Letztes Update: 1. November 2023, 9:57
In Degersheim hatte früher der PostAuto-Unternehmer Keller sein Domizil, welcher 2003 in die PAUT AG, Lütisburg, integriert wurde. Nebst der starken Linie nach Flawil beginnt hier die kurze Linie 184. Stellte sie früher mit einem Kleinbus die Erschliessung des kleinen Dörfchens Dicken sicher, führt sie heute weiter bis St.Peterzell und bietet eine schnelle Verbindung ins Neckertal, wenigstens einige Male pro Tag. Über MAN-Midibus und Solaris 8.9LE ist man als Stammfahrzeug inzwischen beim Citaro K angelangt, der auch für die mit dem Umlauf verknüpften Abendkurse St. Gallen – Herisau – St. Peterzell gross genug ist; Im Bild wartet der Citaro K den Anschluss aus St. Gallen ab, während der grössere MAN auf der Linie 751 nach kurzem Halt weiter nach Flawil fährt – die Linie ist dort auf den IC von/nach Zürich ausgerichtet.
Anfänglich führt die Linie parallel zur SOB-Linie bis Hoffeld, wobei das Dorf mangels SOB-Haltestelle nur mit dem Bus erreichbar ist. Auf der folgenden Bergfahrt durch das Waldbachtobel unterquert sie auch den Waldbachviadukt der SOB, welcher vor einigen Jahren mustergültig renoviert wurde…
…und nimmt dann die Steigung hinauf nach Dicken in Angriff. Im ÖV werden hierhin vor allem Schüler und Wanderer befördert – an schlechtwetter-Werktagen wie hier in den Schulferien gibt es kaum Nachfrage. Die Aufnahme entstand beim Restaurant Freihof, das etwas ausserhalb des Dorfkerns mit einer eigenen Haltestelle bedient wird.
In St.Peterzell wendet die Linie heute einfach über eine Strassenkreuzung, ein (schon länger geplanter) Bushof besteht nach wie vor nicht. Ebenfalls wendet hier die Linie 185 aus Hemberg; diese kann immerhin den Vorplatz eines Gemeinde-Grundstücks der Fusionsgemeinde Neckertal nutzen. Im Bild warten die beiden Busse auf der schmalen Nebenstrasse St. Peterzell – Dicken die Abfahrtszeit ab.
Wir folgen nun der Linie 185, welche ab hier über Bächli bergwärts. Wenig unterhalb Bächli ist der Bus unterwegs bergwärts durch die Streusiedlung, die das ganze Toggenburg prägt und für die öV-Erschliessung eine schwierige Voraussetzung liefert. So fährt denn auch die Linie 185 nur wenige Male am Tag – und ein einziges Mal abends als Linie 186 weiter bis Brunnadern-Neckertal.
Ziel erreicht: In Hemberg, an aussichtsreicher Lage auf einem Bergsattel gelegen, endet die Linie wenig oberhalb der zentralen Kreuzung zwischen katholischer und reformierter Kirche. Im Abendlicht ist hier ein damals fabrikneuer MAN A66 unterwegs aus St.Peterzell und erreicth in wenigen Augenblicken sein Ziel.
Hauptsächlich erreicht man Hemberg jedoch nicht ab St.Peterzell, sondern mit deutlich mehr Frequenzen ab Wattwil. Die Umläufe der beiden Linien, welche weiterhin ab der Garage des einstigen PU Nef gefahren werden, sind verknüpft, und so sind beide Wagen auf beiden Linien zu sehen – hier ein älterer A76 auf Talfahrt wenig unterhalb Hemberg.
Einzige Ortschaft auf der Linie ist Heiterswil, wobei der Name Dorf für den Weiler (auf Wattwiler Boden) eher hochtrabend wäre. In Fahrtrichtung Wattwil passiert dieser MAN-Midibus – die Fahrzeuge wurden Ende 2022 durch Citaro K ersetzt – die Haltestelle Chrummbach, wo auch das alte Schulhaus liegt. Auch bei der Haltestelle «alte Post» im «Dorfkern» stehen nur unwesentlich mehr Häuser…
Endhaltestelle ist der Bahnhof von Wattwil, wo die Busse Anschluss an den Voralpenexpress und die S-Bahnen in alle Richtungen (St.Gallen, Wil, Rapperswil und Nesslau) anbieten. Am grossen Busperrons sind die PAUT-Fahrzeuge aus Hemberg die einzigen Midibusse; ansonsten fahren die Standard- und Gelenkbusse von BLWE und Schneiderbus sowie die Standard- und Doppelstockpostautos der PostAuto-Regie Nesslau in Richtung Obertoggenburg ab der ziemlich massiven Anlage.
Spätabends verkehrt unter der Liniennummer 186 ein zusätzlicher Kurs Wattwil – Hemberg – St. Peterzell – Brunnadern-Neckertal, wodurch die beiden Hemberger Kleinbusse auch auf die tagsüber durch die Linie 182 (Herisau – St. Peterzell – Brunnadern) bediente Strecke durch das Neckertal gelangen. Der auf der Linie 186 eingesetzte Midibus ist für dieses Angebot eher grosszügig dimensioniert, wird doch so vor allem der Streusiedlungsteil des Kantons abgedeckt; der Bus hat St. Peterzell verlassen und nimmt eine kurze Gegensteigung in Angriff, welche nötig ist, um eine kurze Steilstufe des Neckers zu umfahren.