Letztes Update: 18. Februar 2024, 14:13
Ab Uznach betreibt die PostAuto-Regie ein Liniennetz mit aktuell fünf Buslinien. In dieser Galerie geht es um die Linien 630 und 631, welche vor allem die Grossgemeinde Eschenbach anbinden. Die Linie 630 als längste Uznacher Linie startet wie alle anderen am Bahnhof, wo zu den Viertelstunden jeweils ein Taktknoten mit Bahnverbindungen in alle Richtungen besteht. Der Bus zum Atzmännig nutzt dabei jeweils den improvisierten äussersten Platz, reicht doch der kurz davor erbaute Busperron seit Ende 2013 bereits nicht mehr für alle Linien aus.
Die Linie folgt bis Schmerikon zunächst der SBB-Bahnlinie; seit Dezember 2023 sogar im Halbstundentakt. Die zusätzlichen Kurse wurden eingeführt, um den wegfallenden Halt des Voralpen-Express in Schmerikon zu kompensieren, und wurden von Anfang an gut angenommen. Die zusätzlichen Kurse beginnen und enden am Bahnhof Schmerikon, wo sie über den Parkplatz vor der schmucken Kulisse des «Seedorfs», wie Schmerikon auch genannt wird, wenden.
Kurz nach dem Bahnhof beginnt die Steigung hinauf nach Eschenbach, wobei auch noch weitere Gebiete von Schmerikon bedient werden; insbesondere die Seehalde mit ihrem Panorama über den Obersee in die Alpen dürfte zu den teureren Wohngebieten in der Gemeinde zählen.
Eschenbach – seit 2023 die jüngste Stadt mit über 10'000 Einwohnern im Kanton St. Gallen – erbaute in den frühen 1990er-Jahren die grosse Bushaltestellen-Anlage «Dorftreff» für den so genannten Linthbus – ein Angebotskonzept, das über drei beteiligte Transportunternehmungen erstmals den Stunden- und teilweise Halbstundentakt in die Region brachte. Tatsächlich getroffen wird sich heute auf dem Platz höchstens noch auf menschlicher Ebene – die Entwicklung der Busfahrpläne machte die Knotenfunktion des Platzes über die letzten 30 Jahre weitgehend überflüssig, die wesentlichen Verbindungen sind heute direkt fahrbar.
Ab Eschenbach bergwärts hat die Buslinie 630 auch Schulbusfunktion, was morgens einzelne Taktabweichungen und dann auch mehrere Zusatzkurse notwendig macht. Das mittägliche Kurspaar wird dabei als Ausnahme von der Garage Wald gefahren, wo zwei Busse aus Uznach «ausgelagert» sind und ansonsten mehrheitlich das dortige Ortsbusnetz bedienen. Der Bus hat vor Kurzen die Schüler beim Dorftreff aufgeladen und fährt nun weiter durch die Weiler der Gemeinde…
…die seit der Fusion 2013 nebst St. Gallenkappel auch Goldingen umfasst. Der Bus im Bild – vier überlange Setra 416NF wurden ab 2011 eigens für die Linie 630 beschafft – hat das Dorf bereits wieder verlassen…
…und wird in Kürze den Weiler Egligen erreichen. Im ursprünglichen Linthbus-Konzept gab es auch hier einen Mini-Taktknoten, welcher einen Umstieg zwischen den Postautolinien nach Uznach, Wald ZH und Atzmännig erlaubte – ein neues Buskonzept des ZVV Ende 2006 brachte das Ende des Busknotens, seither fahren sowohl die Postautos ab Uznach als auch die von den VZO geführten Busse ab Wald weiter zum Atzmännig.
Der hintere Teil des Goldingertals wird vor allem zu Schüler- und Freizeitzwecken mit dem Bus erschlossen – die Siedlung Hintergoldingen alleine würde keinen Stundentakt rechtfertigen. Für den Freizeitverkehr ist die Linie aber von grosser Bedeutung, ist der Atzmännig doch sowohl Ski- als auch Wandergebiet und mit seiner Sommerrodelbahn auch im Sommer beliebtes Ausflugsziel. Der Bus ist bereits wieder auf dem Rückweg bei Vordersagen.
Am anderen Ende führte die Linie 630 bis Ende 2023 weiter bis Benken und kompensierte so den fehlenden Bahnhalt der S4, der 2013 aus Gründen der Fahrplanstabilität weggelassen wurde und erst 2023 durch weitere Ausbauten in der Region ermöglicht wurde. Die Buslinie nutzte dafür die so genannte «Ewigkeitsstrasse», eine schnurgerade Nebenstrasse durch das Naturschutzgebiet Kaltbrunner Riet. Dieses ist ein wichtiger Pausen- und Rückzugsort für Vögel und nicht zuletzt auch Nahrungsgebiet für die in der Region zahlreichen Störche.
Auf der anderen Seite des Riets führt die Buslinie 636 ab Uznach halbstündlich nach Kaltbrunn. Das Dorf wird zwar durch einen Bahnhof an der Linie Uznach–Wattwil bedient, allerdings liegt dieser ausserhalb des Dorfkerns und ermöglicht nur stündliche Halte – weshalb seit Ende 2013 zuerst die Buslinie 631 und seit Ende 2023 nun die kurze Postautolinie 636 Uznach – Kaltbrunn das Dorf bedient…
…und an der Haltestelle Steinenbrücke, kurz vor der Gemeindegrenze zu Schänis, wendet. Auf dem extra dafür erstellten Warte- und Wendeplatz wartet der Standardbus der Regie Uznach auf seine Rückfahrt, während daneben der Bus der Regie Reichenburg, unterwegs auf der Linie 635 Benken – Ziegelbrücke, den Anschluss ab Uznach abnimmt.
Das Dorf Benken wurde bis 2013 durch eine vor allem auf die Schulen abgestimmte Linie Uznach–Reichenburg bedient. Mit der Einführung der S-Bahn 2013 wurde die damalige direkte Postautolinie Uznach–Ziegelbrücke aufgehoben und in die Linien 631 und 635 aufgeteilt. Im Gegensatz zur Linie 636 war die Linie 631 bis Ende 2023 als Durchmesserlinie konzipiert. So fuhr bis dann das Postauto abwechselnd mit zwei Umläufen der Firma Schneider Bus über den Uznaberg…
…zur Industrie Neuhaus und weiter nach Eschenbach. Aus Zeitgründen musste dort der Dorftreff ausgelassen werden, über die Haltestelle Sternen wurde der Dorfkern trotzdem bedient und auch ein Umstieg auf die kreuzenden Linien 622 (Schneiderbus) und 630 angeboten. Nach einem weiteren Zwischenhalt hat der Bus das Dorf nun wieder verlassen und fährt weiter in Richtung Chälenstich. Der «Mini-Pass» führt über eine der Schichtrippen, welche die Landschaft hier prägen…
…und bringt die Busse hinunter nach Ermenswil, dem Garagenort der Firma Schneider. Während der Abschnitt Uznach–Neuhaus Industrie ursprüngliches Postauto-Gebiet ist, waren die Postautos auf dem Abschnitt Neuhaus–Rüti nur «zu Gast», ist das doch eine der ursprünglichen Schneider-Linien (und auch ab Ende 2024 wieder ein Betrieb durch die Firma Schneider vorgesehen). Auch die Verdichtung zum Viertelstundentakt, die es zwischen Rüti und Eschenbach in der HVZ gibt, ist ausschliesslich Aufgabe der Firma Schneider.
In Rüti ZH begannen und endeten die Postautos am SBB-Bahnhof, wo sich ein Busknoten mit insgesamt 6 Linienästen (die allerdings nur in der Hauptverkehrszeit alle gleichzeitig hier sind) befindet. Die Uzner Postautos gelangten so auch in den Zürcher Verkehrsverbund, und es besteht (in den späten Abendstunden) eine Berührung mit dem ansonsten vom Uzner Gebiet getrennten Netz in Wald ZH. Im Bild erreicht ein PostAuto als erster Bus des Bündels den Bahnhof Rüti.
Die oben schon erwähnte Linie 635 hat 2013 die Bedienung des Dorfs Benken übernommen und fährt somit auf der Strecke Ziegelbrücke–Schänis–Kaltbrunn–Benken. Im Dorf Benken endet sie bei der Haltestelle Giessen, kurz vor der Kantonsgrenze zu Schwyz, und weit hinter dem Dorfkern. Der Citaro der Regie Uznach – heute fährt mehrheitlich die Regie Reichenburg auf der Linie – hat den Dorfkern verlassen und fährt nun über die Ebene Richtung Giessen.
Zwischen Benken und Schänis führt die Linie im Gegensatz zur Bahn nicht geradeaus durch die Ebene, sondern bedient auch die Dörfer Rufi und – hier im Hintergrund zu sehen – Maseltrangen, welche ohne Bahnanschluss sind. Seit Ende 2015 kommt auf der Linie zeitweise ein 3-Achser zum Einsatz, vor allem, um die starken Schülerfrequenzen abzudecken, die die gemeinsame Oberstufe von Benken und Kaltbrunn generiert; auch innerhalb der Gemeinde Schänis besteht ein reger Schülerverkehr zu den Dörfern Rufi und Maseltrangen, der erst mit der zeitweisen Einführung des Halbstundentaktes Ende 2023 vollständig mit dem Postauto abgewickelt werden kann.
Die Busse der Linie 635 beginnen und enden auf der Nordseite des Bahnhofs Ziegelbrücke, da ansonsten der oft geschlossene Bahnübergang bei der Einfahrt Ziegelbrücke überquert werden müsste. Über ein schmales Verbindungssträsschen erreicht der Setra in wenigen Metern seinen Endpunkt am hinteren Ausgang der Unterführung.
Bis Ende 2013 hatte die Linie Uznach - Ziegelbrücke hier eine halbstündige Pause. Um die Standzeit zu nutzen, fuhren die Busse in Spitzenzeiten über Schänis nach Bilten und boten so dem Dorf Schänis den Halbstundentakt und eine Verbindung in die Gewerbegebiete zwischen Schänis und Bilten. Hier ist ein Setra 416NF der Regie Unterwegs und soeben beim Rathaus von der Linie 635 abgebogen. Von Ende 2013 bis Ende 2016 musste die Linie dann mit einem eigenen Fahrzeug bedient werden, da die Pause wegfiel – seit Ende 2016 ist die Linie eingestellt und das Gewerbegebiet von Schänis ohne ÖV-Anschluss, da diese Busse kaum je benützt wurden; ein neuerlicher Versuch zur Einführung des Haltes scheiterte kürzlich an den finanziellen Mitteln und Prioritäten der Besteller.