Letztes Update: 19. Juli 2023, 8:48
Seit 2001 und noch bis Dezember 2023 betreibt PostAuto für die Stadt Frauenfeld einen Stadtbus, dessen Angebot über die vergangenen 20 Jahre stark gewachsen ist und heute fünf Linien, mehrheitlich im Viertelstundentakt bedient, umfasst. Die Linien 1-3 nutzen dabei den 1998 erbauten Mittelperron, welcher als zentraler Umsteigepunkt dient. Die Linien 4 und 5 fahren dagegen zeitlich versetzt zum Knoten. In dieser Galerie folgen wir den Linien 2 und 3, welche die West-Ost-Achse der Stadt bedienen.
Beide verlassen (zusammen mit der Linie 4) den Bahnhof entlang der gegenüber dem Bahnhof etwas erhöhten Altstadt, an deren östlichem Ende die gleichnamige Haltestelle passiert wird. Durch den eigentlichen Stadtkern fahren die Busse natürlich nicht – dieser ist verkehrsberuhigt. Entsprechend wird der Bus der Linie 3 sogleich nach rechts (links im Bild) abbiegen und Richtung Bahnhof hinunter fahren.
Die Linie 3 bedient ab dem Bahnhof ostwärts den «Plättli Zoo», 1958 gegründet und bis heute in Familienbesitz. Der Zoo liegt an schöner Hanglage, was für den Bus eine längere Bergfahrt notwendig macht.
Auf Talfahrt wird tagsüber eine zusätzliche Schlaufe eingelegt, um den städtischen Friedhof zu bedienen; bei der historischen Anlage ist einer der neuesten, 2014 beschafften MAN-Standardbusse zu sehen. Die ebenfalls erkennbare Haltetafel dient dem Sonntags- und Abendbetrieb – dann werden die Ost-Äste der Linien 2 und 3 als Rundkurs 23 betrieben.
Wenig unterhalb des Friedhofs führt denn auch die Linie 2 hindurch ins Quartier Flurhof – eines der vor allem durch Mehrfamilienhäuser geprägten Quartiere der Stadt. Zu sehen ist der Reservewagen des Stadtbusses – dieser «Zwitter» kann sowohl als Stadtbus als auch im PostAuto-Linienverkehr eingesetzt werden. Mit der Übernahme des Stadtbusses durch die BUS Ostschweiz – bereits der 4. Betreiber in der 40-jährigen Geschichte des Stadtbusses – fällt diese Möglichkeit zumindest lokal weg, dürfte aber mit den BOS-Standorten in Amriswil und Wil wohl weiterhin bestehen.
In die andere Richtung führen die Linien 2 und 3 – zusammen mit der Linie 5, welche von den drei Hybridbussen der Flotte betrieben wird – unter anderem vorbei am Schloss Frauenfeld aus dem 13. Jahrhundert, dem aber weitere historische Bauten Konkurrenz machen – etwa das 1907 erbaute Bürogebäude des Rathauses.
Die Linie 2 führt anschliessend der früheren Hauptachse in Richtung Zürich, der Zürcherstrasse, entlang westwärts…
…wobei die Kurse in Ostrichtung eine längere Schlaufe durch das Quartier Wannenfeld machen, um dieses entlang der Bahngleise gelegene Quartier mit seinen grossen Wohnblocks anzubinden.
Westseitiger Endpunkt ist im Weiler Sandbüel, welcher bereits Teil der Nachbargemeinde Gachnang ist. Sandbüel und Niederwil wurden bis in die 2010er-Jahre durch eine eigene Mini-Postautolinie bedient, konnten aber später in den Stadtbus-Bereich integriert werden durch Verlängerung der früheren Linie nach Wannenfeld.
Zweistündlich, in den Hauptverkehrszeiten stündlich, werden die Busse ab Sandbüel verlängert bis zum Egelsee, einem Ausflugsgebiet mit danebenliegendem Einfamilienhaus-Satellitendorf, das ebenfalls zu Gachnang gehört. Die ansonsten ausreichende Wendezeit im Sandbüel wird so auf das Minimum geschrumpft – was aber im Lauf der weiteren Fahrt wieder kompensiert werden kann, da nicht immer derselbe Umlauf die Verlängerung bedient.
Die Linie 3 führt hingegen über eine kürzere Strecke ins Westfeld-Quartier bis zur Endhaltestelle Oberwiesen. Direkt dahinter liegt das industrielle Aushängeschild der Stadt, die Zuckerfabrik, welche zusammen mit der (inzwischen zur selben Firma «Schweizer Zucker AG» gehörenden) Fabrik in Aargau den Bedarf der Schweiz an Rübenzucker deckt. Der Bus hat soeben an der Endhaltestelle gewendet und passiert auf der Fahrt Richtung Plättli Zoo die Haltestelle Westfeld.