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Für viele (Deutsch-)schweizer ist der Flughafen Zürich das Tor zur Welt. Für den lokalen öV-Reisender ist er aber noch viel mehr, nämlich eine bedeutende Drehscheibe im regionalen Busverkehr mit einem der grössten Bushöfe der Schweiz. Mit nur gerade drei Linien (bzw. seit Ende 2015 Linienbündeln) ist PostAuto nebst den Verkehrsbetrieben Glattal hier nur „Juniorpartner“ – nebst der im Zürcher Unterland mit zwei Standorten in Embrach und Winkel stark vertretenen Regie fährt auch der PU Autobetrieb Stadel-Neerach halbstündlich mit der Linie 510 hierhin. Wegen aktueller Bauarbeiten halten 2024 alle Postautolinien nebeneinander im Westen des grossen Bushofs; die ABSN-Fahrzeuge sind stets an den gelben Spiegeln zu erkennen.

Zwischen Flughafen und der Haltestelle Bäuler (im Bild, auf Rümlanger Boden, aber an Opfiker Siedlungsgebiet angrenzend) verlaufen PostAuto und Glattalbahn parallel, wobei die befahrene Strasse teils nur noch für den öV geöffnet ist.

Die Linie 510 bindet nach der Haltestelle Bäuler auch den Bahnhof Rümlang an den Flughafen an – und fährt von da an parallel zu den S-Bahn-Linien S9 und S15 bis Niederglatt. Am Bahnhof Rümlang bietet der Bus so einen guten Anschluss vom Flughafen an die S15 nach Niederweningen an – das rechtfertigt auch die Stichfahrt, denn eine direkte Weiterfahrt vom Bahnhof nach Norden ist nicht möglich. Der Gelenkbus – die Linie 510 wird heute stets von Gelenkbussen bedient – hat gerade am Bahnhof gewendet und wird in Kürze nach 3-Minütiger Stichfahrt wieder auf der Hauptachse weiter Richtung Kaiserstuhl fahren.

Im Gegensatz zur Bahn bedient der Bus hier weitere, durch die Bahn nicht erschlossene Gebiete – wie hier beim Gemeindehaus Oberglatt. Die Schlaufe durch das Quartier „Grafschaft“, welche einige Minuten Zeit kostete, wurde dagegen Ende 2015 aufgegeben, das Quartier wird durch die neu aus Bülach verlängerte Linie 504 bedient.

Am Bahnhof Oberglatt besteht einmal mehr Bahnanschluss; die Linie nimmt hier den Anschluss aus Zürich entgegen, welcher heute durch die S15 (sie hat den Bus seit Rümlang überholt) angeboten wird (vor 2015 war die S5 dafür verantwortlich).

Die sehr attraktive Verbindung von der S-Bahn auf den «510er» hat inzwischen dazu geführt, dass die Linie die Frequenzen nicht mehr stemmen mag – in Spitzenzeiten verkehren ab dem Bahnhof Oberglatt HVZ-Verstärker in Lastrichtung über Niederhasli bis Niederglatt, wo sie beim Weiler Nöschikon wieder wenden. Einer dieser Kurse erreicht im Bild gerade das Dorfzentrum von Niederglatt.

Danach geht die Fahrt weiter über Niederglatt ins Neeracher Riet, einem der letzten grossen Sumpfgebiete des Kantons (ein deutlich grösseres benachbartes Riet musste 1948 dem Flughafen weichen) und über das Dorf Riedt nach Neerach, dem Namensgebenden Dorf des soeben durchfahrenen Rietes. Durch die guten Pendlerverbindungen und die Umfahrungsstrasse ist aus dem kleinen Bauerndorf ein vor allem aus Einfamilienhäusern bestehendes Agglomerationsdorf geworden; Die Bevölkerung hat sich in den letzten 40 Jahren vervierfacht. Im Bild ein Bus mit Ziel Flughafen bei der Haltestelle Post.

Das nächste Dorf an der Linie ist Stadel; das Dorf am Fusse des Stadlerberges ist Sitz des PU ABSN, welcher die Linie seit Ende 2015 wieder (nach einem kurzen Intermezzo mit einzelnen Regie-Kursen) alleine befährt. Das Depot liegt etwas ausserhalb des Dorfes bei der Haltestelle Neuwis-Hus, wo die Linie 510 bis Ende 2015 endete. Der Gelenkbus im Bild (die Linie 510 wird heute tagsüber ausschliesslich mit Gelenkbussen gefahren) hat die Postgarage hinter sich gelassen und erreicht die Haltestelle Musterplatz am Ortseingang.

Eine zweite Verbindung nach Stadel besteht mit der Linie 515 bzw. 535, die beiden Linien ergänzen sich zum Halbstundentakt und führen ab Bülach über Neerach ins Dorf. Im Bild ist ein Standardbus unterwegs in Richtung Bülach; auf der Linie 515 wurden nebst Gelenk- immer auch Standardbusse eingesetzt, und seit Dezember 2015 sind auf dem Grundtakt sogar wieder ausschliesslich Standardbusse im Einsatz; die Hauptlast nach Zürich trägt die Linie 510.

In Bülach belegt die Linie 515/535 den hintersten (sprich am nächsten zum Bahnhofsgebäude gelegenen) Standplatz. Seit Ende 2015 sind die Kurse durchgebunden auf den Ortsbus (Linie 501, anfänglich 503), wobei die bis dahin teilweise vorkommenden Einsätze von Regiewagen beendet wurden. Im Bild wartet ein Gelenk-Citaro auf die Abfahrt nach Kaiserstuhl, daneben ein Ortsbus der Linie 504.

Die Linie 515 bedient auf ihrem Weg nach Stadel auch das (ebenfalls stark gewachsene) Hochfelden. Schon alleine von dort wäre ein Standardbus überfüllt, deshalb fahren auch heute in der Hauptverkehrszeit Gelenkbusse auf der Linie 515, allerdings als Eilkurse zusätzlich zum Grundtakt, welche einige Haltestellen auslassen. Grund für das hohe Aufkommen sind insbesondere auch Schüler, welche in Bülach Oberstufe, Kantons- und Gewerbeschulen besuchen.

Bis Ende 2015 war es die Linie 515, welche ab Stadel weiterfuhr nach Kaiserstuhl; Grund für das Ziel ist das Dorf Weiach vor der Kantonsgrenze, das einst mit Kaiserstuhl einen (auf grüner Wiese liegenden) Bahnhof teilte. Seit dessen Verschiebung in den Dorfkern von Kaiserstuhl wird das Dorf vom Bus angebunden; heute durchgehend halbstündlich (sonntags und abends stündlich) von der Linie 510, sowie morgens und abends von einigen Eilkursen der Linie 515 nach Bülach. Der Bus der Linie 515 hat den alten Bahnhof mit seinen Gewerbebauten passiert und überquert jetzt die Kantonsgrenze; das Ziel Kaiserstuhl Bahnhof befindet sich wenige hundert Meter hinter dem Fotografen.

Kurz nach Stadel wird zudem das deutlich kleinere Windlach bedient, welches 1904 mit Stadel zwangsfusioniert wurde. Das Dorf behielt noch bis 2009 eine der letzten Zivilgemeinden des Kantons Zürich, bevor diese 2010 aufgelöst und in die politische Gemeinde Stadel integriert wurde. (In anderen Kantonen sind solche „Parallelgemeinden“ nach wie vor häufig oder sogar üblich). Der Bus hat das Dorf Windlach verlassen und nimmt die kurze Steigung nach Raat in Angriff, welches auf einem Sattel zwischen Stadlerberg und Stein liegt.

Während die Linie 515 heute in Stadel endet, fährt die Linie 535 ab Stadel weiter über den Stadlerberg und bedient als nächstes das kleine Dörfchen Bachs. Das Dorf, welches dank dem relativ moderaten Wachstum und der Lage abseits der Hauptverkehrsachsen recht ländlich geblieben ist, ist eine eigenständige Gemeinde und mit knapp 600 Einwohnern auch eine der kleinsten des Kantons. Der Bus der Linie 535 hat die Haltestelle Neu-Bachs verlassen und überquert nun die Anhöhe des Stadlerbergs, dem letzten Hindernis für anfliegende Flugzeuge in Zürich (welches im Jahr 1990 einem zu tief anfliegenden Linienflugzeug der Alitalia zum Verhängnis wurde).

Die Linie bedient dann als nächstes den Bahnhof Steinmaur (im Ortsteil Niedersteumnaur), um auch einen Anschluss ins Wehntal nach Niederweningen (und weiter nach Baden) anzubieten. Zusätzlich fährt ab hier auch ein separater Schulbus-Kurs direkt zur Kantonsschule Bülach, um den Schülern ab Obersteinmaur und einigen dazwischenliegenden Weilern die aufwändige Fahrt mit mehrmaligem Umsteigen zu ersparen.