Letztes Update: 1. November 2023, 9:52
Der Bahnhof Winterthur ist geprägt von den städtischen Fahrzeugen des Stadtbus Winterthur; Trotzdem gelangt PostAuto von verschiedenen Seiten bis zum Hauptbahnhof – der PU Motrag aus Flaach betreibt ein ausgedehntes Netz im Flaachtal und Weinland und gelangt mit den Linien 670, 671 und 676 in die zweitgrösste Stadt des Kantons Zürich und sechstgrösste der Schweiz. Diese Galerie beschäftigt sich (unter anderem) mit ersteren beiden. Dieses Bild zeigt allerdings einen Bus der Linie 665, welche die Linie 670 über rund 10 Jahre und noch bis zum Dezember 2018 zum Halbstundentakt ergänzte.
Die Linie 670 als 1993 eingeführte «Hauptlinie» von Winterthur zum Irchel und ins Flaachtal fährt heute nur noch als HVZ-Linie; zusammen mit der stündlichen und ganztags betriebenen Linie 671 führt sie über die Wülflingerstrasse stadtauswärts und bedient dort nur die Wichtigsten Haltestellen. Das Quartier (bzw. bis 1922 eigenständige Dorf) Veltheim wird seit einer Bereinigung der Halte Ende 2013 gar nicht mehr bedient – an der Haltestelle Blumenau, einem kleinen Quartierknoten am Rande des ursprünglichen Veltheimer Siedlungsgebietes, wird seither nicht mehr gehalten.
Wieder systematisch bedient wird dagegen der Lindenplatz, im Dorfkern des ebenfalls 1922 eingemeindeten Wülflingen gelegen. Im Zuge des Autobahnbaus wurde das Gebiet mit einer Umfahrung versehen, über die aus Zeitgründen auch die Postautos zeitweise fuhren; die Neukonzeption im Dezember 2018 ermöglichte es, die Haltestelle wieder systematisch mit den Linien 670 und 671 zu bedienen. Im Bild erneut ein Bus der nicht mehr existenten Linie 665 unterwegs stadteinwärts.
Am Siedlungsrand von Winterthur zweigt die Buslinie 670 von der Hauptachse Richtung Bülach ab und erreicht über einen verbliebenen unverbauten Südhang die Nachbargemeinde Neftenbach. Im Hintergrund des MAN-Gelenkbusses ist das Neubaugebiet Haltenreben zu erkennen, das, ausserhalb des Einzugsgebiet der Stadtbuslinie 2, erst 2008 mit einer Haltestelle stadtauswärts und schliesslich 2010 mit einer in beide Richtung befahrenen Haltestelle durch PostAuto erschlossen wurde.
Im Dorfkern von Neftenbach verzwiegen sich früher die Buslinien 670 und 665. Heute nehmen sowohl die 670 als auch die 671 vor der 1466 erstellten reformierten Kirche den Abzweiger nach rechts…
…die Strecke nach links über das Gewerbegebiet Tössallmend nach Pfungen wird seit Dezember 2018 ausschliesslich durch die Stadtbuslinie 674 bedient, welche am Bahnhof Pfungen-Neftenbach endet. Damit ist der Stadtbus auch zurück in der Gegend, welche ab den 1990er-Jahren durch die damaligen Winterthurer Verkehrsbetriebe erstmals per Bus feinerschlossen wurde. Die damalige Linie 665 wurde um 2008 vertaktet und mit der Postautolinie 670 verknüpft – am Bahnhof wurden neu Anschlüsse an die hier verkehrende S41 Winterthur – Bülach angeboten. Der MAN-Standardbus hat den Bahnhof soeben verlassen und fährt nun weiter Richtung Winterthur.
Dättlikon wird nach Pfungen über eine kurze Bergfahrt erreicht, bis Dezembe 2018 wurde das Dorf als Rundkurs durchquert. Mit der Verknüpfung gelangten vermehrt Gelenkbusse auf die Linie, die kapazitätsmässig vor allem zwischen Winterthur und Neftenbach nötig waren, hier der 1998 gelieferte und längst ausrangierte A23-Prototyp kurz vor dem Dorfzentrum. Auch heute wird Dättlikon vom PostAuto bedient, allerdings von der Linie 529…
…welche Pfungen mit Dättlikon, Freienstein und Rorbas im untersten Tösstal verbindet; die neue Linie wurde nötig, um letztere beiden wieder sinnvoll an Winterthur anzuschliessen, da am «Hausbahnhof» Embrach-Rorbas nur in eine Richtung angeschlossen werden kann. Die Linie wird von der Regie Embrach mit Standardbussen betrieben und nimmt zwischen Dättlikon und Freienstein den Weg über eine enge Landwirtschaftsstrasse, welche für den übrigen Verkehr gesperrt ist.
Die Dörfer Rorbas und Freienstein liegen als Doppelgemeinde an der Töss: Freienstein auf der östlichen und Rorbas auf der westlichen Seite. Dieser MAN A21 der Regie ist vor wenigen Minuten im Rorbaser Ortsteil Brüggi gestartet, hat dann vorbei an der Kirche im Hintergrund die Töss überquert und ist fährt jetzt durch den Freiensteiner Ortskern bergwärts in Richtung Dättlikon.
Zurück zur Hauptachse: Die Linie 670 führte früher stets über die Neftenbacher Ortsteile Riet und Aesch bergwärts Richtung Irchel; hier ein Bus auf Talfahrt bei Aesch. Neu fährt die Linie 671 über diese Dörfer…
…und nimmt dann zusammen mit der aus Flaach kommenden Linie 677 den Weg ab Aesch zum nahegelegenen Bahnhof Hettlingen. Die Linie 677 macht hier Anschluss auf die S12 nach Zürich und nimmt den Anschluss von der S33 aus Winterthur ab, bevor sie weiterfährt ins Dorf. Die Linie 671 fährt genau gegengleich und bietet den S12-Anschluss ins Dorf.
Das rund einen Kilometer vom Bahnhof gelegene Dorfzentrum war bisher nur über Winterthur (oder einen 10-minütigen Fussmarsch) an die Bahn angebunden, das Neukonzept im Dezember 2018 ermöglichte endlich einen direkten ÖV-Anschluss an den Bahnhof. Die beiden Linien 671 und 677 wenden an der Haltestelle Föhrenstrasse am obersten Dorfrand, wo eigens ein neuer Wendeplatz gebaut wurde.
Die Kurse der Linie 677 wechseln dort noch kurz die Nummer und fahren als 679 zurück durch das Dorf Hettlingen und über den Seuzacher Weiler Unterohringen bis nach Seuzach. Damit ist der Weiler nun auch direkt an ihre Gemeinde angebunden, führte die bisherige ÖV-Erschliessung doch nur direkt nach Winterthur. Der MAN A21 hat am Bahnhof Seuzach gewendet und nach einer dreiminütigen Fahrt durch das stark gewachsene Dorf (inzwischen ca. 7'500 Einwohner) bei der Haltestelle Alterszentrum das Siedlungsgebiet in Richtung Hettlingen verlassen.
Zurück zur «alten» Stammlinie 670. Diese hat ab Aesch den Anstieg in Richtung Irchel in Angriff genommen und wird kurz darauf Hünikon passieren; heute nimmt die Linie 671 denselben Weg. Die grössere Siedlung im Hintergrund ist der Winterthurer Rosenberg, Teil des Stadtkreises Veltheim.
Der Bergrücken des Irchels, mit fast 700 Metern Höhe einer der grösseren Hügelzüge ausserhalb Voralpen und Jura, wird zwischen Hünikon und Desibach auf 540 Metern über Meer gequert; danach wird der Blick frei über den Kessel des Flaachtals bis hinunter zum hier rund 200 Höhenmeter tiefer gelegenen Rhein. Der Citaro hat vor kurzem den nun im Dorf Desibach verschwindenden Gegenkurs gekreuzt und wird kurz darauf im Wald den Scheitelpunkt der Linie passieren, bevor es dann talwärts nach Hettlingen geht. Die Linie 677 wird in der Regel mit Standardbussen bedient, während auf der Linie 671 mehrheitlich Gelenkbusse eingesetzt werden.
Nach Desibach folgt Buch am Irchel, zu deren Gemeindegebiet auch Desibach und Wiler gehören. Nach der Ortsdurchfahrt zweigen die Busse gleich wieder von der Hauptstrasse ab, um ebendiesen Ortsteil Wiler und danach das zu Flaach gehörende Gräslikon zu bedienen. Der «Gupf» im Hintergrund ist der Hauptgipfel des Irchels mit 674 m.ü.M.
Die «alte» Linie 670 existiert heute nur noch als HVZ-Linie, welche weiterhin eine direkte Verbindung nach Flaach ermöglicht (ansonsten werden die Flaacher mit den Linien 675 und 677 auf die nahegelegenen Bahnhöfe «gelenkt»). Seit Dezember 2018 nimmt sie wieder die direkte, vor 1993 befahrene Verbindung über Bebikon, welche deutlich weniger Potential als der Umweg über Hünikon aufweist, dafür aber eben kürzer ist und die Bedienung im Stundentakt mit einem Fahrzeug ermöglicht. Kurz vor Erreichen des Scheitelpunktes bei Bebikon wird der Blick frei bis in den Alpstein und die Glarner Alpen.
In Flaach umfuhr die Linie 670 aufgrund der knappen Fahrzeit in den letzten Jahren seit Ende 2015 den Dorfkern und bediente lediglich die ausserhalb gelegene Haltestelle Kirche, dafür eigens gebaut. Heute fährt die HVZ-Linie 670 wieder weiter ins Dorf und wendet bei der Haltestelle Oberdorf, die bereits früher von der Linie 670 mittels Stichfahrt erreicht wurde.
Als schnellste Verbindung von Winterthur nach Flaach dient heute die Linie 677, welche, von Hettlingen über Flaach kommend, in Andelfingen schlanken Anschluss an die S24 bietet – diese fährt ohne Halt in rund 10 Minuten nach Winterthur. Der Bus erreicht in Kürze seine Endhaltestelle, dafür muss er aber noch die «Ebene» wechseln und das höher gelegene Bahnhofsareal erreichen; Eine improvisierte Ausstiegshaltestelle beim dahinterliegenden Fussgängerstreifen ermöglicht bei Verspätungen ein rechtzeitiges Erreichen der Anschlusszüge.
Ebenso ist Flaach ab Henggart über die Linie 675 angeschlossen. Diese einst aus Winterthur kommende Linie (sie wurde Ende der 1990er-Jahre am Bahnhof Henggart geteilt, der Abschnitt nach Winterthur trägt nun die Nummer 676) bedient das Flaachtal stündlich in ganzer Länge und bietet in Henggart Anschluss an die S12 von/nach Winterthur und Zürich
Die kleinen Gemeinden im Flaachtal – Dorf, Volken, Flaach, Buch und Berg am Irchel – sollten um Mitte der Nullerjahre auf Druck des Kantons zur Gemeinde Flaachtal fusioniert werden; die Fusion fand allerdings in der Bevölkerung keine Mehrheit, und die Verhandlungen wurden noch nicht einmal aufgenommen. So bleiben die für Zürcher Verhältnisse mit rund 500 Einwohnern sehr kleinen Gemeinden (vorerst?) eigenständig. Der Bus hat gerade Dorf verlassen und erklimmt nun die kleine Anhöhe des Goldenbergs, um danach Humlikon zu erreichen. Auf der Anhöhe liegt auch der 1997 eröffnete exklusive Golfclub Schloss Goldenberg.
In Flaach angekommen, fährt die Linie 675 heute weiter bis Rafz; von 2015 bis 2018 endete sie hingegen am Altersheim am westlichen Dorfausgang, wo mit einem kurzen Fussweg Anschluss an die Linie 670 bestand. Der Bus ist durch den zumindest architektonisch gut erhaltenen Ortskern unterwegs zurück nach Henggart und erreicht in Kürze die bereits erwähnte Haltestelle Oberdorf, Endhaltestelle der Linie 670.
Nach Flaach folgt bald der tiefste Punkt der Linie, die Rheinbrücke zwischen Flaach und Rüdlingen; die 1929 erstellte Brücke war im zweiten Weltkrieg «geladen» und hätte im Falle eines Einmarsches aus Deutschland gesprengt werden können. Heute würde bereits zuviel Schwerverkehr aufs Mal reichen, um die Brücke ausser Gefecht zu setzen; aufgrund mangelnder Tragsicherheit wird die Kapazität heute mittels Lichtsignal beschränkt und ein Neubau der Brücke ist auf 2023 geplant. Der Bus der Linie 670 ist unterwegs in Richtung Winterthur; seit Umstellung des Konzeptes im Dezember 2018 gelangen üblicherweise keine Gelenkbusse mehr hierhin.
Rüdlingen und Buchberg gehören als Exklave zum Kanton Schaffhausen; die schmucken Dörfer, beide als schützenswerte Ortsbilder inventarisiert, bilden eine Einheit mit einer von alten Mauern gesäumten steilen Strassenverbindung dazwischen. Der Bus muss hingegen einen längeren Umweg über Spitzrüti nehmen, um den Höhenunterschied zu bewältigen – noch zu Zeiten der Linie 670 ist dieser Citaro unterwegs bergwärts, hat beim Steinenkreuz die gemeinsame Kirche der beiden Dörfer (1974 nach einem Brand in altem Stil neu aufgebaut) passiert und erreicht in Kürze den Dorfplatz Buchberg.
Nach Buchberg geht die Fahrt zurück bis Spitzrüti und dann weiter nach Rafz, wo die Buslinie heute direkt am Bahnhof wendet; die frühere Fahrt über das Dorfzentrum wurde Ende 2015 aufgegeben und durch die neue Linie 545 (Rafz – Hüntwangen) übernommen, deren Fahrzeug hinter dem 670er (heute 675er) auf die Abfahrt wartet.