Letztes Update: 31. Oktober 2023, 16:55
Die Linie 605 beginnt und endet am Bahnhof Andelfingen, wo Anschluss an die S33 von und nach Winterthur besteht. Das Dorf mit der eindrücklichen Kirche (Der neugotische Turm als eigentliches Wahrzeichen wurde erst 1862 zur im 17. Jahrhundert gebauten Kirche zugefügt) ist Bezirkshauptort und nicht zu verwechseln mit Kleinandelfingen, dem nächsten Dorf an der Linie und auf der Nordseite der Thur gelegen. Der MAN gehörte zum Zeitpunkt der Aufnahme noch zu PU Richter, Ossingen; die Linie wurde im Dezember 2018 an den Nachfolge-PU Rattin aus Neuhausen übergeben, welcher bereits seit mehreren Jahrzehnten Postautolinien im Raum Schaffhausen betreibt.
Nach wenigen Minuten ist das Dorf Ossingen erreicht, welches an der Linie Winterhur - Stein am Rhein liegt. Diese Quert die Thur wenige hundert Meter von Andelfingen entfernt, obschon sie auf der übrigen Strecke deutlich weiter weg gebaut wurde. Anschluss besteht am Bahnhof Ossingen erst seit Dezember 2018, als der Halbstundentakt auf der S29 eingeführt wurde – zuvor führte die Fahrt für Reisende ab Winterthur nach Neunforn, Waltalingen und Guntalingen immer über Andelfingen. Der THURBO-GTW auf dieser älteren Aufnahme ist unterwegs als Leerfahrt.
Nach Ossingen begibt sich die Buslinie kurz auf "fremdes Territorium" nach Oberneunforn im Thurgau - hier fährt eine Buslinie von und nach Frauenfeld, die aber ebenfalls keinen direkten Anschluss bietet. Zeitweise wurde diese Linie bis und ab Ossingen und Stammheim geführt. Neunforn liegt übrigens als einzige Thurgauer Gemeinde im Zürcher Verkehrsverbund.
Über einen sanften Hügelzug wird schliesslich das Stammertal erreicht, welches nebst Ober- und Unterstammheim auch Waltalingen und Guntalingen umfasst und über Schaffhauser Gebiet schliesslich zum Rhein hin entwässert wird. Der Bus hat soeben Waltalingen in Richtung Neunforn verlassen, im Hintergrund am Fuss des Stammerbergs ist Oberstammheim zu erkennen, wo der Kurs vor einigen Minuten gestartet ist.
Die Dörfer im Stammertal sind bekannt für ihre schön erhaltenen Fachwerkhäuser in den Dorfkernen – die Stammertaler Dörfer sind allesamt im Inventar der Schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als Ortsbilder von nationaler Bedeutung verzeichnet, was bisweilen im Rahmen der Nutzungsplanung auch zu Unmut bei den Bauherren führt. Wer den besonders schönen Ortskern von Oberstammheim aus dem Bus anschauen möchte, muss dies aus der Linie 823 Frauenfeld – Stammheim – Diessenhofen tun – die Linie 605 wendet vor dem eigentlichen Ortskern bei der Haltestelle Post, wo dieser Rattin-Kurswagen auf die Rückfahrt nach Andelfingen wartet.