Letztes Update: 1. November 2023, 9:49
Nur wenige Kilometer von St.Gallen entfernt liegt das Dorf Engelburg. Das in den letzten Jahren stark gewachsene Dorf auf der Nordseite des Sittertobels war bis Dezember 2018 Startpunkt mehrerer Buslinien in die Gemeinde Gaiserwald und nach Engelburg, hat diese Funktion aber mit einer Neukonzeption weitgehend verloren. Auf dem vor einigen Jahren sehr attraktiv neu gestalteten Dorfplatz starten jetzt noch Linien nach Abtwil und in der HVZ via Hohfirst nach Waldkirch – im Bild ist einer von derzeit (Stand 2019) neun Volvo 8900LE des Regie-Standortes in Engelburg bereits zur Abfahrt nach Waldkirch.
St.Gallen ist ab Engelburg heute mit den Linien 120 und 121 Richtung Heiden im Viertelstundentakt erreichbar. Die Verbindung führt durch das Sittertobel vorbei am Weiler Spisegg, wo auch die Linie 157 abzweigt…
…und über eine kurvige, in einem Abschnitt mit Lichtsignal fürs PostAuto gesicherte Strecke das Dorf Abtwil erreicht. Dieses liegt ansonsten im Einzugsgebiet der St.Galler Verkehrsbetriebe VBSG, welche das Dorf direkt mit der Stadtbuslinie 7 und neu auch mit einer zusätzlichen Schnellbuslinie via Spisegg anbinden. Wie die VBSG-Busse nehmen auch die Postautos einen Rundkurs durch das Dorf, der sie am Ende zur Haltestelle Säntispark beim gleichnamigen Freizeitpark führt. Dort startet dieser Van Hool A360 nach dem Wendemanöver wieder zur Rückfahrt nach Engelburg – die Fahrzeiten sind weitgehend auf die Schule in Abtwil abgestimmt, welche auch die Schüler aus Engelburg (beide Dörfer gehören zur Grossgemeinde Gaiserwald) unterrichtet.
Während einigen Jahren war Engelburg auch ab Gossau direkt per Postauto erreichbar - mit dem Ausbau der Linie Gossau – Winkeln auf 10-Minuten-Takt und der Verlängerung bis St.Gallen sowie der neuen Verbindung Herisau – Arena – Abtwil wurde aber die Linie auf Engelburg – Abtwil verkürzt, die Busse werden ausserdem teils in Engelburg bis Waldkirch durchgebunden. Für Fahrten nach Gossau muss auf den Regiobus umgestiegen werden. Postautos gelangen heute nur noch in einstöckiger Variaete und ab dem Fürstenland (PU Schmidt) nach Gossau.
In die andere Richtung ab Engelburg führen heute die Busse der Linie 132 nach Waldkirch via Hohfirst. Die nur in der HVZ bediente Linie erschliesst das Gebiet «Oberwald» der Gemeinde Waldkirch, ein Streusiedlungsgebiet mit schöner Aussicht. Bei der Haltestelle Obergrimm passiert dieser Cacciamali-Midibus – die Fahrzeuge waren 2009-2015 hier im Einsatz – die kleine Kapelle auf seiner Fahrt Richtung Waldkirch. Heute fährt die Linie 132 nur noch zu Schulzeiten, dafür aber mit einem Standardbus der Regie.
Die andere, bis 2018 ungefähr stündlich bediente Linie ab Engelburg nach Waldkirch führte über Bernhardzell und trug die Nummer 133. Zum Einsatz kamen wie auf der Linie 132 hauptsächlich Midibusse, welche aber zu Schulzeiten auf einigen Kursen mit Standardbus-Kursen ergänzt wurden. So fährt hier ein Volvo 8700LE des PU Casutt, welcher während rund 15 Jahren die Fahrzeuge für den Standort Engelburg stellte, beim Weiler Schöntal dorfeinwärts.
Bernhardzell gehört bereits zur Gemeinde Waldkirch, wo die Linien 132 und 133 enden. Die Haltestelle Dorf diente dabei teilweise auch als Umsteigeknoten, wenn sowohl ein Kurs der Linie 132 als auch einer der Linie 133 hier eintrafen. Die Haltestelle liegt direkt im Rücken des Fotografs. Derjenige der beiden Kurse, der mit Midibus bedient wurde, fuhr dann jeweils weiter…
…als Linie 154 nach Arnegg, wo Anschluss auf eine Regiobus-Linie nach Gossau bestand (am Sonntag wurde nur zweistündlich, dafür direkt nach Gossau gefahren). Mit dem Dezember 2018 wurde auch ein neues Konzept eingeführt, das nun die Linie 154 zur Haupterschlissung von Waldkirch gemacht hat…
…indem die Linie ab Waldkirch über Bernhardzell direkt nach Wittenbach verlängert wurde. Am dortigen Bahnhof besteht jetzt Anschluss mit der S-Bahn nach St.Gallen, was die Fahrzeit und vor allem Stabilität gegenüber der Busfahrt via Engelburg verkürzt. Einer der inzwischen fünf Solaris-Midibusse hat gerade die Endhaltestelle erreicht – rechts im Bild wartet ein gleiches Fahrzeug für die Linie 205 nach Häggenschwil.
Zwischen Bernhardzell und Wittenbach existierte bereits zuvor eine Buslinie, welche die Nummer 206 trug und nur in den Hauptverkehrszeiten fuhr. Die Linie musste auch das Sittertobel durchqueren, was auf einer in den letzten Jahren massiv ausgebauten und verbreiterten Strasse über das auf grüner Wiese angesiedelte Gewerbegebiet Lee möglich ist. Auf der anschliessenden Steigung ins Dorf Wittenbach, das zur optimalen Anbindung aller Zielorte in einer Schlaufe bedient wird, wirkt der kleine Solaris-Midibus fast etwas verloren. Gefahren wird zwischen Arnegg und Wittenbach durchgehend stündlich, mit zusätzlichen Kursen in der HVZ.
Die halbstündige Pause der Linie 206 wurde jeweils für die bereits erwähnte Linie 205 verwendet, welche von Wittenbach über Häggenschwil und Lömmenschwil zum Bahnhof Häggenschwil-Winden führt. Noch bis 2015 waren auf dem Umlauf gelegentlich die letzten Sprinter-Kleinbusse vom Typ 416CDI-NF zu sehen, da dies einer der schwächer frequentierten Umläufe des hier verantwortlichen PU Mock war. Im Bild wartet einer der Wagen am Bahnhof Häggenschwil auf die Abfahrt zurück nach Wittenbach…
…welche die Fahrzeuge durch die in den letzten Jahrzehnten aufgrund ihrer sonnigen Lage mit Blick auf den Bodensee stark gewachsenen Dörfer führt. Dieser Solaris-Midibus hat Häggenschwil gerade verlassen und erreicht als nächstes den Weiler Agen, der auf dem nächsten Hügelchen liegt. Das Bild illustriert das Wachstum der Gemeinde seit den 70er-Jahren ziemlich gut.
Ab Waldkirch fuhren einzelne Kurse der Linie Arnegg – Waldkirch bis 2018 weiter bis St.Pelagiberg. Das kleine Dorf mit Kirche und christlichem Kurhaus ist auch Sitz des PU Mock, der mit seinen inzwischen fünf Midibussen das Angebot in der Region fährt. Die Fahrzeuge des Typs Cacciamali Thesi hatten allerdings keine lange Lebensdauer (2008-2015) und sind deshalb bereits wieder verschwunden. Heute sind Solaris Urbino 8.6 im Einsatz, die inzwischen auch nicht mehr hier, sondern in Waldkirch stationiert sind.
St.Pelagiberg ist heute nur noch ab Bischofszell erreichbar, wo die Linie am Bahnhof Stadt beginnt und endet. Noch bis ins neue Jahrtausend wurde die Linie von einem privaten Busbetrieb bedient, sie gelangte im Zuge der Neukonzeption mit Kleinbussen 2004 in den Postauto-Rayon und ist heute ebenfalls eine Midibuslinie. Im Bild wartet ein Urbino 8.6 – die Fahrzeuge wurden damals noch von PU Schmidt gehalten und dem lokalen PU Mock zur Verfügung gestellt – nebst einem «grossen Bruder» typ Urbino 12 auf den Zug aus St.Gallen.
Die Fahrt von Bischofszell nach St.Pelagiberg führt durch sehr ländliche Gegenden der Gemeinde Hauptwil-Gottshaus. Der Weiler Eberswil liegt nur wenige Minuten ausserhalb des Regionalzentrums und wirkt wie aus dem letzten Jahrtausend: Freileitungen, blühende Vorgärten und eine alte Trafostation prägen das Bild, durch welches der kleine Urbino mit einem frühen Morgenkurs Richtung Bischofszell fährt.
Es folgt das Dorf Wilen und danach der «Hoferberg», eine kleine Anhöhe, auf der das Schulhaus der Gemeinde liegt. Die Buslinie 950 hat eine wichtige Funktion im Schülerverkehr, nebst den Taktkursen am Morgen, Mittag und Abend sind auch verschiedene Schülerkurse im Fahrplan. Hier bringt der kleine Solaris die Schüler mit Taktkurs aus Eberswil und Wilen (letzteres im Hintergrund zwischen den Bäumen noch erkennbar) zum Schulhaus…
…und fährt danach über St.Pelagiberg weiter bis zum nur im Schülerverkehr bedienten Weiler Rothen direkt an der Sitter, wo er weitere Schüler für die Rückfahrt bis Hoferberg mitnimmt. Ab Hoferberg führt die Fahrt dann, sobald die Schüler ausgeladen sind, direkt ins Depot, von wo aus am Mittag die erste Leerfahrt wiederum direkt zum Schulhaus Hoferberg führt.