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Zwischen St. Gallen und Arbon ist mit dem PU Eurobus Ostschweiz der inzwischen grösste PU der Ostschweiz tätig. In Richtung Arbon fahren heute bis zu sieben Kurse pro Stunde, um das oftmals kritisierte Fehlen einer direkten Bahnverbindung zu kompensieren. Dabei fehlt heute die «klassische» Arboner Linie 200, welche per Dezember 2023 auf den Abschnitt Wittenbach – Arbon verkürzt wurde – für diese Strecke muss seither bis Wittenbach die S-Bahn genutzt werden.

In Wittenbach beginnen und Enden die Kurse der Linie 200 heute beim Zentrum, um den Dörfern zwischen Arbon und Wittenbach weiterhin eine direkte Anbindung an gute Einkaufsmöglichkeiten zu bieten – ausserdem kann so der Bahnhofplatz von Wittenbach entlastet werden, der für die immer zahlreicheren dort auf die S-Bahn angebundenen Buslinien langsam etwas eng wird. Hier starten die Buslinien 200 und 207…

…und bedienen kurz darauf den Bahnhofplatz auf der Durchfahrt…

…um 30 Minuten später am 2017 neu eröffneten Bushof Arbon auf dem Hamel-Areal einzutreffen. Hier sind die Busse der Linie 200 jeweils verknüpft mit der Linie 201, welche seit ihrer Einführung Ende 2014 eine schnellere, nur 25 Minuten dauernde Verbindung über die Autobahn nehmen. Damit ist die Fahrt in die St.Galler Kantonshauptstadt für die Oberthurgau deutlich schneller als der eher Weg in die Thurgauer «Hauptstadt» Frauenfeld, von der sich die Arboner gelegentlich etwas vernachlässigt fühlen.

Bereits in früheren Jahren gab es in der Hauptverkehrszeit Schnellkurse mit Nummer 201, welche allerdings via Roggwil zur Autobahn fuhren und somit auch weitere Dörfer anbanden; die wirklich attraktive Fahrzeit der Linie 201 wurde aber erst mit der direkten Linienführung auch in Arbon möglich. Dieser inzwischen ausrangierte Citaro-Classic-Gelenkbus überquert bei Steinach den gleichnamigen Fluss und wird in Kürze die Autobahn verlassen. Das darauf folgende Industriegebiet Landquart, das er zum Zeitpunkt der Aufnahme 2014 noch ohne Halt durchquerte, wurde inzwischen mit einer eigenen Haltestelle ergänzt…

…womit die Linie 201 hier auch eine Ortsbusfunktion übernimmt: im Gewerbegebiet sind nämlich heute auch Discounter angesiedelt, welche innerhalb der Stadt keine ihnen genehme Baulandreserve fanden. Auf der anderen Seite der Kantonsgrenze, welche direkt am Gewerbegebiet entlangführt, plant ausserdem der Kanton St. Gallen weitere grosse Entwicklungen, was die Bedeutung der Haltestelle hier weiter erhöhen wird. Seit Ende 2023 wird in Hauptverkehrszeiten ein drittes stündliches Kurspaar auf der Linie 201 angeboten, perspektivisch könnte ein 15-Minuten-Takt möglich sein.

In St. Gallen führt die Linie 201 über den Marktplatz, der auch mit den in einer anderen Galerie behandelten Linien 210 und 211 erreichbar ist; mit der Verkürzung der Linie 200 dagegen nicht mehr ab Roggwil. Zu den beiden Linien kam bis 2018 auch noch die Linie 203, welche von St.Gallen bis Wittenbach führte – hier ein Wagen ebendieser Linie auf der «letzten Meile» zwischen dem Marktplatz St.Gallen und dem Bahnhof.

Die Linie 203 führte bis Kronbühl parallel zur Linie 200, was auf diesem Abschnitt bis zu sechs stündliche Buskurse ermöglichte; im Rahmen einer Neukonzeption wurde die Linie St.Gallen – Wittenbach danach an die St.Galler Verkehrsbetriebe übergeben, welche diese als Linie 4 bedienen und bis Abtwil Säntispark durchbinden. Solche Fotos wie hier bei Bruggbach mit mehreren PostAutos sind seither selten geworden und seit Ende 2023 fahren hier gar keine Postautos mehr.

Nach Wittenbach führen die Linien 200 und 207 (letztere erst per Dezember 2023 eingeführt) parallel bis Freidorf TG; der Ortsteil der Gemeinde Roggwil wird durch den Bahnhof Roggwil-Berg an der Linie St. Gallen – Romanshorn am Rand erschlossen, der Bus – hier bei der Haltestelle Kreuzegg – ist jedoch die wichtigste Erschliessung für den Ortsteil.

Nach Freidorf verzweigen sich die Linien – die klassische Linie 200 führt von hier über die Kantonsstrasse abwärts Richtung Arbon, wobei sich schöne Ausblicke auf das Städtchen und seine weit verzweigten Aussenquartiere bieten…

…während die neue Linie 207, nur in der Hauptverkehrszeit und mit einem elektrischen Midibus bedient, über das Dorf Berg SG führt, das bisher durch den ÖV faktisch nur halb erschlossen war (die Haltestelle Berg, Seeblick, an der Linie 200 liegt exakt auf der Gemeindegrenze). Für die enge Ortsdurchfahrt wurde der Midibus gewählt, wobei auch Gelenkbusse mit etwas Vorsicht die Stelle passieren könnten.

Danach erreichen die beiden Buslinien wieder gemeinsam das eigentliche Dorf Roggwil – wobei die Linie 207 auf dem Weg dorthin auch noch das Industriegebiet Landquart anbindet und dort Anschlüsse zur Schnellbuslinie 201 herstellt. Während die Gemeinde über den hoch am Hang liegenden Bahnhof Roggwil-Berg eher dürftig erschlossen wäre, bieten die Linien 200 und 207 gemeinsam drei Kurse pro Stunde in der Hauptverkehrszeit an – längerfristig wäre auch ein Viertelstundentakt denkbar, was aber durch die aktuell nur dreimal pro Stunde fahrende S-Bahn St. Gallen – Wittenbach noch wenig sinnvoll ist.

Ab Roggwil führt eine lange, vorstädtisch anmutende Strassenachse nach St. Gallen – die beiden Postautolinien sind hier eine eigentliche Stadtbuslinie (ein eigentlicher Stadtbus wurde in Arbon durch den Widerstand der Quartierbevölkerung verhindert) und bedienen in dichtem Abstand zahlreiche Haltestellen, darunter auch das «Nationalmuseum» Mostindiens, das Museum der Mosterei Möhl – der Bus hat dieses soeben bedient und ist jetzt unweit der Gemeindegrenze Arbon-Rooggwil unterwegs Richtung Wittenbach.

Während die Linie 207 die Achse in voller Länge bedient und so direkt zum Bahnhof Arbon gelangt, übernimmt die Linie 200 auch eine zusätzliche Erschliessungsfunktion – die Linie fährt direkt nach dem Start in Arbon zuerst eine grosse Schlaufe durch das Bergliquartier, ein Villen- und Einfamilienhausquartier, dessen älteren Bauten von der grossindustriellen Geschichte der Stadt zeugen.

Nicht mehr bedient wird dagegen die historische Altstadt von Arbon; während die Busse in Richtung Bahnhof schon länger die so genannte «NLK» (Neue Linienführung Kantonsstrasse) mit einem Tunnel parallel zur Bahnstrecke nehmen…

…durchquerten die Busse in Fahrtrichtung St.Gallen noch bis 2017 die verkehrsberuhigte Altstadt und die anschliessende Einkaufsmeile. Dass danach gar kein Bus mehr die Altstadt bediente, sorgte in der Bevölkerung für Unmut (wenngleich dies schon beim Bau der Umfahrungsstrasse so kommuniziert wurde) – seit 2021 wird die Altstadt wieder bedient, nun aber durch die Linie 210.