 150 bedient wird (die Linie 160 nimmt dagegen stets den direkten Weg nach Schönenberg). Das Gelände im Grüental wirkt sehr ländlich, sind doch hier auch die landwirtschaftlichen Bereiche der Zürcher Hochschule ZHAW angesiedelt, und ebenso gewisse Zweige der Forschungsanstalt Agroscope.

Zu den genannten «Postautolinien» werden auch in Wädenswil weitere Linien insbesondere im Schülerverkehr verstärkt. Ein provisorischer Kantonsschulstandort in Au erfordert etwa am Morgen einen Schülerkurs auf der Linie 122; der dafür eingesetzte Gelenkbus wird davor bereits für einen Schülerkurs Schönenberg – Berg – Wädenswil verwendet und fährt danach in die Garage Hütten.

Seit Langem zum Rayon gehören auch Spitzen-Verstärkungen zwischen dem Bahnhof Wädenswil und dem Campus Reidbach der ZHAW, der funktional mit jenem im Grüental eng verbunden ist. Die Buslinie 129 fährt in Spitzenzeiten bis zu sieben Mal pro Stunde, darunter auch ein Postautokurs – tagsüber und in den Semesterferien ruht der Betrieb weitgehend oder wird ausschliesslich mit roten Bussen abgewickelt.